Kopfschmerzen und Müdigkeit

Erschöpft, Kopfschmerzen und ein flaues Gefühl im Magen. So fühlt sich Klaus Karstens häufig in seinem Volvo. Total gerädert – nach nur ein bis zwei Stunden Fahrt. Ein Geopathologe, Sachverständiger für Strahlenmessung, meint, den Grund gefunden zu haben: hohe Magnetfeldbelastung – Elektrosmog.

Tatsächlich gab es in älteren S60, V70 und S80 erhöhte Werte. Volvo reagierte und verlegte auf Wunsch ein zusätzliches Massekabel vom Motorraum zur Batterie. Grund: Liegt die Batterie im Kofferraum, also weit weg von den großen elektrischen Verbrauchern, wird ohne zusätzliches Massekabel der Stromkreis über die Fahrzeugkarosserie geschlossen. Mögliche Folge: erhöhte magnetische Felder im Innenraum.

Eine nachweisliche Beeinträchtigung durch niederfrequente magnetische Felder tritt eigentlich erst bei Werten auf, die im Auto nicht erreicht werden. Allerdings wird in einigen Studien die Meinung vertreten, daß auch bei deutlich geringeren Belastungen mit Kopfschmerzen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen zu rechnen ist, und daß der Elektrosmog schlimmstenfalls sogar zur Entstehung von Krebs beitragen kann.

Vorsicht, auch Handy-Wellen stören

Neben dem niederfrequenten Bereich gibt es hochfrequente Felder. Wer mit Handy oder schnurlosem Telefon telefoniert, Bluetooth nutzt oder mit WLAN im Internet surft, setzt sich dieser elektromagnetischen Strahlung aus. Eine gesundheitliche Gefährdung ist aber auch hierbei nur oberhalb der gesetzlichen Grenzwerte nachgewiesen, darunter allerdings nicht ausgeschlossen. Denn auch für den Bereich unter den gesetzlichen Grenzwerten gilt: Ähnlich wie die Mikrowelle in der Küche das Essen erhitzt, erwärmen sich Bereiche des Kopfes beim Telefonieren mit dem Handy.

Verantwortlich dafür ist der SAR-Wert. Er gibt an, wieviel Energie durch das Handy von unserem Körper aufgenommen wird. Elektrosensible Personen klagen, genau wie bei niederfrequenten Feldern, über Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Unwohlsein.

Egal ob niederfrequente Felder oder Handy-Wellen: Das Bundesamt für Strahlenschutz rät zur Vorsicht bei starken elektromagnetischen Quellen. Denn auch wenn Gerätehersteller Grenzwerte einhalten, bestehen laut Bundesamt wissenschaftliche Unsicherheiten, die weitergehende Vorsorgemaßnahmen wichtig und angemessen machen.

Was ist Elektrosmog?



Smog ist ein Kunstwort. Zusammengesetzt aus den englischen Wörtern smoke (Rauch) und fog (Nebel), stellt es die Luftverschmutzung in Ballungsräumen durch Abgase dar. Elektrosmog bedeutet in diesem Sinne eine Umgebungsbelastung mit elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern.

Elektrische und magnetische Felder im niederfrequenten Bereich (größer null Hertz bis 100 Kilohertz) entstehen immer dann, wenn elektrische Energie erzeugt, transportiert oder angewendet wird. Der Bereich der hochfrequenten elektromagnetischen Felder (größer 100 Kilohertz bis 300 Gigahertz) wird zur drahtlosen Übertragung bei Rundfunk, Fernsehen oder Mobilfunk verwendet. Aber auch die Mikrowelle in der Küche nutzt ein hochfrequentes, elektromagnetisches Feld zum Erwärmen des Essens.

Bei den Grenzwerten unterscheidet man zwischen nieder- und hochfrequenten Feldern. Da die Wirkung eines Feldes abhängig von der Frequenz ist, wird der Grenzwert einer Schwingung zugeteilt. Im niederfrequenten Bereich liegt er bei 100 Mikrotelsa (50 Hertz, Telsa = magnetische Flußdichte).

Hilfe gegen schädliche Strahlung



Um elektrische und magnetischen Felder im Auto möglichst gering zu halten, ist der Autobauer gefragt. Der Fahrer hat nur wenig Möglichkeiten, Einfluß zu nehmen. In einigen Fällen kann das Nachrüsten eines Massekabels helfen.

Anders bei hochfrequenten Feldern, also beim Telefonieren mit dem Handy. Hier gilt: immer die Freisprechanlage nutzen, und zwar auch der Beifahrer. Da die Strahlung beim Telefonieren von der Antenne ausgeht, hilft auch ein Headset. Achtung: Beim Verbindungsaufbau ist die Sendeleistung am höchsten. Kinder sind in der Entwicklung, sollten daher wenig mit dem Handy telefonieren. Vorsicht: Hilfsmittel gegen Elektrosmog, wie etwa Abschirmmatten, sind meistens Nepp.

Für Handys ist der SAR-Wert entscheidend. Der gibt an, wieviel Energie der Körper durch das Telefon aufnimmt. Er sollte nicht über 0,6 Watt pro Kilogramm Körpermasse liegen und darf keinesfalls größer als zwei Watt pro Kilo sein. Ist der SAR-Wert eines Handys nicht bekannt: Unter www.bfs.de gibt es Auskunft.