Zwei Dinge gaben bei der neuen Mercedes C-Klasse zu reden. Erstens: nur noch Vierzylinder-Motoren. Zweitens: kein freistehender Haubenstern mehr. Doch vor allem letzteres dürfte die Käufer kaum stören. Denn auch wenn es die Option beim Vorgänger noch gab, bestellt hat sie kaum jemand. Dafür trug fast die Hälfte aller W 205er C-Klassen die AMG-Line. Da ist es nur konsequent, dass Mercedes die neue Generation W 206 zumindest optisch stärker auf Sport getrimmt hat.

Die C-Klasse-Proportionen deuten auf "Sport"

Mercedes C-Klasse Limousine
Nach der S-Klasse sind die Rückleuchten auch bei den Limousinen E-Klasse Facelift und C-Klasse zweigeteilt.
Bild: Daimler AG
Die neue Dynamik beginnt schon bei den Proportionen. Die C-Klasse ist nämlich länger, breiter und niedriger geworden und ist keilförmiger gestaltet. Gerade die AMG-Line besitzt frontseitig einen optisch tiefen Schwerpunkt. Erreicht wird das durch einen trapezförmigen Grill, dessen Seitenlinien von den unteren Lufteinlässen aufgenommen werden und das Auto so stämmiger wirken lassen.
Hinweis
Das kann das MBUX-Infotainment der Mercedes C-Klasse
Grimmig blickende, flache Scheinwerfer und zwei Powerdomes auf der Motorhaube tun ein Übriges, um der C-Klasse ein angriffslustiges Gesicht zu verpassen. Und in dieses Antlitz würde ein Haubenstern schlicht nicht mehr passen. Dynamisch statt klassisch also. Statt des freistehenden Sterns kann man sich neuerdings dafür einen Grill mit zig kleinen Mercedes-Sternen bestellen.

Optisch kompakter dank der "Catwalk-Linie"

In der Seitenansicht wird die Keilform deutlich. Der "Catwalk-Linie" genannte Falz unterhalb der Fensterkante steigt zum Heck hin kontinuierlich an. Indem er nicht ganz bis an die Leuchten heranreicht, verkürzt er das Auto optisch. Selbiges tun die Rückleuchten, indem sie sich bis in die Fahrzeugflanken ziehen und das Heck so stärker ans Fahrzeug anbinden. Dazu sind die Leuchten leicht gekippt angeordnet. Das transportiert den aggressiveren Ton der Front auch ans Heck, das ziemlich rundlich gestaltet ist. So wird der recht lange hintere Überhang optisch verkürzt und die C-Klasse leichter erscheint leichter, als sie tatsächlich ist. Hinzu kommt, dass es verglichen mit dem Vorgänger weniger Chromschmuck gibt. Auch hier lautet das Credo: sportlich statt klassisch.

S-Klasse-mäßiges Infotainment

Mercedes C-Klasse Limousine
BMW hat's vorgemacht: Erstmals bei Mercedes ist die Mittelkonsole in der C-Klasse zum Fahrer geneigt.
Bild: Daimler AG
Mit die größte Veränderung hat die C-Klasse im Innenraum erfahren. Wie in der S-Klasse gibt es einen vertikal angeordneten Zentralbildschirm fürs MBUX-Infotainment. Erstmals in einem Mercedes ist er hier allerdings sechs Grad zum Fahrer hingeneigt. Das erleichtert nicht nur die Bedienung, sondern bindet den Fahrer stärker ins Geschehen ein und wirkt, man ahnt es, sportlicher.

Von

Moritz Doka