In weniger als 20 Sekunden auf Tempo 200

Taschenrechner her. Es geht um AMG. Das heißt Zahlen. Viele Zahlen. Viele hohe Zahlen. Ob Leistung, Hubraum oder Preis – in jeder Kategorie erreicht der Mercedes-Benz C 55 T AMG Superlative. Das schwächste T-Modell der C-Klasse – der C 200 T CDI – hat 122 PS. Der neue AMG-Kombi ist mehr als dreimal so stark, kostet aber "nur" etwa doppelt so viel. So gesehen, ist er ein Sonderangebot. Um das zu kalkulieren, braucht man keinen Taschenrechner. Für die Finanzierung schon: Mit 63.568 Euro ist der kleine T-AMG die teuerste C-Klasse aller Zeiten.

Aber auch die sportlichste. Acht Zylinder mit 5,5 Liter Hubraum erzeugen maximal 367 PS und 510 Newtonmeter Drehmoment. Optisch bleibt er dennoch recht dezent. Am Heck kennzeichnet ein AMG-Dienstgradabzeichen den General aller C-Klassen. Und der feuert aus vielen Rohren. Mit tiefem Grollen läuft der V8 an. Bei normaler Fahrweise entströmt dem Endrohr-Quartett ein bäriges Brummen. Aber: Der ruhige Charakter ist nur vorgetäuscht. Mit durchgetretenem Gaspedal blasen plötzlich Parforce-Hörner mit energischem Halali zur Treibjagd. Wie ein aufgeschreckter Hase schießt der Benz los.

In weniger als 20 Sekunden sprintet er auf 200 km/h. Die Fünfgangautomatik schaltet schnell und lässt sich mit Tasten am Lenkrad auch manuell bedienen. Überraschend ist vor allem die Fähigkeit des C 55 T, extreme Haken zu schlagen. Wie Meister Lampe kann der Kraft-Kombi blitzartig die Richtung ändern, ohne aus der Spur zu geraten. Grund: Gegenüber den Normalmodellen ist seine Lenkung sieben Prozent direkter übersetzt.

Technische Daten, Preis und Zeugnis

Im Alltagsbetrieb hat die sportliche Auslegung allerdings Nachteile. Die Federung ist derart straff, dass im Laderaum transportierte Champagnerflaschen – was sonst?! – auf der Hinterachse rumhüpfen, starken Überdruck entwickeln und erst lange nach Ankunft geöffnet werden können. Ein Auto mit buchstäblich überschäumendem Temperament. Ganz klar: Schlechte Straßen mag er nicht.

Auch der sonore Auspuffbass ist auf Dauer nicht jedermanns Sache. Bei den in der Stadt vorherrschenden Drehzahlen um 2000/min liegt er dem Fahrer durch permanentes Gedröhne nervig in den Ohren. Ansonsten erfüllt der C 55 T AMG alle Attribute eines Prestigeobjektes. Sitze, Lenkrad, Ausstattung, Teppiche – alles vom Feinsten. Übrigens: Fürs gleiche Geld gibt es einen E 500 T 4matic. Doch wer AMG fährt, braucht ja keinen Taschenrechner.

Wie gefällt Ihnen der C 55 T AMG?

Ob ein Auto letztlich ankommt, wissen nur die Verbraucher selbst – also Sie. Deshalb ist uns Ihre Meinung wichtig. Vergeben Sie eigene Noten für den Mercedes-Benz C 55 T AMG. Den Zwischenstand sehen Sie direkt nach Abgabe Ihrer Bewertung.