Lichtmaschine prüfen: Defekte, Symptome und Kosten
Defekt an der Lichtmaschine erkennen

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Ist die Lichtmaschine defekt, streikt kurz darauf auch die Batterie. AUTO BILD nennt Symptome und typische Defekte und erklärt, wie Sie die LiMa ganz einfach selber prüfen können!
Bild: SEG Automotive
Inhaltsverzeichnis
Jedes Auto besitzt einen Generator, der für die Stromerzeugung verantwortlich ist: die Lichtmaschine, kurz LiMa. Der Begriff stammt noch aus einer Zeit, in der eine Lichtmaschine ausschließlich für das Licht am Fahrzeug zuständig war.
Eine moderne Lichtmaschine versorgt die inzwischen zahlreichen Stromverbraucher im Auto mit der nötigen Energie. Obwohl Lichtmaschinen nicht zu den typischen Verschleißteilen gehören, sind Defekte keine Seltenheit. Doch nicht immer ist die Lichtmaschine selbst die Ursache.
Ein wichtiges "Werkzeug", um die Funktion der Lichtmaschine selbst zu prüfen, ist direkt vor den Augen des Fahrers installiert. Dabei handelt es sich um die Ladekontrolllampe im Kombiinstrument. Das Generator- oder Batterie-Symbol leuchtet immer dann, wenn die Zündung eingeschaltet ist. Leuchtet sie auch bei aktivem Motor und Standgas noch, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass die eingeschalteten Verbraucher nicht mit dem nötigen Strom versorgt werden und momentan die Batterie das System unterstützt.

Leuchtet die Ladekontrollleuchte im Kombiinstrument bei laufendem Motor, kommt zu wenig oder gar kein Ladestrom der LiMa bei der Autobatterie an.
Bild: Hans-Joachim Mau
Um das zu klären, genügt ein kurzer Stoß aufs Gaspedal. Meistens erlischt die Leuchte schlagartig, und alles ist gut. Leuchtet das Lämpchen trotzdem weiter, könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass die Lichtmaschine defekt ist.
Drehstromgeneratoren sind prinzipiell wartungsfrei und verschleißarm und halten oft ein Autoleben lang. Ist die Lichtmaschine allerdings kaputt, wird die Batterie sukzessive leer gesaugt. Im schlechtesten Fall geht der Motor noch während der Fahrt aus, denn Motorsteuergerät und Benzinpumpe müssen weiterhin mit Strom versorgt werden.
Besser ist es gelaufen, wenn der Autofahrer skeptisch wird, weil sich der Wagen beim morgendlichen Start schwertut, obwohl am Vortag eine lange Strecke absolviert wurde. Denn in diesem Fall sollte die Starterbatterie eigentlich vollständig geladen sein.
Übersicht: Was an der Lichtmaschine kaputtgehen kann
Defekt
Symptome
Lösung
Die Kohlebürsten des Lichtmaschinenreglers sind verschlissen
Der Lichtmaschinenregler ist defekt
Die Lager des Riemenantriebes oder der Freilauf sind defekt
Korrosion oder Defekte an Kabelverbindungen
Keilriemen verfügt über zu wenig Spannung
Kurzschluss oder Unterbrechung der Dioden
Wicklung der Lichtmaschine ist defekt
Gleichrichter der Lichtmaschine ist defekt
Sollte ein Problem auftreten, lässt sich eine Lichtmaschine relativ leicht prüfen. Mit einem Multimeter (erhältlich ab etwa 20 Euro) wird die Ladespannung der Lichtmaschine kontrolliert:
1. Spannungsbereich beim Multimeter einstellen (bis 15 oder 20 V)
2. Schwarze Klemme mit dem Massepol, rote Klemme mit dem Pluspol verbinden
3. Bei ausgeschaltetem Motor sollte die Spannung der Autobatterie zwischen 12,2 und 13,6 Volt liegen (ist die Spannung deutlich geringer, also unter 12 Volt, empfiehlt sich eine Ladung per Ladegerät)
4. Motor starten, die Ladespannung sollte bei Leerlaufdrehzahl etwa 13,4 bis 14,8 Volt betragen
5. Messung dann bei einer Drehzahl von 4000 U/min wiederholen, Spannung sollte konstant bleiben
2. Schwarze Klemme mit dem Massepol, rote Klemme mit dem Pluspol verbinden
3. Bei ausgeschaltetem Motor sollte die Spannung der Autobatterie zwischen 12,2 und 13,6 Volt liegen (ist die Spannung deutlich geringer, also unter 12 Volt, empfiehlt sich eine Ladung per Ladegerät)
4. Motor starten, die Ladespannung sollte bei Leerlaufdrehzahl etwa 13,4 bis 14,8 Volt betragen
5. Messung dann bei einer Drehzahl von 4000 U/min wiederholen, Spannung sollte konstant bleiben

Die Lichtmaschinenspannung liegt zwischen 13,4 und 14,8 Volt. Gemessen wird bei Leerlaufdrehzahl und bei 4000 U/min. An der Spannung darf sich nichts ändern.
Bild: Ralf Timm
Steigt die Spannung bei eingeschaltetem Motor (nach einigen Sekunden) nicht auf die angegebenen Werte, deutet das auf einen Defekt der Lichtmaschine hin. Um Schäden an der Verkabelung auszuschließen, kann die Messung an den Kontakten der Lichtmaschine überprüft werden. Stellt sich eine deutliche Differenz ein, muss die Verkabelung gecheckt werden!
Steigt die Spannung bei 4000 U/min erkennbar über den bei Leerlauf gemessenen Wert, spricht dies für einen Defekt des Lichtmaschinenreglers. In diesem Fall kann die Batterie überhitzen und die Bordelektronik Schaden nehmen. In der Werkstatt kann der Mechaniker die Lichtmaschine zusätzlich mit einem Oszilloskop überprüfen und die Messwertverläufe entsprechend interpretieren.
Im Generator integriert befindet sich der Lichtmaschinenregler, auch Spannungsregler genannt. Seine Aufgabe ist unter anderem, die Generatorspannung bei allen Belastungen und Drehzahlen in etwa konstant zu halten. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass keine Spannungsschwankungen entstehen, die elektronische Bauteile im Fahrzeug schädigen könnten.
Der Regler ist so aufgebaut, dass er die Generatorspannung auf etwa 14 Volt einpendeln lässt (Lichtmaschinen-Ladespannung), damit die Spannung unter der Gasungsspannung der Starterbatterie liegt.

Auf dem Lichtmaschinenregler sitzen die beiden Kohlebürsten. Hier sind sie bereits stark abgenutzt. Neue Bürsten sind etwa viermal so lang.
Bild: Ralf Timm
Oft sind die beiden kleinen Kohlebürsten des Lichtmaschinenreglers abgenutzt, erkennbar daran, dass die Bürsten deutlich verkürzt sind. Bei älteren Fahrzeugen lassen sich auch nur die Kohlebürsten ersetzen, der Kostenaufwand beträgt ein paar Euro. Muss der komplette Lichtmaschinenregler ersetzt werden, fallen hierfür zwischen 20 und 80 Euro an. Die Einbauzeit beträgt je nach Zugänglichkeit zwischen zehn Minuten und einer Stunde.
Es kann aber auch aufwendig werden: Bei schwer zugänglichen Motorräumen müssen für den Tausch des Lichtmaschinenreglers unter Umständen weitere Aggregate demontiert werden, womit die Angelegenheit zu einem Fall für die Werkstatt wird.
Weiterhin schnell zu kontrollieren: die Spannung des Keilriemens und der Freilauf der Riemenscheibe. Er entkoppelt den Riementrieb der Lichtmaschine von der mit Schwingungen arbeitenden Kurbelwelle, die den Riemen antreibt.
Im Normalfall läuft der Generator mit etwa doppelter Geschwindigkeit der Kurbelwelle, was zwischen 1400 bis zu 12.000 Umdrehungen pro Minute bedeuten kann – also Höchstleistung. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die in der Riemenscheibe integrierten Lager eine solche Belastung nicht immer auf Dauer aushalten.
Einen Lagerschaden verrät ein mahlend-quietschendes Geräusch bei eingeschaltetem Motor, das direkt vom Freilauf an der LiMa ausgeht. Ist dieser defekt, lässt sich manchmal sogar bei eingebautem Generator die Riemenscheibe demontieren und das darin befindliche Lager tauschen (mit Torx oder Vielzahn befestigt). Ersatz kostet je nach Modell und Qualität zwischen 20 bis 60 Euro.
Eine neue Lichtmaschine kostet je nach Fahrzeug, Generatorleistung und Lichtmaschinenhersteller zwischen 150 und 400 Euro. Dazu kommen die Kosten für den Einbau, für den in der Regel zwischen 50 und 250 Euro fällig werden. Im Extremfall können die Preise von leistungsstarken und wassergekühlten Lichtmaschinen bei über 700 Euro liegen.
Für eine zeitwertgerechte Reparatur älterer Autos empfehlen sich gebrauchten Austausch-Lichtmaschinen. Die Preise von solchen generalüberholten Lichtmaschinen starten bei gut 50 Euro. Dazu kommt ein Altteile-Pfand, der bei Zusendung oder Abgabe der defekten Lichtmaschine erstattet wird.
Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass alle benötigten Teile (eventuell auch ein neuer Lichtmaschinenregler) dabei sind oder zusätzlich erworben werden müssen. Auch Vertragshändler bieten Austausch-Generatoren in Originalqualität an, für ca. 60 bis 70 Prozent des Neuteilpreises.
Heutzutage handelt es sich bei der Lichtmaschine meist um einen Drehstromgenerator. Er produziert während der Fahrt Strom für alle elektrischen Verbraucher im Fahrzeug – Lüftung und Heckscheibenheizung sind dabei die Großabnehmer.
Aber selbst das Motorsteuergerät benötigt Stromimpulse, um funktionieren zu können. Zudem ist die Lichtmaschine dafür verantwortlich, dass die Starterbatterie während der Fahrt aufgeladen oder konstant voll gehalten wird. Denn die Batterie ist wiederum der Energiespeicher im Auto und bildet sozusagen das Back-up des Generators, manchmal sogar während der Fahrt.

Durch einen rotierenden Magneten wird in der Ankerwicklung (Bild) der Lichtmaschine Spannung erzeugt.
Bild: SEG Automotive
Ist der Verbrennungsmotor ausgeschaltet, entlädt sich die Batterie, etwa wenn Verbraucher wie das Standlicht eingeschaltet bleiben oder wenn die Standheizung stets für Kurzstrecken genutzt wird. Eine Weile geht das gut, doch bald reicht der Saft der Batterie nicht mehr zum Starten des Motors.
Einfach formuliert, wandelt der Generator die mechanische Energie der Kurbelwelle durch Drehbewegungen in seinem Inneren in elektrische Energie um. Das Erregerfeld wird vom etwa faustgroßen Rotor herbeigeführt und induziert meist dreiphasige Wechselspannung, die nach der Gleichrichtung ins Bordnetz gespeist wird.
Angetrieben wird der Generator in den meisten Fällen vom Keilriemen oder Keilrippenriemen, der via Riemenscheibe mit der Lichtmaschine verbunden ist. Zusätzlich zum Stromproduzieren übernimmt die Lichtmaschine das Laden der Starterbatterie während der Fahrt.
Für die Stromproduktion nimmt sich die Lichtmaschine Motorleistung, rund fünf PS sind möglich. Das kostet Sprit. Daher sind moderne Lichtmaschinen bedarfsgesteuert, um die Energieumwandlung effizienter zu gestalten. So wird beim starken Beschleunigen die Generatorleistung heruntergefahren und damit der Widerstand reduziert.
In Phasen des Schubbetriebs hingegen, in denen der Motor durch die Schubabschaltung kein Kraftstoff verbraucht, wird mehr Leistung von der Lichtmaschine abgerufen, der Widerstand erhöht sich.
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