Kindersitze: Gruppe 0+/1, 0-18 kg
Gruppe 0+/1: Kindersitze für Kinder mit einem Gewicht von 0 - 18 kg

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Kindersitze werden der alten, aber immer noch gültigen Norm ECE R44 zufolge in Gewichtsgruppen eingeteilt. Sitze der Gruppe 0+/1 sind geeignet für Kinder ab oder kurz nach der Geburt bis zu einem Körpergewicht von 18 Kilo (entspricht etwa dreieinhalb Jahren). Die wichtigsten Infos!
Bild: Werk (Osann)
Kindersitze im AUTO BILD-Test
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Kindersitze der Gruppe 0+/1 können direkt nach der Geburt zum Einsatz kommen und verwendet werden, bis das Kind ein Gewicht von 18 Kilogramm erreicht hat. Das entspricht etwa einem Alter von dreieinhalb bis vier Jahren. Gruppe-0+/1-Sitze sind also eine Kombination aus Babyschale und Kindersitz fürs Kleinkind. Um dem kleinen Körper eines Neugeborenen gerecht zu werden, haben die Kindersitze spezielle Einsätze, die dem Säugling eine sichere und ergonomisch günstige Position im Sitz ermöglichen. Denn das Baby sollte möglichst flach im Sitz liegen, um den Nackenbereich zu entlasten. In der Regel wird der Einsatz genutzt, bis das Baby etwa 12 Monate alt oder aus ihm herausgewachsen ist. Wichtig: Den Einsatz für den Sitz beim Kauf genau unter die Lupe nehmen. Er sollte gut gepolstert sein und fest im Sitz sitzen.
Kindersitz-Gruppe 0+/1: So lange wie möglich rückwärtsgerichtet zu nutzen
Beim Gruppe-0+/1-Sitz kann das Kind sowohl vorwärts- als auch rückwärtsgerichtet transportiert werden. Säuglinge, die unter sechs Monate alt sind oder weniger als neun Kilo wiegen, müssen rückwärtsgerichtet transportiert werden. Orientiert man sich an der neuen, aber noch nicht verpflichtenden i-Size-Norm, muss das Kind sogar mindestens 15 Monate entgegen der Fahrtrichtung mitfahren. Denn: Die Nackenmuskulatur des Babys ist noch nicht ausgebildet genug, um die Kräfte zu kompensieren, die entstehen, wenn der Kopf des Kindes bei einem Aufprall nach vorn schleudert. Daher schützt der rückwärtsgerichtete Transport bei einem Aufprall die Halswirbelsäule des Kindes. Deswegen ist es empfehlenswert, den Gruppe-0+/1-Sitz so lange wie möglich rückwärtsgerichtet zu nutzen – auch über 15 Monate hinaus, wenn der Sitz das ermöglicht. Spezielle Reboarder erlauben den Transport entgegen der Fahrtrichtung bis zum Ende der Nutzungszeit.
Befestigung im Auto über Isofix oder Sicherheitsgurt
In einem Sitz der Gruppe 0+/1 wird das Kind in der Regel mit einem eigenen Gurtsystem gesichert. Im Idealfall handelt es sich dabei um einen Fünfpunktgurt. Bei einem Aufprall verteilen sich die Kräfte auf fünf Punkte und schützen so den empfindlichen, kleinen Körper. Der Sitz selbst wird entweder mit dem Sicherheitsgurt des Fahrzeugs befestigt oder über Isofix. Gruppe 0+/1-Sitze stehen dabei meistens auf einer (integrierten) Isofix-Basis. Diese wird mithilfe der Isofix-Arme in die Annahmepunkte des Fahrzeugs eingerastet. Zusätzlich zu den Rastarmen wird der Gruppe-0+/1-Sitz mit einem Standfuß oder einem Toptether-Gurt gesichert. In der Regel erfüllen moderne Serienfahrzeuge den dafür nötigen Standard. Allen Kindersitzen liegt aber auch eine Typenliste bei, der zu entnehmen ist, ob der jeweilige Sitz in einem bestimmten Auto zugelassen ist. Wichtig: Es ist immer nur eine Befestigungsart zulässig; entweder mit dem Fahrzeuggurt oder Isofix/Toptether bzw. Isofix/Standfuß.
So wird der Sitz an die Größe des Kindes angepasst
Um sich dem Wachstum des Kindes anzupassen, sind die Gruppe-0+/1-Sitze an der Kopfstütze verstellbar. Mit der Kopfstütze verstellt sich auch das in den Sitz integrierte Gurtsystem. Die Kopfstütze sollte so eingestellt werden, dass der Gurt direkt über der Schulter des Kindes anliegt. Mithilfe eines Gurtstraffers wird der Gurt angezogen. Er sollte dann flach auf der Brust des Kindes anliegen, aber auch nicht zu eng sitzen. Ein Erwachsener sollte noch entspannt zwei Finger in den Gurt schieben können, ohne dass es eng wird. Im besten Fall sind am Gurt zusätzliche Schulterpolster befestigt, die zum einen verhindern, dass der Gurt einschneidet und zum anderen bei einem Aufprall einen Teil der Kraft absorbiert. Für die richtige Sitzposition sind Gruppe-0+/1-Sitze neigungsverstellbar und können in eine flachere Liegeposition gebracht werden. Kinder können so gefahrlos im Kindersitz schlafen, ohne dass sie mit dem Oberkörper nach vorne und somit aus dem geschützten Bereich des Kindersitzes herauszukippen drohen.
Vor dem Kauf Probe sitzen
Falls die Möglichkeit besteht, sollte das Kind vor dem Kauf eines Kindersitzes zur Probe einmal in den Sitz hineingesetzt werden. So können die Eltern überprüfen, ob der Sitz passt, ob es eventuell störende Komponenten gibt und ob sich das Kind im Sitz wohlfühlt. Da die Sitze aber oft schon vor der Geburt angeschafft werden, um das Neugeborene zu transportieren, sollten Eltern zumindest darauf achten, dass er gut gepolstert und einfach zu handhaben ist. In jedem Fall sollte aber der Einbau ins Auto vor dem Kauf ausprobiert werden.
Vorteile und Nachteile
Gruppe-0+/1-Sitze sind letztlich ein Kompromiss zwischen Babyschale und Gruppe-1-Sitz. In vielen Fällen handelt es sich dabei sogar um regulär erhältliche Gruppe-1-Sitze, die mit einer Sitzeinlage für Babys zu einem Gruppe-0+/1-Sitz aufgewertet werden (z.B. Britax Römer Dualfix i-Size). Im Gegensatz zu Babyschalen haben Gruppe-0+/1-Sitze oft keinen Tragebügel und sind somit für den Transport von Neugeborenen weniger komfortabel zu nutzen. Das Baby wird erst hineingelegt, wenn der Sitz schon im Auto installiert ist. Nur wenige Sitze, wie zum Beispiel der Recaro Zero.1 Elite i-Size bieten eine Tragemöglichkeit. Viele moderne Sitze dieser Gruppe verfügen aber über eine Drehfunktion, die das Einsetzen und Anschnallen des Kindes erleichtert. Der Vorteil eines Gruppe-0+/1-Sitzes liegt in der längeren Nutzungsmöglichkeit – man spart sich den Kauf eines weiteren Sitzes.
Der Vorteil einer "reinen" Babyschale dagegen: Sie ist ausschließlich auf den Transport von Neugeborenen und Babys ausgelegt und bietet für sie in den meisten Fällen die bessere Passform. Das bedeutet gleichzeitig mehr Sicherheit für den Säugling. Deswegen empfiehlt AUTO BILD für Neugeborene und Babys bis zu einem Alter von 12 Monaten stets die Verwendung einer Babyschale.
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