Der Traum vieler Familienväter legt mit der Modellpflege zu: Das Facelift des Mercedes-AMG C 63 S T-Modells bringt eine neue Front und ein neues Heck, was den Kombi noch bulliger erscheinen lässt. Dabei bleibt er ein vollwertiger Familienkombi mit einem Kofferraumvolumen von 490 bis 1510 Litern. AUTO BILD zeigt, was das neue C 63 T-Modell ausmacht – und wo er nicht so gut abschneidet!

Top 1: Fahrerorientiertes Cockpit

Tops und Flops beim Krawall-Kombi
Konzentriert sich auf den Fahrer, nicht umgekehrt: das Cockpit im C 63.
Der Verzicht auf das MBUX war zwar beim normalen C-Klasse Facelift ein Kritikpunkt, beim AMG C 63 hingegen ergibt der Verzicht Sinn: Zu so einem Performance-Modell passt ein Hauptbildschirm vor der Nase des Fahrers deutlich besser als ein sich über die Breite erstreckendes MBUX-Display. Neben dem 12,5 großen digitalen Kombiinstrument ist es vor allem das neue Lenkrad, das künftige Besitzer des C 63 glücklich machen wird. Mit den Touchflächen in den Lenkradspeichen lassen sich die Fahrzeugdisplays bequem vom Volant aus steuern.

Top 2: Einstellungen bis zum Abwinken

Für den Trackday hat das C 63 Facelift mit "Track Pace" so viele Konfigurationsmöglichkeiten parat, dass ein zweistündiges Youtube-Tutorial angebracht wäre. Optional helfen Drehregler und digitale Tasten am Lenkrad beim Schnellzugriff auf Fahrmodi und andere Fahrzeugfunktionen wie das ESP. Was mit dem AMG GT Viertürer vorgestellt wurde, geht beim C 63 Facelift erstmals in Serie.

Flop 1: Haptisch geht da mehr

Warum hat der Drehregler am Lenkrad nur einen einfachen Plastikring? Eine dünne Metalleinfassung würde den Fingern doch viel mehr schmeicheln und einem Premiumhersteller wie Mercedes-AMG gerechter werden. Bei anderen Details im Fahrzeug legt man doch auch Wert auf hochwertige Materialien.

Flop 2: Mehr digital als analog

Mit drei Tachoansichten, sechs Fahrmodi und fünf weiteren ESP-Einstellungen wird der AMG C 63 zur fahrbaren Playstation. Mag zwar ganz hilfreich dabei sein, die perfekte, individuelle Einstellung zu finden – aber manchmal ist weniger dann doch mehr. Puristen werden das Ungezügelte einer Baureihe W204 vermissen, die sich mehr über das menschliche Gefühl am Gas als über Computereinstellungen definiert.

Top 3: Das C 63 T-Modell kann brav und aggro

Auf Knopfdruck wird aus einem braven Familienkombi ein zorniger Sportwagen, der seinem 510 PS starken Vierliter-V8-Biturbo klanggewaltig über die optionale Performance-Abgasalange Gehör verschafft und in den Kurven gerne mit dem Heck tänzelt.

Flop 3: Das nervt!

Tops und Flops beim Krawall-Kombi
Der potente Kombi kann, muss aber nicht laut sein. 
Sport+, Track-Modus und die manuelle Ansteuerung der Abgasanlage machen es möglich, alle drei Klappen der Abgasanlage zu öffnen und den AMG so richtig laut brüllen zu lassen. Allerdings sollte man es lieber auf der Landstraße oder noch besser auf der Rennstrecke knallen lassen und nicht in der Innenstadt. Da nervt es nur! Und zum Glück kann es von der Polizei untersagt werden, im "Lauthals-Modus" durch die City zu bollern. Die Auspuffsystem ist aber absolut legal. "In jedem Fall sind die Abgasanlagen so ausgelegt, dass unabhängig von der Klappenstellung stets alle gesetzlichen Geräuschgrenzwerte eingehalten werden", heißt es dazu bei AMG.

Flop 4: Fake-Endrohre

Wer es hintenraus so laut krachen lässt wie der C 63, der muss gewaltige Endrohre haben? Denkste! Die eckigen Chromöffnungen sind nur Fake. Dahinter verbergen sich schnöde Auspuffrohre, die nicht wirklich hübsch sind. Hatte zwar schon der Vorgänger, aber das macht es auch nicht besser. 

Top 4: In 4,1 Sekunden vom Kombi zum Sportwagen

Wenn das AMG C 63 T-Modell beim Race-Start in nur 4,1 Sekunden auf Tempo 100 geht, dann vergisst man, das man in einem Kombi sitzt. Und den leichten Traktionsverlust über die durchdrehenden Hinterräder nimmt man gerne in Kauf, weil die spaßigen Hecktriebler schon viel zu selten geworden sind!