ITS Weltkongress 2021 in Hamburg: Ampeln, Daten, grüne Welle
Sicherer, schneller, sauberer: Ampel-Wissen für eine grüne Welle

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Mehr Datenfluss von Ampeln könnte für besseren Verkehrsfluss in den Metropolen sorgen: Wie der Stadtverkehr schneller, sauberer und sicherer wird.
Bild: Traffic Light Forecast
Eine Weisheit des 21. Jahrhunderts lautet: Daten sind das neue Öl. So wie fossile Energien immer mehr aus dem Straßenverkehr verschwinden, wächst genau dort die Bedeutung von künstlicher Intelligenz – und das Teilen dieses Wissens.Damit der Stadtverkehr für alle Teilnehmer sicherer, sauberer und schneller läuft, soll das Wissen Hunderter Verkehrsampeln geteilt werden. "Traffic Light Forecast 2.0" (auf Deutsch etwa: Ampel-Vorhersage) nennt sich daher eines der Schwerpunktprojekte auf dem Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme, der ITS, die im Oktober in Hamburg stattfindet. Bis zum Herbst werden in der Metropole Daten von rund 800 Ampelkreuzungen auf einer Plattform gesammelt. Auf der können sich dann App-Entwickler, Verbände, aber auch die Autoindustrie über eine Schnittstelle frei bedienen, um Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, die den Stadtverkehr verbessern (die 50 besten Auto-Apps).
Auch Radfahrer sind schneller und sicherer unterwegs

App für Fahrradfahrer: Die Daten der Ampel helfen auch Radlern im Verkehr.
Bild: Traffic Light Forecast
Audi-Assistent für grüne Welle
Hersteller wie Audi erproben den Datenfluss für eine grüne Welle bereits im realen Verkehr. In Düsseldorf nutzen Audi-Fahrer Daten von mehr als 400 Ampelanlagen für eine grüne Welle. Und falls man doch mal auf eine rote Ampel zurollt, wird im Display sekundengenau angezeigt, wann die Ampel auf Grün schaltet. Bis dahin kann man den Fuß vom Gas nehmen. Im Pilotprojekt von Audi reduzierte sich der Kraftstoffverbrauch der beteiligten Autos um 15 Prozent.
Darmstadt testet App – Graz noch analog
Auch die selbst ernannte "Digitalstadt" Darmstadt testet bereits eine "Ampel-App", um den Verkehrsfluss zu optimieren. Denn ganz so analog wie in Graz (Österreich) soll es in Zukunft nicht mehr zugehen. Dort können die Bewohner seit 2015 jede einzelne Ampel schriftlich bewerten. Bei berechtigter Kritik kümmert sich dann das Straßenamt.