Mazda MX-5 gegen BMW Z4
Zwei Hochs für den Herbst

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Dächer auf und noch mal tief durchatmen. AUTO BILD auf Herbstausfahrt mit zwei Roadstern, bei denen es Fans so richtig warm ums Herz wird.
Werksangaben und Testwerte
Das Dörfchen Rattenberg in Österreich hat seit langer Zeit ein Problem. Es liegt topografisch dermaßen unglücklich, daß ab November keine Sonne mehr auf die knapp 500, inzwischen arg winterdepressiven Einwohner scheint. Jetzt wollen die Rattenberger große Reflektoren auf umliegende Bergwipfel montieren, damit das heiter stimmende Licht im Winter umleiten. Zwei Millionen Euro soll das Spiegelprojekt kosten. Wahnsinn! Ich hätte da zwei bessere und günstigere Vorschläge, um fiese Dunkel-Depressionen zu bekämpfen.
Tip Nummer eins kommt von Mazda. Es ist der neue Rasse-Roadster MX-5. Für 30.700 Euro gibt es jetzt das Sondermodell 3rd Generation. Neben der Rattenberg-kompatiblen Stückzahl von 500 Einheiten für Deutschland und dem Bonus des früheren Verkaufsstarts (die Normalversion kommt erst im Januar 2006, dann ab 21.190 Euro) lockt die tornadorote Sonderauflage mit üppiger Ausstattung. Eine der Außenfarbe angepaßte Lederausstattung, Klimaautomatik, polierte 17-Zoll-Leichtmetallräder und eine discotaugliche Audio-Anlage mit Komponenten von Bose sind an Bord.
Der zweite Vorschlag zum Thema Anti-Winterfrust: BMW Z4. Als 150 PS starker 2.0i kostet er 28.900 Euro. Im Verhältnis zum 160 PS starken Mazda kommt mir der aber wie eine Sparversion vor. Um ihn auf das Ausstattungsniveau des Japaners zu liften, sind für den Z4 letztendlich fast 37.000 Euro zu bezahlen. Immerhin können BMW-Fahrer die Suche nach der Herbstsonne auf Knopfdruck vereinfachen. Gegen 1000 Euro Aufpreis funktioniert der Verdeckmechanismus des Z4 auch elektrisch. So etwas gibt es bei Mazda nicht – dafür geht es im MX-5 per Hand in Sekundenschnelle, gänzlich ohne Kraftaufwand. Und ein Blick in die Betriebsanleitung ist ebenfalls nicht erforderlich.
Tip Nummer eins kommt von Mazda. Es ist der neue Rasse-Roadster MX-5. Für 30.700 Euro gibt es jetzt das Sondermodell 3rd Generation. Neben der Rattenberg-kompatiblen Stückzahl von 500 Einheiten für Deutschland und dem Bonus des früheren Verkaufsstarts (die Normalversion kommt erst im Januar 2006, dann ab 21.190 Euro) lockt die tornadorote Sonderauflage mit üppiger Ausstattung. Eine der Außenfarbe angepaßte Lederausstattung, Klimaautomatik, polierte 17-Zoll-Leichtmetallräder und eine discotaugliche Audio-Anlage mit Komponenten von Bose sind an Bord.
Der zweite Vorschlag zum Thema Anti-Winterfrust: BMW Z4. Als 150 PS starker 2.0i kostet er 28.900 Euro. Im Verhältnis zum 160 PS starken Mazda kommt mir der aber wie eine Sparversion vor. Um ihn auf das Ausstattungsniveau des Japaners zu liften, sind für den Z4 letztendlich fast 37.000 Euro zu bezahlen. Immerhin können BMW-Fahrer die Suche nach der Herbstsonne auf Knopfdruck vereinfachen. Gegen 1000 Euro Aufpreis funktioniert der Verdeckmechanismus des Z4 auch elektrisch. So etwas gibt es bei Mazda nicht – dafür geht es im MX-5 per Hand in Sekundenschnelle, gänzlich ohne Kraftaufwand. Und ein Blick in die Betriebsanleitung ist ebenfalls nicht erforderlich.
Preise, Ausstattungen und Betriebskosten
Aber spätestens hier möchte ich den Rattenbergern etwas stecken: Wer im Z4 oder im MX-5 unterwegs ist, braucht eh keinen freien Blick auf blauen Himmel, um glücklich zu sein. Fahrspaß heißt der alles erhellende Lichteffekt dieser Cabrios – und der blendet bei beiden auch mit aufgesetzter Kapuze. Der Mazda wirkt dabei ein bißchen wie ein Oldtimer. Nicht falsch verstehen: Das meine ich positiv. Der MX-5 macht dir nichts vor. Der ist ein ehrlicher Roadster, nicht in Watte gepackt und mit Antihaft-Creme eingerieben.
Er reagiert authentisch auf Unebenheiten, aber nie böse straff im Federungsverhalten. Direkt einlenkend, ohne dabei tückisch zu werden. Wahrhaftig mechanisch klingend, aber keineswegs lärmend. Höchstens ab Tempo 130 nerven die übers dünne Verdeck peitschenden Windwirbel. Mit geöffneter Kapuze kann man ab 100 km/h kaum mehr einen klaren Pieps aus dem Radio verstehen. Dafür trifft das Getriebe jeden Ton. Eine Offenbarung, wie der Schalthebel präzise und auf kürzestem Weg, hart und endgültig in den Anschlag rastet. Wenn Fahrfreude je in Blech gepreßt wurde, dann hier. Zentimeter genau in Kurven hineinzirkeln und mit leicht ausschwenkendem Heck wieder raus – der MX-5 ist für (fast) jeden Spaß zu haben.
Der kernige, drehfreudige Zweiliter hat dabei einen relativ einfachen Job. Er muß nur 1140 Kilo beschleunigen. Heißt: herrlich spritzige Sprints und lässige Überholmanöver. Da der sechste Gang stark drehzahlsenkend ausgelegt ist, geht dem Motor hier aber frühzeitig die Puste aus. Ähnlich reagiert der Z4 auf die letzte Fahrstufe. Die versprochenen zehn km/h mehr Endgeschwindigkeit des BMW erreichte der Testwagen jedenfalls nur im fünften Gang. Mit entsprechend zorniger Hintergrundfarbe im Drehzahlmesser.
Er reagiert authentisch auf Unebenheiten, aber nie böse straff im Federungsverhalten. Direkt einlenkend, ohne dabei tückisch zu werden. Wahrhaftig mechanisch klingend, aber keineswegs lärmend. Höchstens ab Tempo 130 nerven die übers dünne Verdeck peitschenden Windwirbel. Mit geöffneter Kapuze kann man ab 100 km/h kaum mehr einen klaren Pieps aus dem Radio verstehen. Dafür trifft das Getriebe jeden Ton. Eine Offenbarung, wie der Schalthebel präzise und auf kürzestem Weg, hart und endgültig in den Anschlag rastet. Wenn Fahrfreude je in Blech gepreßt wurde, dann hier. Zentimeter genau in Kurven hineinzirkeln und mit leicht ausschwenkendem Heck wieder raus – der MX-5 ist für (fast) jeden Spaß zu haben.
Der kernige, drehfreudige Zweiliter hat dabei einen relativ einfachen Job. Er muß nur 1140 Kilo beschleunigen. Heißt: herrlich spritzige Sprints und lässige Überholmanöver. Da der sechste Gang stark drehzahlsenkend ausgelegt ist, geht dem Motor hier aber frühzeitig die Puste aus. Ähnlich reagiert der Z4 auf die letzte Fahrstufe. Die versprochenen zehn km/h mehr Endgeschwindigkeit des BMW erreichte der Testwagen jedenfalls nur im fünften Gang. Mit entsprechend zorniger Hintergrundfarbe im Drehzahlmesser.
Die AUTO BILD-Wertung
Ohnehin hat es der ansonsten leise und weich ausdrehende BMW-Motor deutlich schwerer als das Mazda-Aggregat. Schließlich muß der Vierzylinder des Z4 rund 200 Kilogramm mehr Roadster-Speck nach vorn treiben. Das kostet Zeit in Spurt und Zwischensprint. Auch sonst fühlt sich der Z4 etwas behäbiger an. Fast, als müsse sich er erst dehnend in die elastischen Lager seiner Achsaufhängungen stemmen, bevor er sich endlich in die Kurven wirft. Dazu kommt eine um die Mittellage weichere Lenkung, die ebenfalls nicht an die extrem direkte MX-5-Auslegung heranreicht.
Beiden Zweisitzern gemein ist ein höchst wirkungsvolles ESP, das eine sportliche Fahrweise zunächst zuläßt, im Notfall aber als unnachgiebiger Ordnungshüter dazwischengeht. Eine ebenso souveräne Vorstellung liefern die Bremsen der beiden Cabrios. Werte um 37 Meter sind absolut vorbildlich. Wie auch der Verbrauch von rund 8,5 Litern. In dieser Leistungsklasse mehr als respektabel. Allerdings verlangt der BMW das lästig teure Super- plus-Benzin.
Trotzdem empfehle ich für die große Fahrt den BMW. Er ist einfach souveräner, erwachsener, der MX-5 mehr was fürs Herz. Beim Z4 ist die Sitzposition mit Längseinstellung der Lenksäule (beim Mazda nur in der Höhe) entspannter, zudem ist sein aufwendig gefüttertes Verdeck leiser, mehr Platz in Innen- und Kofferraum hat er auch noch. Die Zuladung von nicht einmal 200 Kilogramm ist dagegen eher dünn. Was soll's: Für zwei Personen und etwas Gepäck reicht es allemal. Die frische Luft wiegt ja nichts ...
Beiden Zweisitzern gemein ist ein höchst wirkungsvolles ESP, das eine sportliche Fahrweise zunächst zuläßt, im Notfall aber als unnachgiebiger Ordnungshüter dazwischengeht. Eine ebenso souveräne Vorstellung liefern die Bremsen der beiden Cabrios. Werte um 37 Meter sind absolut vorbildlich. Wie auch der Verbrauch von rund 8,5 Litern. In dieser Leistungsklasse mehr als respektabel. Allerdings verlangt der BMW das lästig teure Super- plus-Benzin.
Trotzdem empfehle ich für die große Fahrt den BMW. Er ist einfach souveräner, erwachsener, der MX-5 mehr was fürs Herz. Beim Z4 ist die Sitzposition mit Längseinstellung der Lenksäule (beim Mazda nur in der Höhe) entspannter, zudem ist sein aufwendig gefüttertes Verdeck leiser, mehr Platz in Innen- und Kofferraum hat er auch noch. Die Zuladung von nicht einmal 200 Kilogramm ist dagegen eher dünn. Was soll's: Für zwei Personen und etwas Gepäck reicht es allemal. Die frische Luft wiegt ja nichts ...
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