Bevor die neue S-Klasse Anfang September 2020 präsentiert wird, hält Mercedes weiter an der Salamitaktik fest. Nach dem neuen MBUX-Bediensystem hat die Marke jetzt vorab Informationen zu den neuen Sicherheitsfeatures und den Assistenten der siebten Generation des Oberklasse-Autos veröffentlicht.

Noch mehr Schutz bei einem Unfall

Gerade bei den Systemen, die im Falle eines Unfalls aktiv werden, legt Mercedes deutlich nach. Die größte Neuerung dürfte das neue Schutzsystem bei einem drohenden Seitenaufprall sein. Das bietet Mercedes in Verbindung mit dem E-Active Body Control-Fahrwerk an, bei dem die Luftfederung um eine Hydropneumatik ergänzt wird, die auf das 48-Volt-Netz an Bord zurückgreift.
Die neue S-Klasse bekommt mehr Airbags und eine Hinterachslenkung
Droht ein Seitenaufprall, wird die S-Klasse automatisch um bis zu acht Zentimeter höhergelegt.
Sekunden bevor das Auto seitlich auf ein Hindernis trifft, wird es um bis zu acht Zentimeter angehoben. So wird der Stoß auf den widerstandsfähigeren Schweller gelenkt und die Passagiere sind besser geschützt. Außerdem gibt es mehr Airbags in der neuen S-Klasse. Zwischen Fahrer und Beifahrer geht bei einem Unfall der neue Mittenairbag auf, der verhindern soll, dass beide mit den Köpfen zusammenstoßen. Die Passagiere auf den Rücksitzen werden durch einen zusätzlichen Airbag geschützt, der sich in den Lehnen der Vordersitze verbirgt.

Verbesserte Assistenten

Die neue S-Klasse bekommt mehr Airbags und eine Hinterachslenkung
Der Aktive Lenk-Assistent kann jetzt die Bildung einer Rettungsgasse unterstützten.
Natürlich hat Mercedes auch die Assistenzsysteme weiter verbessert. Die Ausstiegswarnfunktion, bei der vor anderen Verkehrsteilnehmern beim Öffnen der Tür gewarnt wird, schlägt bei der neuen S-Klasse bereits Alarm, wenn sich lediglich die Hand des Fahrers oder Beifahrers der Tür nähert. Der Aktive Lenk-Assistent kann die Bildung einer Rettungsgasse unterstützten. Besonders umfangreich wurden aber die Park-Assistenten überarbeitet. Das serienmäßige System greift jetzt auf zwölf Ultraschallsensoren zurück, außerdem hat Mercedes die Bedienung vereinfacht und eine Notbremsfunktion beim Rückwärtsfahren integriert. Das optionale Park-Paket mit 360-Grad-Kamera erkennt jetzt auch Parkplätze, die durch Linien begrenzt werden. Bislang schlug das System nur Lücken zwischen zwei Autos vor. Und: In das 3D-Bild kann man nun auch reinzoomen.

Neues Fahrwerk und Hinterachslenkung

Die neue S-Klasse bekommt mehr Airbags und eine Hinterachslenkung
Die aktive Hinterachslenkung hilft beim Rangieren und reduziert den Wendekreis um bis zu zwei Meter.
Mehr Komfort soll unter anderem das bereits angesprochene, aufpreispflichtige E-Active Body Control-Fahrwerk bieten. Die technische Basis bieten fünf Prozessoren, mehr als 20 Sensoren und eine Kamera. Unglaubliche 1000 Mal pro Sekunde analysiert das System die Fahrsituation und passt das Fahrwerk an jedem Rad individuell an. Im Fahrprogramm "Comfort" scannt die Kamera außerdem die Fahrbahn und erkennt dabei Bodenwellen, die durch das System dann so gut wie möglich abgemildert werden. Ebenfalls zur Sonderausstattung zählt eine neue Hinterachslenkung. Die gibt es in zwei Varianten mit einem Winkel von bis zu 4,5 oder zehn Grad. Mercedes verspricht, dass die S-Klasse damit so handlich wie ein Kompaktwagen wird – überprüfen lässt sich das natürlich erst bei der ersten Fahrt. Auf jeden Fall reduziert die neue Lenkung den Wendekreis um bis zu zwei Meter.

Von

Katharina Berndt