Ich mag laute Motoren und kraftvollen Sound. Ehrlich. Wenn ein V8 an der Ampel blubbert, drehe ich mich meist um. Zum Leidwesen so mancher Gesprächspartnerin. Zum Rallye-Streckenposten habe ich mich nicht nur deshalb schulen lassen, weil Breitensport freiwillige Helfer braucht. Ich kriege Gänsehaut, wenn ein Skoda Fabia R5 oder ein Mitsubishi Lancer Evo unter Volllast vorbeirauscht. Ich kann sogar verstehen, warum Klappenauspuffe super sind. Wenn die Klappen aufgehen, ist Adrenalinausschüttung garantiert. Beim Fahrer, bei den Passagieren und bei sämtlichen anwesenden Benzinköpfen.

Ohrenbetäubend laute Ampelstarts frühmorgens

Nicht verstehen kann ich dagegen, warum die Motoren unbedingt morgens um vier Uhr beim Beschleunigen an der Ampel losbrüllen müssen. Klar, meist ist um diese Uhrzeit wenig Verkehr und die Rennleitung oft gerade woanders auf Streife. Ich bin mir auch der Tatsache bewusst, dass ich in Hörweite einer größeren Verkehrsachse im Hamburger Nordosten wohne und daher mit bestimmtem Lärm leben muss. Aber ich bin im August regelmäßig frühmorgens von startenden Ampelrasern geweckt worden. Und das geht gar nicht! Ich will um diese Uhrzeit schlafen. Genauso wie die Familien mit kleinen Kindern und die älteren Herrschaften oder die geplagten Schichtarbeiter in meiner Nachbarschaft.

So einfach ist die Lösung fürs Lärmproblem

Die Sache mit der Lautstärke ist keine Raketenphysik. Wer nachts oder sonntags in Hörweite eines Wohngebiets unterwegs ist, nimmt einfach den Fuß vom Gas. Wenn der Druck im Auspuff fehlt, bleiben die Klappen zu und kein Anwohner wird wach. Fertig. Das ist nicht nur deshalb sinnvoll, weil in einer Gemeinschaft die Freiheit des Einzelnen dort endet, wo die Freiheit des Nächsten beginnt. Es schützt unser aller Leidenschaft. In Zeiten von "Fridays for Future" stehen Verbrennungsmotoren und CO2-Ausstoß eh schon in der Kritik. Da muss man sich nicht noch zusätzliche Feinde machen. Siehe die Motorrad-Community! Die Biker zittern gerade vor Lärmschutz-Fahrverboten, weil ein paar Krawallbrüder den Gesetzgeber auf den Plan gerufen haben. Daran kann keiner ein Interesse haben. Also haltet um Himmels willen die Füße still.