Der US-IT-Konzern Inrix hat den Entwickler OpenCar übernommen. Die Amerikaner wollen damit den Markt der Vernetzung zwischen Infotainment und Smartphone aufmischen: Wer sein Smartphone derzeit reibungslos mit dem Infotainment im Auto koppeln will, der muss auf die Softwarelösungen der Hersteller setzen – Apple Carplay und Android Auto bieten hier die besten Vernetzungsmöglichkeiten. Für den Kunden bedeutet das allerdings, dass die kompatiblen Apps streng von Apple und Google diktiert werden, die Autohersteller müssen sich an die teils sehr restriktiven Programmierregeln halten.
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OpenCar hat in den vergangenen fünf Jahren in einer Partnerschaft mit Mazda eine Entwicklungsumgebung für automobile Apps erschaffen, die komplett vom Autohersteller kontrolliert werden kann. So lassen sich beispielsweise die Touch- und Sprachsteuerung je nach Land, Region oder Automodell vom Hersteller selbst anpassen – einzelne Autos könnten dann eigene Apps in einem individuellen Design bekommen.
Zudem haben die Hersteller auch die Kontrolle über die Daten in der Hand – bislang liegt auch das bei Google oder Apple. Die Hersteller haben die Kontrolle über die im Auto installierten Anwendungen. Die Zahl an verfügbaren Apps (Hotelsuche, Hörbücher, Stadtführer, Parkmöglichkeiten) könnte beträchtlich steigen, damit den Wettbewerb und auch die Qualität verbessern.Inrix wiederum ist ein großer Cloud-Dienstleister. Eigenen Angaben zufolge nutzen bereits jetzt mehr als die Hälfte der vernetzten Autos Inrix-Technologien. Bis 2020 soll eine Viertelmilliarde vernetzter Autos auf den Straßen unterwegs sein. Bei den Herstellern trifft das Bündnis auf Interesse: "Wir freuen uns sehr, zusätzliche Wettbewerber in diesem wichtigen Segment der Connected Cars zu sehen", sagt Marcus Keith, Head of Audi connect and HMI development. "Die Kombination von Inrix und OpenCar ist vielversprechend und wird viele neue Anwendungen hervorbringen."

Von

Christopher Clausen