Autos mit hoher Sitzposition liegen voll im Trend – mit der ersten Generation der A-Klasse (W168, 1997 bis 2004) war Mercedes Vorreiter. Auch die zweite (W169, 2004 bis 2012) ist in Sandwichbauweise konstruiert, bei der die Antriebseinheit teils im Fahrzeugboden untergebracht ist. Passagiere thronen oberhalb der Technik und genießen eine fantastische Rundumsicht, die bei den meisten modernen Autos ihresgleichen sucht – auch im Nachfolgemodell W 176, das zwar stylish auftritt, aber kein besonders praktisches Auto ist. Da loben wir uns die Wandelbarkeit der A-Klasse Nummer zwei: Gegen Aufpreis lieferte Mercedes das Easy-Vario-Plus-System, Rückbank und Beifahrersitz sind dann herausnehmbar. So entsteht aus dem Baby-Benz im Handumdrehen ein Kleintransporter mit drei Meter langem Laderaum.

Typischer Mangel: Rostansatz an den Türunterkanten

Mercedes A-Klasse (W 169)
Das Cockpit: simple Bedie­nung und im Vergleich zum Vorgänger deutlich bessere Materialqualität. Kein Hit ist dagegen die stufenlose Automatik Autotronic.
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
Zu diesen praktischen Talenten passen die zuverlässigen Motoren. Die Diesel (82 bis 140 PS) sind zudem sparsam, der meistverkaufte A 180 CDI (109 PS) kommt mit fünf bis sechs Liter Diesel aus. Die Benziner (95 bis 193 PS) verbrauchen deutlich mehr, sind allerdings auch laufruhiger. Kein Tipp ist der 193 PS starke A 200 Turbo: Der Frontantrieb stößt hier an seine Traktionsgrenzen, der Verbrauch liegt bei zwölf bis 13 Liter Super. Gekauft hat ihn kaum jemand, weshalb Mercedes die Produktion 2010 einstellte – zusammen mit dem unbeliebten Dreitürer. Ebenfalls kein Hit ist die stufenlose Automatik namens Autotronic, die teure Reparaturen nach sich ziehen kann. Regelmäßige ATF-Ölwechsel verlängern jedoch ihr Leben. Bei unserem gut gepflegten, zehn Jahre alten Testwagen von Kiesow in Norderstedt bei Hamburg funktioniert die Autotronic wie alles andere einwandfrei. An einer typischen Krankheit leidet er allerdings: Rostansatz an den Türunterkanten.Was bei unserem Testwagen aufgefallen ist, und auf welche Mängel Käufer bei der gebrauchten Mercedes A-Klasse außerdem achten sollten, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den vollständigen Artikel mit allen Daten und Tabellen gibt es im Online-Artikelarchiv als PDF-Download.

Bildergalerie

Mercedes A-Klasse (W169)
Mercedes A-Klasse (W169)
Mercedes A-Klasse (W169)
Kamera
Gebrauchte Mercedes A-Klasse im Test




Die größte Schwachstelle ist einfach zu entdecken: Türen öffnen und die unteren Kanten auf Rost inspizieren. Von dieser Krankheit abgesehen, ist die zweite A-Klasse ein solides Auto mit viel Platz im variablen Innenraum. Sitzposition, Komfort und Übersicht sind deutlich besser als beim Nachfolgemodell. Auch beim TÜV kann der W 169 überzeugen.