Mercedes präsentiert auf der IAA im September das dritte Modell der S-Öko-Reihe. Der S 500 Plug-in-Hybrid soll pro Kilometer 69 Gramm CO2 ausstoßen und nur drei Liter Sprit verbrauchen.
Die potente Luxuslimousine soll nur drei Liter Sprit auf 100 Kilometer verbrauchen.
Auf der Frankfurter AutomesseIAA (12. bis 20. September) präsentiert Mercedes-Benz die dritte Hybrid-Variante der S-Klasse, den S 500 Plug-in-Hybrid. Die Luxuslimousine, die mit einem äußerst potenten Dreiliter-V6 und einem Elektromotor ausgerüstet ist, soll auf hundert Kilometern im Schnitt nur drei Liter Sprit verbrauchen. Das entspricht einem Kohlendioxid-Ausstoß von gerade einmal 69 Gramm pro Kilometer – da ist selbst ein Stadtzwerg wie der VW Up mit seinen 79 Gramm ein gutes Stück entfernt.
Die Verbrauchswerte sind aber auch das einzige, was nach Kleinwagen klingt. Der V6 leistet 333 PS und bis zu 480 Newtonmeter Drehmoment, das E-Herz steuert nochmals 109 PS und 340 Newtonmeter dazu; zur Systemleistung will Mercedes derzeit noch nichts sagen. In 5,5 Sekunden rauscht das schwäbische Dickschiff auf Tempo 100, bei 250 km/h wird abgeregelt. Das ist aber selbstverständlich nur drin, wenn der Sechszylinder mit eingreift; im rein elektrischen Betrieb läuft der S 500 maximal etwa die Hälfte – und das auch nur etwa 30 Kilometer weit.
Per Tastendruck können vier Hybrid-Betriebsmodi gewählt werden.
Der E-Modus ist einer von vier Modi, die per Tastendruck angewählt werden können. Im Hybrid-Betrieb wird die Kraft der beiden Herzen kombiniert. Wie viel Leistung der Benzinmotor zuschießt, hängt vom Fahrstil ab: Je kräftiger beschleunigt wird, je schneller gefahren wird, desto mehr Sprit wird verbraucht. Damit der Fahrer merkt, wann sich der V6 zuschaltet, hat Mercedes ein haptisches Gaspedal eingebaut, das per Druckpunkt den Benzinbetrieb meldet. Dritter möglicher Modus ist E-Safe; hier läuft die S-Klasse nur mit Sprit, die voll geladene Batterie wird für den späteren E-Betrieb geschont. Aufgeladen wird das Elektro-Herz im Charge-Modus vor allem durch Rekuperation. Anders als bei den beiden anderen S-Hybriden S 400 Hybrid und S 350 Bluetec Hybrid ist es aber auch möglich, der Batterie über ein Kabel an der Steckdose neuen Saft zu geben.
Das Kofferraumvolumen schrumpft wegen der Batterie um rund 100 auf etwa 400 Liter.
Damit die beiden Motoren möglichst effizient zusammenarbeiten, nutzt der S 500 Plug-in-Hybrid die Streckeninformationen, die ihm das Navi Comand Online liefert. Laut Mercedes stelle sich das Auto auf den wahrscheinlichen Streckenverlauf der kommenden acht Kilometer ein – Tempolimits, Gefälle, Steigungen, Kurven – und steuere dementsprechend die Ladung und Entladung der Hochvoltbatterie. Der Antriebskomfort, so Daimler-Entwicklungsleiter Thomas Weber, sei "überragend".
Ob das tatsächlich so ist, werden erste Tests in einigen Monaten zeigen: Marktstart des neuen Öko-Liners ist 2014. Schon jetzt ist aber klar, dass Kunden zumindest in einem Punkt Einschränkungen hinnehmen müssen. Weil die Batterie hinter der Rückbank sitzt, schrumpft das Kofferraumvolumen um rund 100 auf etwa 400 Liter. Dafür kann der Fahrzeuginnenraum dank des großen Akkus aber vorklimatisiert werden.