Mazda2 trifft Ford Fiesta
Nimm 2

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Nach dem Super-Sechs plant Mazda den zweiten großen Wurf. Der Zwo soll bei den Kleinen mächtig räubern. Mit Technik vom Fiesta. Erstes Treffen der Konzern-Brüder.
Hauptsache der Kunde merkt es nicht
Alle müssen sparen. Wir Weltbürger halten den Yen ebenso zusammen wie Euro oder Dollar. Und das zahlt sich aus: Die Autos werden plötzlich billiger. Der neue Mazda2 war mit Preisen ab 12.490 Euro angekündigt, soll nun zum April 2003 schon ab 12.190 Euro an den Start gehen. Der 100-PS-Exclusive, den wir als ersten 2 fahren konnten, kostet statt 14.590 nun 14.390 Euro, ist somit zehn Euro billiger als ein vergleichbar motorisierter Ford Fiesta.
Wieso Fiesta? Ganz einfach. Unter dem neuen Mazda steckt im Wesentlichen Ford-Fiesta-Technik. Und deswegen haben wir zur ersten Schnupperrunde auch den Kölner Vetter mitgenommen. Dies ist natürlich noch kein ernster Test mit Messwerten und Punktwertung. Taugt aber trefflich für die erste Einordnung des neuen Mazda.
Dass der Japaner billiger sein kann, obwohl er deutlich geräumiger und variabler ist als der Ford, ist Folge der Gleichteile-Strategie. Wobei der frühere Ford-Boss Jaques Nasser einmal warnte: Unterm Blech darf alles gleich sein, nur – der Kunde darf es nicht merken.
Wieso Fiesta? Ganz einfach. Unter dem neuen Mazda steckt im Wesentlichen Ford-Fiesta-Technik. Und deswegen haben wir zur ersten Schnupperrunde auch den Kölner Vetter mitgenommen. Dies ist natürlich noch kein ernster Test mit Messwerten und Punktwertung. Taugt aber trefflich für die erste Einordnung des neuen Mazda.
Dass der Japaner billiger sein kann, obwohl er deutlich geräumiger und variabler ist als der Ford, ist Folge der Gleichteile-Strategie. Wobei der frühere Ford-Boss Jaques Nasser einmal warnte: Unterm Blech darf alles gleich sein, nur – der Kunde darf es nicht merken.
Der Mazda2 wirkt sehr ausgereift
Betrachten wir Ford und Mazda durch diese Brille, bekommen beide einen Minuspunkt. Die Motorräume gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Die Haubenöffner sind gleich, ebenso Pedalerie, Fahrersitz-Höhenverstellung, Rücksitzlehnen-Halter, Tankdeckel und anderer Kleinkram.
Doch zählen wir keine Erbsen, konzentrieren wir uns auf das rechte Pedal. Beide Motoren brummeln willig los, geben akustisch zwar nicht den Alfa Romeo, sind aber keineswegs unsportlich. Der Mazda wirkt etwas flotter, kein Wunder dank der 20 Mehr-PS. Die Fünfgangschaltung hakelt beim Mazda ein wenig, aber er ist auch noch ein echtes Vorserienfahrzeug. Das sonst sehr ausgereift wirkt: tadelloses, straffes Fahrverhalten, gutmütige Kurveneigenschaften, in jeder Lage präzise Servolenkung.
Insgesamt erscheint der Mazda2 (mit einer Domstrebe vorn) sogar etwas straffer als der Ford Fiesta, aber genaue Aussagen können natürlich erst nach einem ausführlichen Test getroffen werden.
Doch zählen wir keine Erbsen, konzentrieren wir uns auf das rechte Pedal. Beide Motoren brummeln willig los, geben akustisch zwar nicht den Alfa Romeo, sind aber keineswegs unsportlich. Der Mazda wirkt etwas flotter, kein Wunder dank der 20 Mehr-PS. Die Fünfgangschaltung hakelt beim Mazda ein wenig, aber er ist auch noch ein echtes Vorserienfahrzeug. Das sonst sehr ausgereift wirkt: tadelloses, straffes Fahrverhalten, gutmütige Kurveneigenschaften, in jeder Lage präzise Servolenkung.
Insgesamt erscheint der Mazda2 (mit einer Domstrebe vorn) sogar etwas straffer als der Ford Fiesta, aber genaue Aussagen können natürlich erst nach einem ausführlichen Test getroffen werden.
Ghia steht für verarmten Auto-Adel
Die etwas kurzen Sitze sind sich vorn sehr ähnlich, Unterschiede bemerken Hinterbänkler: Im Fiesta dämpft spürbar weniger Schaumstoff, im Mazda mehr. Die deutlich höhere Sitzposition erlaubt es, sich ein wenig über die Vorderleute zu erheben. Kein Wunder: Das Mehr-Maß (Fiesta-Außenhöhe 143,2 Zentimeter, Mazda 154,5 Zentimeter) macht innen Zylindertragen möglich.
Wobei trotz aller Weitsicht etwas erschreckt: Fernost-typische Serien-Extras fehlen im Mazda2. Rückenstütze im Fahrersitz? Fehlanzeige. Schubladen unterm Sitz? Gibt's nicht. Tank-Fernöffnung? War einmal. Immerhin: Die Lehne des Beifahrersitzes lässt sich nach vorn klappen, und die Rücksitzbank ist asymmetrisch geteilt wie die Lehne.
Beides fehlt im Fiesta, der weitere Minuspunkte sammelt: Das Ghia-Wappen steht für verarmten Auto-Adel. Haltegriffe im Dach fehlen rundum, das (elektrische) Fahrerfenster hat keine Automatik-Antippfunktion, das Handschuhfach bleibt nachts dunkel, und an den Rädern täuschen Attrappen-Kappen edles Leichtmetall vor.
Wobei trotz aller Weitsicht etwas erschreckt: Fernost-typische Serien-Extras fehlen im Mazda2. Rückenstütze im Fahrersitz? Fehlanzeige. Schubladen unterm Sitz? Gibt's nicht. Tank-Fernöffnung? War einmal. Immerhin: Die Lehne des Beifahrersitzes lässt sich nach vorn klappen, und die Rücksitzbank ist asymmetrisch geteilt wie die Lehne.
Beides fehlt im Fiesta, der weitere Minuspunkte sammelt: Das Ghia-Wappen steht für verarmten Auto-Adel. Haltegriffe im Dach fehlen rundum, das (elektrische) Fahrerfenster hat keine Automatik-Antippfunktion, das Handschuhfach bleibt nachts dunkel, und an den Rädern täuschen Attrappen-Kappen edles Leichtmetall vor.
Rückkehr zu alten Ausstattungs-Tugenden?
Nicht viel besser unser Mazda2. Die Kunststoff-Armaturentafel wirkt nicht sonderlich edel, eine Zeitungs- oder Kartentasche gibt es nur in der Fahrersitz-Lehne, die Radio-Konsole wurde beim auch nicht sehr ergonomischen 6 abgeguckt.
Dass Fahrer mit breitem Schuhwerk den linken Fuß nicht zwischen Kupplungspedal und Seitenwand durchkriegen, ist ein altes Fiesta-Problem. Ebenfalls knapp das Platzangebot auf den Rücksitzen: Hier stoßen schon Konfirmanden-Knie den Eltern ins Kreuz.
Schlicht genial dafür die drei hinteren Kopfstützen in beiden Wagen. Nach unten geschoben, behindern sie die Rücksicht nur minimal. Steigen im Fond Gäste zu, werden sie automatisch die Stützen auf passende Höhe ausfahren. Denn tun sie es nicht, drücken die Kopf-Kissen gewaltig zwischen die Schulterblätter. Ein wirkungsvolles Extra, das keinen Cent extra kostet. Da bleibt nur zu hoffen, dass die beiden Marken-Geschwister trotz aller globaler Sparzwänge doch bald zu alten Ausstattungs-Tugenden zurückfinden.
Dass Fahrer mit breitem Schuhwerk den linken Fuß nicht zwischen Kupplungspedal und Seitenwand durchkriegen, ist ein altes Fiesta-Problem. Ebenfalls knapp das Platzangebot auf den Rücksitzen: Hier stoßen schon Konfirmanden-Knie den Eltern ins Kreuz.
Schlicht genial dafür die drei hinteren Kopfstützen in beiden Wagen. Nach unten geschoben, behindern sie die Rücksicht nur minimal. Steigen im Fond Gäste zu, werden sie automatisch die Stützen auf passende Höhe ausfahren. Denn tun sie es nicht, drücken die Kopf-Kissen gewaltig zwischen die Schulterblätter. Ein wirkungsvolles Extra, das keinen Cent extra kostet. Da bleibt nur zu hoffen, dass die beiden Marken-Geschwister trotz aller globaler Sparzwänge doch bald zu alten Ausstattungs-Tugenden zurückfinden.
Fazit und Technische Daten im Überblick
Fazit Mazda2 besser als Fiesta? Dieses Urteil wäre verfrüht. Aber er ist anders. Wie der Demio zuvor ja auch. Etwas unglücklich ist die Gleichteile-Strategie von Ford (auch Jaguar ist damit nicht besser gefahren). Globalisierung und Rationalisierung heißen die Gründe. Nur: Muss sich dabei unbedingt die Identität zweier Marken so verwischen?
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