Im Bruderkampf Jeep Renegade gegen Compass gibt der kleinere Renegade dem größeren Compass die Richtung vor – und gewinnt am Ende knapp.
Es klingt immer noch ungewohnt, aber die uramerikanische Marke Jeep gehört zu Fiat, seit 2009. So kommt es, dass bei Renegade und Compass die Technik im Ursprung vom Fiat 500X stammt, der Renegade wird dabei in Italien gebaut, der Compass in Mexiko. Beide bekommen Komplimente für ihr Design: fröhlich, knuffig und ein bisschen retro der Renegade, bullig, eleganter und im Stil des größeren Grand Cherokee der Compass.
Im Compass gibt es deutlich weniger Kopffreiheit
Video: Crashtest Jeep Compass (2017)
Italo-Ami im Crashtest
Der ist mit 4,39 Metern 16 Zentimeter länger als der Renegade und mit 1,82 nur einen Zentimeter breiter, aber mit 1,64 Meter Höhe knapp sechs Zentimeter flacher. Das und dazu die großen, steil stehenden Scheiben erklären den großzügigen Raumeindruck im Renegade. Im Compass ist das Raumgefühl schlechter. Klar, der Aufbau ist flacher, die Scheiben sind kleiner. Die Messwerte bestätigen den Eindruck: Vorn bietet er sogar etwas weniger Platz als der Renegade, vor allem neun Zentimeter weniger Kopffreiheit. Und im Fond gibt es zwar mehr Platz für lange Beine, aber auch hier weniger Kopffreiheit (minus 7 cm) und Innenbreite (minus 3 cm). Aber keine Missverständnisse: Beide sind nicht wirklich eng, sondern klassenüblich geräumig – doch der größere Compass bietet eben nicht mehr Platz.
Im Renegade geht es gefühlt besser voran
Etwas flinker: Der Renegade 2.0 Mjt macht im Vergleich den dynamischeren Eindruck.
Renegade und Compass werden angetrieben vom 2,0-Liter-MultiJet mit 140 PS, gekoppelt an eine Neunstufenautomatik. Der Diesel ist ein hemdsärmeliger Typ. Rau, aber herzlich, mit angenehmer Kraftentfaltung und kräftigem Turboschub. Passt gut zu den Jeep. Die Automatik kommt da nicht immer gleich hinterher, braucht Zeit fürs Sortieren der Gänge. Im Vergleich fährt sich der Renegade flinker und straffer als der Compass, wirkt einfach handlicher. Im Compass hat Jeep Lenkung und Fahrwerk weicher ausgelegt, das ergibt einen eher gemütlichen Fahreindruck, nichts für Leute, die es eilig haben. Der Compass steht als Limited mit 37.700 Euro in der Liste, der Renegade für 5000 Euro weniger – das wäre dann noch ein Argument.
Fazit: "Die beiden Jeep sind herzerfrischende Alternativen im SUV-Angebot, zwei Sympathieträger. Wir empfehlen hier den Renegade. Weil er handlicher fährt als der größere Compass und praktisch über das gleiche Raumangebot verfügt."