Warum der Mazda MX-5 super gegen Corona-Frust hilft
Mazda MX-5 für 1500 Euro
—
Im Mazda MX-5 (NA) bringt jeder gefahrene Meter Spaß. Dazu kennt der japanische Roadster kaum technische Probleme und macht vom Einkauf bis zum Autorennen alles mit. Diese Infos sollten Interessenten kennen!
Wenn man während dieser Pandemie schon kaum irgendwo hinfahren kann, dann könnte wenigstens die Fahrt selbst zur Flucht aus dem Alltag werden. Ein ideales Auto dafür ist der Mazda MX-5. Seit den 80ern hatte der klassische Roadster keine Rolle mehr gespielt, war verschwunden aus den Köpfen der Menschen und dem Angebot der Hersteller. Und dann kam 1989 der Mazda MX-5. Ausgerechnet aus Japan! Können die überhaupt Roadster bauen? Das zeigte sie schon mit der Fairlady und dem Honda S600. Aber der in den USA unter dem Namen "Miata" verkaufte MX-5 traf den besseren Zeitpunkt und brachte bestechende Allround-Qualitäten mit. Dank seiner Kombination aus Frischluft, quirligem Handling und problemloser Funktion fand er rasch viele Freunde und motivierte in den 90ern Hersteller zur Rückkehr ins Segment der sportlichen Zweisitzer.
Auffällig fiele MX-5 der ersten Generation leiden unter Öl-Inkontinenz. Da schaut man am besten genau hin.
Rechts und links am Scheibenrahmen die Riegel lösen und das Verdeck nach hinten werfen – das ginge, aber so gehen wir mit Testwagen nicht um. Also aussteigen, sorgsam die Plastikheckscheibe per Reißverschluss rauszippen, sie flach hinlegen, Handtuch drauf, Verdeck drauf. Dann die Persenning – endlich fahren! Und gleich in den Slalomkurs, dafür ist der von seinen Fans Mixxer getaufte Wagen wie gemacht mit der direkten Lenkung und der zarten Seitenneigung. Noch mal, schneller! Er provoziert ja zum Provozieren. Da drängt das Heck nach außen, er wird ein bisschen unruhig, fordert Geschick.
Benzin, 6,9 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 161 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Defekte Katalysatoren oder Lambdasonden können beim TÜV-Termin zur bösen Überraschung werden.
Also weiter in die Ausweichgasse, zum Elchtest. Wieder: Bei Tempo 65 bestens beherrschbar, aber wenn es richtig schnell geht und er sich beim Zurückschwenk aufschaukelt, keilt er leicht mit dem Heck aus. Lässt sich einfach stabilisieren, auch dank der erstklassigen Lenkung. Kurvenpräzision, niedriger Schwerpunkt, Leichtbau, die nahezu perfekte Schaltung: All das macht den Mazda zum Sportwagen. 116 PS aus 1,6 Litern sind weniger aufregend – aber sportlich zu fahren hat mit Leistung wenig zu tun. Sportlich ist, wie leicht dieser Vierzylinderhochdreht, mit einem subtilen Extra-Kick bei 3000 und noch einem kurz vor 5000 Touren. Den Wunsch nach mehr Leistung erfüllte Mazda 1994 mit 1840 Kubik und 131 PS, danach sank die Leistung des 1,6ers auf 90 PS. Der Wunsch nach einer niedrigeren Sitzposition blieb dafür unerfüllt.
Betören, mit einem Mix aus luftigen Erlebnissen und bodenständigen Eigenschaften. Der agile Mazda mit dem munteren 1.6er und dem kurz gestuften Schaltgetriebe ist ein alltagstaugliches Spaßmobil ohne Allüren. Elektrisches Verdeck? "Nicht nötig: Es reicht eine lässige Handbewegung, schon leuchtet der Große Wagen in den Japaner", schrieb AUTO BILD. Mit nur wenigen Macken, die sich zudem leicht beheben lassen, haben die ersten Exemplare mittlerweile Oldtimerstatus erreicht.
Bildergalerie
Drei gebrauchte Mazda MX-5 im Test
Das kann am Mazda MX-5 (NA) Ärger machen
Der MX-5 NA kann Rostprobleme haben. Wenn, dann sind meist Schweller und Hinterachskörper betroffen.
Wenn Rost auftritt, sind meistens die vorderen Längsträger und die hinteren Radhäuser sowie die Schweller betroffen. Hat das Verdeck Risse, ist die Stoffkapuze ausgeblichen oder die Kunststoff-Heckscheibe verkratzt, deutet dies auf Vernachlässigung durch den oder die Vorbesitzer hin. Technisch braucht der MX-5 nicht allzu viel Zuwendung. Die Nichtbenutzung der Feststellbremse quittiert er mit klemmendem Integralsattel. Erschütterungen lassen die Mechanik der Klappscheinwerfer ausleiern, was zu flatterndem Abblendlicht führt. Auch schlagen Lenkgelenke aus.
Das sagt der TÜV-Nord-Experte zum Mazda MX-5 (NA)
Durch die Vibrationen während der Fahrt lockern sich die Klappscheinwerfer. Der TÜV schaut genau hin.
TÜV-Nord-Experte Roger Eggers sagt: "Als klassischer Roadster mit moderner Technik wurde der MX-5 in der ersten Generation von 1989 bis 1998 produziert und war weltweit der meistverkaufte Sportwagen dieser Art. Mazda legte bereits in der Entwicklung großen Wert auf gute Qualität, was sich bis heute in einer hohen Zuverlässigkeit widerspiegelt. Die Vierzylinder-Benziner sind – genauso wie die Getriebe – bei regelmäßiger Wartung problemlos. Auf den Tausch des Zahnriemens, am besten mit Spannrollen, muss geachtet werden. Die Karosserie ist zwar nicht übermäßig verwindungssteif, aber ordentlich gegen Korrosion geschützt."
Bildergalerie
Mazda MX-5 für 1500 Euro
So lautet das Fazit zum MX-5 von AUTO BILD KLASSIK
Video: Mazda MX-5 (2015)
Dauertest: guter MX-5
Ist der MX-5 die Antwort auf alle Fragen? Jein. Er kann viel, aber nicht alles. Es gibt es spaßigere, günstigere, haltbarere und historisch wichtigere Autos. Wenn man dem MX-5 außer seiner Rostanfälligkeit und seinem 135 Liter kleinen Kofferräumchen etwas vorwerfen will, dann wohl am besten, dass er ein bisschen vorgibt zu sein, was er nicht ist. Retro, Minilite-Felgen, britischer Stil, vor allem die Limited Edition in British Racing Green mit hellen Ledersitzen, aber auch Türgriffe wie vom Alfa Spider. Er macht das gut, aber ganz echt ist es nicht.
Ein Mazda MX-5, Baujahr 1993, für 1500 Euro – ist das ein echtes Schnäppchen oder sollte man von einem solchen Angebot lieber die Finger lassen? AUTO BILD-Reporter Stefan Diehl hat sich den Mazda näher angesehen.
2/12
Der Testwagen ist ein Exemplar aus erster Hand. Auf dem Tacho stehen 100.400 Kilometer. Der TÜV ist abgelaufen. Technisch scheint der MX-5 jedoch noch gut in Schuss zu sein. Der Motor ...
3/12
... dreht munter in den roten Bereich, die Gänge rasten auf kurzen Schaltwegen präzise ein. In schnellen Kurven spielen MX-5-Fans gerne mal mit dem Gaspedal und lassen das Heck tanzen.
4/12
Einfach genial: Das zeitlose Interieur mit hübschen Runduhren, simplen Heizschiebern und Momo-Lenkrad.
5/12
Die empfindlichen Sitzwangen sind ohne Befund. Bei älteren Modellen sind sie vor allem auf der Fahrerseite häufig durchgescheuert. Ein Fall für den Sattler.
6/12
Die erste Generation des Mazda MX-5 (Typ NA, 1989 bis 1998) ist technisch sehr solide, aber im Alter nicht ganz ohne Risiko. Erster Prüfpunkt: Rost. Der ...
7/12
... siedelt sich oft an den Blechfalzen der hinteren Radläufe an. Eine weitere Schwachstelle ...
8/12
... sind die Schweller. Sind die Abläufe des Verdeckkastens verstopft, schwappt in ihnen schnell das Wasser. Die Folge: Rost.
9/12
Auch die hinteren Bremssättel rosten im Alter häufig fest.
10/12
Das Verdeck ist nach zehn Jahren oft verschlissen. Wer nur die trübe Kunststoff-Heckscheibe erneuert, zahlt fast 500 Euro. Ein komplettes Vinyldach kostet mit Montage rund 900 Euro.
11/12
Beim Zahnriemen schreibt Mazda für alle 90.000 Kilometer einen Austausch vor. Dabei fallen etwa 350 Euro an Werkstattkosten an.
12/12
Fazit: Einen rostfreien Erstserien-MX-5 im Originalzustand zu finden, ist nicht mehr so einfach. Beim Testwagen beschränken sich die üblichen Roststellen an den Radläufen auf leichte Blasen hinten rechts. Ansonsten ist der Mazda technisch kerngesund. Mehr Open-Air-Fahrspaß für nur 1500 Euro gibt es nirgends.
Drei gebrauchte Mazda MX-5 im Test
1/27
Der Mazda MX-5 ist der meistgebaute Roadster der Welt. Auch wir können uns der Faszination des offenen Zweisitzers nicht entziehen: Gleich drei Mitarbeiter von AUTO BILD fahren privat einen MX-5 – aus unterschiedlichen Baureihen. Das schreit nach einem Gebrauchtwagen-Check!
2/27
Und das ist Kandidat Nummer eins: Der MX-5 1.6 (NA) von Art Director Peggy Hiltrop (50) kommt aus dem Jahr 1996 und hat 91.500 Kilometer auf der Uhr. Sein Wert: 4500 Euro. "Den habe ich gekauft, ...
3/27
... weil die Kollegen mir den als günstiges Spaßauto empfohlen haben. Außerdem hat mich das Gelb sofort überzeugt", sagt Peggy. Fahrspaß ist tatsächlich ...
4/27
... die Kernkompetenz des ersten MX-5 (Typ NA, 1989–98): Mit waschechten Roadster-Genen ausgestattet, ist er eine reinrassige Fahrmaschine, die längst Kultstatus erreicht hat. Denn dem ersten MX-5 ist nichts Geringeres als der Cabrio- und Roadsterboom der 90er-Jahre zu verdanken.
5/27
Fahrbereite NA gibt es ab 1500 Euro – dann nagt allerdings meist der Rost an Radläufen und hinteren Seitenschwellern, auch das Verdeck hängt bei Discount-Angeboten oft in Fetzen. Unverbastelte NA mit nachvollziehbarer Historie in mängelfreiem Zustand gibt es ab 7000 Euro, Tendenz langfristig steigend.
6/27
Auch unser gelbes Schätzchen zeigt typischen Verschleiß: Risse an den Kanten über den Seitenfenstern und trübe Plastikheckscheiben.
7/27
Doch der NA weiß mit Charme zu punkten: "In den Augenaufschlag habe ich mich sofort verliebt", erinnert sich Peggy. Und diese Liebe hält nun immerhin schon seit zehn Jahren.
8/27
Das Cockpit: klassische Rundinstrumente, kurzer Schalthebel mit ebenso kurzen Wegen. Einen Fahrerairbag gibt es seit 1994.
9/27
Redakteur Bernd Volkens (45) schwört auf seinen deutlich angejahrten NB. Der 1.6 – Baujahr 1998 – hat eine Laufleistung von 125.800 Kilometern vorzuweisen. Sein Zeitwert liegt bei 2300 Euro.
10/27
In den 90ern wurden die Autos runder – Klappscheinwerfer passten nicht mehr in die Zeit. So verlor MX-5 Nummer zwei (Typ NB, 1998– 2005) den herzerweichenden Augenaufschlag seines charismatischen Vorgängers. Ansonsten ...
11/27
... änderte Mazda nichts Wesentliches – gut so. "Vor fünf Jahren suchte ich einen günstigen Roadster. Der NB bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aller MX-5", sagt AUTO BILD-Redakteur Bernd Volkens (45)."Mehr Fahrspaß für wenig Geld gibt es nirgends!"
12/27
Richtig gute NA sind längst von Liebhabern gesucht und werden teurer, während der NB weniger begehrt ist – das macht gepflegte Exemplare preiswerter als vergleichbare NA.
13/27
Bernds NB zeigt optisch deutlich die Spuren seines 17-jährigen Autolebens. Schwellerenden und die hinteren Radläufe sind typische Roststellen bei NA und NB. Tipp für Käufer: Vorsicht bei frischem Lack oder Unterbodenschutz!
14/27
Die Gebrauchsspuren seines MX-5 sind Bernd schnuppe: "Das stört mich nicht. Den habe ich nicht zum Flanieren und Polieren gekauft, sondern zum Offenfahren und Kurvenkratzen", sagt der Service-Redakteur.
15/27
Blick in den Innenraum: Die Heizung des NB hat Dreh- statt Schieberegler.
16/27
Hinterradantrieb, Doppelnockenwellen-Vierzylinder, sportliches Handling und offen für zwei: Auch die im Oktober 2005 vorgestellte dritte MX-5-Generation folgt dem klassischen Roadster-Rezept. Der NC von AUTO BILD-Mitarbeiter Andreas Feßer (56) ist von 2010, hat 38.700 Kilometer auf der Uhr und einen Wert von 14.800 Euro
17/27
Den NC gibt es mit Kunststoff-Klappdach – oder wahlweise mit Stoffverdeck. Das seit Herbst 2006 angebotene Roadster-Coupé wiegt 37 Kilo mehr als der MX-5 mit Softtop. "Das schmälert aber nicht den Fahrspaß, die Komfortvorteile eines festen Dachs waren für mich ein Kaufgrund", sagt Andreas.
18/27
Egal ob Softtop oder Klappdach – die Motoren sind die gleichen. Zwei Vierzylinder mit 126 und 160 PS stehen zur Wahl, schon der schwächere macht Spaß. Allerdings will er gedreht werden, ...
19/27
... unter 4000/min passiert nicht viel. Unter 6500 Euro auch nicht – so viel kostet ein gut erhaltener NC mindestens.
20/27
Selten geordert: das Automatikgetriebe. Andreas gefällt's: "Damit bin ich entspannt und agil zugleich unterwegs."
21/27
Fassen wir zusammen: Oben rassig – unten rostig. So lässt sich der Zustand vieler günstig angebotener MX-5 treffend beschreiben. Ob NA, NB oder NC: Alle MX-5Generationen haben typische Stellen, an denen sie rosten. Bei NA und NB sind vor allem ...
22/27
... die hinteren Enden der Seitenschweller und die hinteren Radläufe betroffen. Der Grund ist nicht nur mangelhafter Rostschutz ab Werk, sondern auch vernachlässigte Pflege. Eine beidseitige Sanierung mit neuen Schweller- und Radlauf-Blechen beim Karosseriebauer mit anschließender Lackierung kostet rund 2000 Euro.
23/27
NC-Modelle gammeln bevorzugt an den Motorhaubenkanten, der Traverse vor dem Kühler, im Bereich der Aufpralldämpfer vorn und hinten, rund um die Seitenblinker, an den Federbeindomen vorn, unter den Einstiegsleisten, am Kofferraumdeckel an den Schweißpunkten und um die Kennzeichenleuchte, an den Radläufen und den hinteren Radhausverkleidungen. Pflicht ist ein Unterbodencheck.
24/27
Auch die Blechfalze am Unterboden rosten häufig – bei allen MX-5-Typen. Wer ein rostfreies Exemplar kauft, sollte es nachträglich konservieren lassen.
25/27
Das Verdeck hält meist etwa zehn Jahre, beim NA ist die Plastikheckscheibe oft milchig oder eingerissen. Ein neues Stoffdach kostet beim NA rund 1300 Euro.
26/27
Der Zahnriemen von NA und NB muss alle 90000 km getauscht werden, das kostet rund 300 Euro. Der NC hat eine wartungsfreie Steuerkette. Letzter Tipp: Vorsicht bei tiefergelegten Autos! Auf Dauer erweicht die an sich steife Karosserie.
27/27
Fazit: Welchen MX-5 nehmen? Puristen schwören auf den NA, Schnäppchenjäger greifen zum NB. Der NC dagegen ist perfekt für den Alltag. Wichtig bei allen Generationen: ein ausführlicher Check auf der Hebebühne, denn die größte Schwäche ist der Rost.