"Keine Elektronik ist so schnell wie mein Fuß", meinten einige Autofahrer noch in den 1970er Jahren. Und als 1978 Mercedes-Benz in der S-Klasse der Baureihe W116 das ABS einführte, eine Bremse die elektronisch geregelt immer wieder den Bremsdruck verringerte, war es erst einmal ganz vorbei. Die rubbelnde Bremse hatte schnell ihren Namen weg. Abwertend "Stotterbremse" wurde sie im Volksmund genannt.

Eine umgekippte A-Klasse brachte am Ende mehr Sicherheit

Die verborgenen Lebensretter
Legendär: Die erste A-Klasse patzte beim "Elchtest"; Abhilfe schaffte das serienmäßige ESP .
Zum Glück gewöhnten sich die Autofahrer aber an den Gedanken, sich von der Elektronik beim Autofahren helfen zu lassen und der Siegeszug der Assistenzsysteme in Automobilen war nicht mehr aufzuhalten. Auch wenn der Weg vom ersten Großserien-ABS bis zum heutigen Mercedes-Benz Intelligent Drive noch ein weiter war. Die einzelnen Schritte erlebt AUTO BILD auf dem neuen Daimler Prüf- und Technologiezentrum in Immendingen. Der im September 2018 durch Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete neue Standort, vereint mehr als 30 verschiedene Test- und Prüfstrecken auf einem über 500 Hektar großen Gelände. Rund 70 Kilometer stehen als Gesamtfahrstrecke zur Verfügung, davon sind 55 Kilometer asphaltiert. Um Assistenzsysteme global entwickeln zu können, sind auch typische Straßenmarkierungen von japanischen Landstraßen und Highways aus den USA nachgebildet.
Wir waren auf dem Testgelände und haben die Geschichte der Assistenzsysteme hautnah erfahren – die spannenden Details gibt es in der Bildergalerie.

Von

Bernd Schweickard