Autos haben ja heute alle keine richtigen Namen mehr. Sie heißen GLA, Q3 oder XC40. Und damit ist im Wesentlichen schon die Truppe genannt, gegen die der erste Kompakt-SUV von Lexus antreten soll. Auch der heißt so kryptisch: UX. Das steht für Urban X-over, also die aktuelle Crossover-Automode, die gerade durch die Decke geht. Es ist noch reichlich Zeit, sich an den neuen Namen zu gewöhnen, nach Deutschland kommt der 4,50-Meter-Hipster erst im März 2019.

Liebe auf den ersten Blick löst der UX nicht unbedingt aus

Lexus UX
Der UX ist markentypisch ungewöhnlich gezeichnet und gefällt sicher nicht jedem – aber er sticht heraus.
Erneut macht es uns Lexus nicht leicht, seinen Newcomer spontan ins Herz zu schließen. Kuschel-Design sieht anders aus. Der UX provoziert mit einem Sammelsurium an Sicken und Kanten, verteilt über den ganzen Pelz, einem Riesen-Schlund vorne und Rückleuchten mit kleinen Flossen wie einst bei den US-Schlitten der 50er. Auch innen hat das Auge viel zu tun. Reichlich Knöpfe und zwei suspekte Drehschalter über den Instrumenten buhlen um die Konzentration des Fahrers. Dazu schlängeln sich Kurven wild über das Armaturenbrett. Und mit dem Handbuch des komplexen Multimediasystems kann man viele Stunden vor dem Kamin verbringen. Aber auch: Super-Sitze und piekfeine Verarbeitung.

Beim Fahrwerk macht Lexus alles richtig

Lexus UX
Sauber abgestimmt: Mit kleinem Wendekreis, gutem Handling und viel Komfort überzeugt der Lexus.
Schnell wird klar, dass der UX im Prinzip ein Gegenentwurf zu den üblichen Verdächtigen sein will. Seine vergleichsweise niedrige Sitzposition, das knapp geschnittene Kleidchen mit überschaubarem Platzangebot und Mini-Kofferraum entlarven den Japaner eher als Kompaktwagen mit den optischen Genen eines Süvchens. Und so fährt er auch. Schön handlich dank cityfreundlich kleinem Wendekreis, agil und auffällig komfortabel. Vor allem wenn das optionale adaptive Dämpfersystem AVS an Bord ist. Das ist furchtbar klug und soll in nullkommanix mit bis zu 650 verschiedenen Einstellungen auf Straßenunebenheiten reagieren können. Mit zwei neuen Benzinern wird der UX starten. Beides identische Zweiliter-Vierzylinder. Der UX 200 fährt als Solist mit 171 PS, der UX 250h lässt sich als Hybrid von zwei E-Motoren assistieren. Gesamtleistung: 178 PS.
Diese Version wird es auch mit Allradantrieb geben, wobei dann noch ein zusätzlicher E-Motor im hinteren Differenzial sitzt und die Hinterachse antreibt. Die vierte Hybrid-Generation ist noch mal kompakter und leichter und soll nur 4,1 Liter verbrauchen. Auch beim UX 200, der rund 33.000 Euro kosten wird, greift Lexus in die Technik-Trickkiste: Um beim Anfahren den typischen Gummibandeffekt der stufenlosen Automatik zu minimieren, sitzt am CVT-Getriebe ein zusätzliches Zahnrad. Ein fester erster Gang, der beim Gasgeben für mehr Biss und Spontaneität sorgt.
Technische Daten Lexus UX 250h FWD • Motor: Vierzylinder + E-Motoren • Hubraum: 1987 cm³ • Leistung: 130 kW (178 PS) • Antrieb: Vorderrad, Stufenloses Getriebe • Länge/Breite/Höhe: 4495/1840/1520 mm • 0–100 km/h 8,5 s • Vmax: 177 km/h • Verbrauch: 4,1 l/100 km (Super) • Preis ca. 36.000 Euro.

Fazit

von

Tomas Hirschberger
Komfortabel und wendig kann der UX. Tiefe Sitzposition und knappes Platzangebot stehen den Wünschen von SUV-Fans aber entgegen. Ob Lexus einen Teil vom populären Crossover-Markt abbekommt, sehen wir im Frühjahr 2019.

Von

Tomas Hirschberger