Kummerkastenbilanz 2009
Die Möhren des Jahres
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Willkommen zur Möhren-Ernte. AUTO BILD kürt wie jedes Jahr die schlechtesten Autos nach der Statistik des AUTO BILD-Kummerkastens. Hier sind die Preisträger 2009.
Für den Autohandel war es ein gutes Jahr. Die Abwrackprämie belebte das Geschäft. Von Januar bis Ende November 2009 wurden mehr als 3,5 Millionen Neuwagen zugelassen. Klar, dass wir das auch im Kummerkasten merkten: Über 1000 Beschwerden landeten dieses Jahr weniger in unserer Meckerecke. Eigentlich eine positive Entwicklung – aber nur die halbe Wahrheit: Neuwagen funktionieren nun mal zuverlässiger als alte, rostige Möhren. Um die Qualität unserer Autos insgesamt ist es aber immer noch nicht gut bestellt. Zwar hatten wir in diesem Jahr keine Totalausfälle zu verzeichnen, doch verschärft steckte der Teufel im Detail. Unsere Gewinner der Goldenen und Silbernen Möhre fallen vor allem mit vielen kleinen Ärgerlichkeiten auf, wie zum Beispiel mit durchgescheuerten Sitzbezügen, quietschenden Bremsen, defekten Traggelenken oder spinnenden Navis. Quasi zu einem Familien-Erbstück wird die Bronzene Möhre.

So funktioniert der Kummerkasten: Rund 7000 Zuschriften landeten im vergangenen Jahr über die Internetadresse www.autobild.de/kuka im Kummerkasten, mit Angaben zu Schaden, Hersteller, Modell, Baujahr und Fahrgestellnummer. Berücksichtigt wurden alle Fälle, die zwischen 1. Dezember 2008 und 30. November 2009 bei AUTO BILD eintrafen. Für die "Möhren-Wertung" haben wir nicht einfach die übermittelten Fälle addiert. Denn dann bekäme der VW Golf als meistverkauftes Auto mit den meisten Zuschriften jedes Jahr die Ober-Möhre. Für ein faires Urteil setzten wir die Fallzahl ins Verhältnis zu den zugelassenen Autos eines Fahrzeug-Typs. Der mit dem höchsten Wert gewinnt die Goldene Möhre. Die Liste der besten und schlechtesten Hersteller ermittelten wir anhand von Zuschriften und Marktanteil. Dieser Prozentwert zeigt, ob uns mehr oder weniger Briefe erreichten, als dem Hersteller laut Marktanteil zustehen.
Fazit
Peugeot 407, Volvo V50 und Fiat Ulysse sind in diesem Jahr die Möhrenträger. Dabei blieben sie von großen Skandalen verschont. Eher ist es das mangelhafte Finish, oder es sind technische Details, die dem Fahrer sein Auto verleiden. Auffällig: Viel von dem angestauten Ärger könnte eine rührige Werkstatt, die sich um Auto und Kunden kümmert, locker auffangen. Aber knappes Personal im Autohaus trifft auf gehetzte Kunden – da fliegen auch schon mal die Fetzen. Nicht nur bei unseren Möhrenträgern – auch Fahrer anderer Modelle können leider ein (Klage-)Lied davon singen.
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