Killer-Kältemittel R1234yf
EU fordert weitere Tierversuche

—
Um das umstrittene Kältemittel R1234yf gibt es neuen, unappetitlichen Ärger. Hersteller Honeywell soll weitere Tierversuche machen, um toxische Gefahren zu erforschen. Doch der US-Konzern wehrt sich.
Neuer Streit um das Killer-Kältemittel R1234yf (oder HFO-1234yf): Die Europäische Chemikalien-Agentur (ECHA) fordert zusätzliche Tierversuche mit R1234yf, nachdem bei vorangegangenen Experimenten Versuchstiere überraschend gestorben waren.
Mercedes verbannt Killer-Kältemittel: R1234yf vor dem Aus!
Überraschend, weil die Versuche mit schwangeren Kaninchen eigentlich dafür gedacht waren, Auswirkungen von R1234yf auf die Entwicklung der Föten zu untersuchen. Es starben jedoch die Kaninchenmütter. Aufgrund dieser Ergebnisse soll Hersteller Honeywell nach dem Willen der EU-Behörde nun einen 90-Tage-Inhalationstest mit Kaninchen durchführen, um die sogenannte subchronische Toxizität des Kältemittels zu ermitteln.
Lesen Sie auch: Experte fordert weitere Tests
Video: Killer-Kältemittel
Achtung, Lebensgefahr!
Bild: AUTO BILD
Kältemittel HFO-1234yf
HFO-1234yf
HFO-1234yf (2,3,3,3 Tetrafluorpropen) wird als Nachfolger des Kältemittels R134a in Auto-Klimaanlagen eingesetzt. Der Vorteil von HFO-1234yf: Es hat ein geringeres Treibhauspotenzial.
Global Warming Potential
Das Global Warming Potential (GWP) oder auch Treibhauspotenzial gibt an, wie stark ein Gas zum Treibhauseffekt beiträgt. Das GWP von R134a beträgt 1300, das von HFO-1234yf liegt bei 4. Seit Anfang 2011 dürfen in Neuwagen nur noch Kältemittel mit einem GWP kleiner als 150 eingesetzt werden.
Universität von Ohio
HFO-1234yf wurde 1946 an der Universität von Ohio erstmals synthetisiert. Die Einzelsubstanz galt bis vor wenigen Jahren wegen ihrer Reaktivität als ungeeignet für Pkw-Klimaanlagen.
Patente
Die meisten Patente für HFO-1234yf liegen bei den US-Chemiekonzernen Honeywell und Dupont, die zurzeit gemeinsam in China eine Fabrik errichten. Diese wird ab dem vierten Quartal 2012 große Mengen des neuen Kältemittels herstellen – gut ein Jahr später als ursprünglich geplant.
Alternativen
Mögliche Alternativen zu HFO-1234yf sind CO2 (R744), Propan (R290) und Butan (R600).
Service-Links