Infiniti M30d, Citroën C6, Jaguar XF: Test
Aus purer Lust

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Der Infiniti M30d ist sicher eine Alternative zu Audi, BMW und Mercedes. Mehr nimmt er aber Import-Limousinen der Oberklasse aufs Korn: Citroën C6 und Jaguar XF heißen seine natürlichen Gegner. Ein Vergleich.
Sind Sie zufällig gerade unzufrieden mit Ihrem Audi A6, 5er-BMW oder E-Klasse-Mercedes? Nein? Klar, blöde Frage, tolle Autos – Sie müssen dann hier auch nicht weiterlesen. Doch wenn Sie nach Ihrem dritten 5er vielleicht mal etwas ganz anderes probieren wollen, hätten wir drei spannende Alternativen zum deutschen Trio: Citroën C6, XFJaguar und den Neuling Infiniti M30d. Allesamt üppige Limousinen, mit viel Charakter und noch mehr Ausstattung. Beim Infiniti ist von A wie aktives Geräuschunterdrückungssystem bis Z wie Zwei-Zonen-Klimaautomatik alles an Bord, was sich fernöstliche Entwickler so unter Luxus vorstellen.
Überblick: Alle News und Tests zum Infiniti M

Luxus satt: Der Infiniti M30d greift im Vergleich mit einer üppigen Ausstattung an.
Überblick: Alle News und Tests zum Jaguar XF

Groß genug nur vorne: Beim Jaguar XF ist der Platz in Reihe zwei zu knapp geraten.
Im Jaguar wirkt der gleiche Motor lebhafter, temperamentvoller, kerniger und harmoniert bestens mit der schnellen Sechsstufenautomatik. Passt, der XF fährt sich mit seiner spitz ansprechenden Lenkung zudem zackig und agil. Die Kehrseite: eine stoßige Federung. Der Infiniti M30d wird vom gleichen Dreiliter angetrieben wie EX und FX. Auch in der Limousine startet der V6 wie ein ruppiger Schiffsdiesel, beruhigt sich dann, behält aber einen heiseren Grundton. Er schiebt früh und bullig an, sein Temperament wird von der zähen Siebenstufenautomatik gezügelt. Die Fahrwerkauslegung kann ihre Abstammung aus Amerika, dem Infiniti-Hauptmarkt, nicht verbergen: Der M30d rollt weicher ab als der Jaguar und läuft ruhig geradeaus, bewegt sich jedoch nicht übermäßig agil. Die diffuse Lenkung hat daran einen erheblichen Anteil.
Für den M30d GT verlangt Infiniti 55.100 Euro, sagenhafte Ausstattung inklusive. Der Citroën C6 HDi 240 Exclusive ist mit 58.930 Euro sogar noch teurer. Auch er prächtig ausgestattet, allerdings mit eher zweifelhaftem Wiederverkaufswert. Vergleichsweise bescheiden gibt sich Jaguar mit den 53.760 Euro für den XF 3.0 V6 Diesel Luxury. Diese Zurückhaltung lohnt sich: Am Ende liegt der Jaguar vorn.
Fazit
Gibt es eine Welt jenseits des deutschen Perfektionswahns in der Oberklasse? Ja, durchaus. Aus diesem Parallel-Universum stammen Infiniti, Jaguar und Citroën. Autos für Individualisten, die das Besondere schätzen. Den M30d mit seiner fast nostalgisch plüschigen Opulenz, den XF in seiner geschliffen modernen Eleganz und den C6 mit seiner unübertroffenen, sehr französischen Mixtur aus Luxus und Lässigkeit. Sehr sympathisch, diese Typen aus einer anderen Welt – alle drei.
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