Wenn Zwei das Gleiche tun … Sie wissen schon, dann muss das Ergebnis keinesfalls dasselbe sein. Siehe Hyundai und Kia. Beim i30 siegte der Diesel, beim Ceed SW liegt jetzt der Benziner vorn – trotz identischer Motoren. Klingt komisch, können wir aber erklären.

Der Diesel ist nur was für Vielfahrer

Kia Ceed SW
Später Kostenvorteil: Damit der Diesel den Benziner abhängt, muss er 20.000 km pro Jahr fahren.
Erst mal beweist der Kia 1.4 T-GDI die besseren Umgangsformen. Gegenüber seinem Konzern-Kollegen i30 mit gleichem Motor spart er sich einfach mal das leichte Dröhnen zwischen 3000 und 4000 Touren – auf der Autobahn herrscht zwischen 130 und 180 km/h weitgehend Ruhe. Und auch sonst lässt der kleine 1.4er kaum Wünsche offen. Schon bei 1500 Touren liegen 242 Nm Drehmoment an. Der Diesel liefert zwar mehr Schmalz, hält seine 290 Nm aber auch nicht früher bereit. So lässt sich der Benziner erstaunlich schaltfaul bewegen, legt beim Hochdrehen ganz gleichmäßig zu und klaut dem Diesel im Sprint bis Tempo 100 mal eben 1,7 Sekunden. Fast 100 Kilo weniger Speck lassen Otto einfach leichtfüßiger auftreten. Erst beim Anflug auf die Höchstgeschwindigkeit wird der kleine Vierzylinder zäh und müht sich lautstark. Der Diesel neigt dagegen nur bei kaltem Motor zum Lärmen, nagelt dann vernehmlich im Taxi-Takt. Einmal warm, senkt er aber die Stimme und lässt nur noch gemütliches Brummeln hören.
Ähnlich zufrieden schnurren Diesel-Piloten beim Tanken. Mit 5,7 Liter schafft der CRDi 100 Kilometer – der T-GDI braucht 7,3 Liter Super, verbrennt also 3,12 Euro mehr. Die Stunde des Diesels schlägt beim lieben Geld dennoch nicht. Der Selbstzünder kostet im Katalog 1900 Euro mehr, erzielt beim Wiederverkauf (vier Jahre/60.000 km) mit 15.297 Euro aber sogar zwei Euro weniger. Weil zudem Steuer und Wartung teurer sind, rechnet sich der Diesel erst bei fast 20.000 Kilometern im Jahr. Da klingt die Empfehlung des Benziners gar nicht mehr komisch.
Fazit: "So muss ein moderner Benziner sein, dann klappt es auch mit dem Sieg. Der 1.4 T-GDI beweist gute Umgangsformen, genug Durchsetzungskraft und insgesamt ein sparsames Wesen – da empfiehlt sich der gar nicht schlechte Diesel nur noch für Vielfahrer."