Der Automobilzulieferer Peguform mit bundesweit 5500 Beschäftigten muss ins Insolvenzverfahren. Das Amtsgericht Freiburg gab am Dienstag (1.10.) die Eröffnung des Hauptverfahrens bekannt. Im vorläufigen Insolvenzverfahren seit Ende Mai sei es nicht gelungen, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens aus dem baden-württembergischen Bötzingen wieder herzustellen, sagte eine Gerichtssprecherin.

Laut Insolvenzverwalter Jobst Wellensiek ist der Bestand des Unternehmens dennoch zunächst sichergestellt. Die Produktion könne in vollem Umfange weiterlaufen. Die Peguform GmbH & Co KG stellt Kunststoffteile und Module für die Innen- und Außenausstattung her, unter anderem die Heckklappe der A-Klasse von Mercedes-Benz. Nach Wellensieks Angaben ist Peguform eines der größten Insolvenzverfahren in Deutschland nach Holzmann, Kirch, Babcock-Borsig und Dornier.

"Die Auftragsbücher sind voll", sagte der Vorsitzende des Peguform-Gesamtbetriebsrats, Gerhard Amann. Sämtliche Aufträge könnten erfüllt werden. Die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens sei durch Managementfehler des US-Mutterkonzern Venture Industries verursacht worden. Peguform hat in Deutschland Produktionsstandorte in Bötzingen, Rastatt, Neustadt an der Donau, Weiden, Oldenburg, Göttingen und Meerane. In Deutschland erzielte Peguform 2001 einen Umsatz von rund 900 Millionen Euro.