Kia Picanto/Seat Mii: Test
Wer wird neuer King of Knirps?

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Altmeister Seat Mii trifft auf Newcomer Kia Picanto. Die 3,60-Meter-Zwerge passen perfekt ins Großstadt-Getümmel. Wer bietet mehr?
Flott sehen beide Minis aus, die da am Morgen durch Rom flitzen. Und doch könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Der ganz neue Kia Picanto in der Version GT Line reißt seine Klappe frech unterm Tigernasen-Grill auf. Dagegen wirkt der Seat glatter, braver, und seine Front verrät, dass hier noch das Seat-Design von 2012 gilt. Kann der frisch geliftete Spanier mit dem aktuellen Koreaner von 2017 trotzdem mithalten?
Der Kia liegt bei der Motorisierung vorne
Video: Kia Picanto (Genf 2017)
Mehr Power für den Picanto
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Die Abstimmung des Mii wirkt bisweilen holprig

Beide Kleinwagen sind straff abgestimmt, aber der Seat neigt auf schlechten Straßen zum hüpfen.
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Der Seat kommt ein bisschen als Spardose mit viel Kunststoff daher. Das ist zwar im Cosmopolitan-Sondermodell mutig in "Violetto" lackiert, doch bei dem fast völlig unverkleideten Kofferraum sind Kratzer an der Mii-Ladekante und den Radhäusern im Alltag unvermeidlich. Und die Filzmatte am Boden führt recht schnell ein Eigenleben. Im Picanto ist der Kofferraum ausgekleidet, und bereits eine Stufe über der Basisversion gehört der auf zwei Ebenen einstellbare Ladeboden serienmäßig dazu. Da der Picanto in seiner Neuauflage deutlich an Kofferraumvolumen zugelegt hat, liegt er mit dem Seat jetzt gleichauf: 255/251 Liter sind für Minis ein guter Wert.
Bei gleicher Ausstattung nähern sich die Preise an

Mit dem getesteten Motor kostet der Mii mindestens 11.500 Euro, der Picanto ist ab 11.890 Euro zu haben.
Bleibt der Basis-Picanto noch unter 10.000 Euro, treiben der größere Motor und das GT-Line-Paket den Preis auf knapp 15000 Euro. Der Mii startet bei knapp 9000 Euro, mit 75 PS und Start-Stopp-System kostet der Cosmopolitan aber auch schon 13.360 Euro. Zum Picanto fehlen dann aber noch Klimaautomatik, Sitzheizung und hintere Türen. Macht 1150 Euro extra – und den Spanier ähnlich teuer wie den Koreaner. Und vielleicht machen die Knirpse in Rom auch deshalb so viel her.
Fazit
Keine Frage, der Picanto ist das neuere und erwachsenere Auto. Fünf Sitzplätze, solider Motor, gute Abstimmung, ordentliche Ausstattung – das passt zusammen und macht den Kia zum kleinen Familienhelden. Dem Seat fehlt in fast allen Kategorien ein Quäntchen, um gegen den aktuelleren Kia gewinnen zu können.
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