Melkus stellt Insolvenzantrag
Legende am Ende

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Mit einem exklusiven Flügelflitzer wollte Melkus den Markt aufrollen – nun ist der traditionsreiche Rennwagenhersteller aus dem Osten insolvent. Ob es trotzdem weitergeht, ist ungewiss.
(dpa) Rückschlag im Autoland Sachsen: Der traditionsreiche Rennwagenbauer Melkus ist insolvent. Das Zehn-Mann-Unternehmen aus Dresden hat am 20. August 2012 beim Amtsgericht Insolvenzantrag eingereicht. Ein Gerichtssprecher bestätigte den Eingang des Antrags auf dpa-Anfrage. Die Umsätze hätten nicht ausgereicht, um sich am Markt durchzusetzen, teilte die Melkus Sportwagen GmbH mit. Das Unternehmen gibt sich dennoch optimistisch: Es sieht Chancen für einen Neustart. Heinz Melkus hatte 1969 den RS 1000 entwickelt und mit diesem "Ost-Ferrari" die Motorsportfans in der DDR begeistert. An jene Tradition hatte sein Enkel Sepp Melkus anknüpfen wollen, als er 2006 einen neuen Betrieb gründete. Zunächst wurde eine limitierte Neuauflage des einzigen DDR-Rennwagens mit Straßenzulassung produziert, bevor 2009 die Herstellung des Nachfolgemodells RS 2000 begann. Melkus habe sich im internationalen Wettbewerb aber nur langsam etablieren können, heißt es nun – offenbar zu langsam.
Melkus RS 1000: Sportwagen mit Kunststoff-Karosserie

Melkus-Modelle RS 1000 (rechts) und RS 2000: Die Umsätze hätten nicht ausgereicht, um sich am Markt durchzusetzen, teilte das Unternehmen mit.
Melkus RS 2000: Der Flügeltürer aus dem Osten
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