Die Vorzeichen für den Start der neuen Mercedes S-Klasse könnten besser sein. Neben der anhaltenden Corona-Pandemie hakte es mitunter bei der Entwicklung, und so wurde die Premiere mehrfach nach hinten geschoben. Doch Anfang September 2020 wird es endlich soweit sein. Die neue Generation W 223 feiert ihre offizielle Premiere am Stammsitz in Sindelfingen und soll kurz danach in den Handel rollen.

Die nächste S-Klasse steht auf einer neuen Plattform

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Mercedes S-Klasse (2020): Neuvorstellung - Limousine - Info

Neue S-Klasse vollständig geleakt!

Der Entwicklungsaufwand bei der neuen S-Klasse war besonders hoch, da sie das erste Modell auf der neuen großen Heckantriebsplattform der Stuttgarter sein wird. Auf ihr sollen eine Vielzahl künftiger Modelle entstehen und so die Kosten erheblich gesenkt werden. Die verwendeten Komponenten reichen von der Rohbauarchitektur bis hin zu gleichen Ausstattungskomponenten. Erstmals kommt mit dem W 223 eine Mercedes S-Klasse mit Hinterachslenkung. Das bringt nicht nur Dynamik und Agilität bei hohen Geschwindigkeiten, sondern einen um 1,20 Meter geringeren Wendekreis. Die S-Klasse wird zudem umfangreich elektrifiziert. Die Versionen mit Plug-in-Hybridantrieb sollen Elektroreichweiten bis 100 Kilometer haben. Gesetzt sind drei Radstände, Heck- und Allradantrieb sowie gepanzerte Versionen.

In der absoluten Luxusklasse gibt es einen Zwölfzylinder

Aufgeladene Sechs- und Achtzylinder mit 48-Volt-Bordnetz geben unter der Haube den Ton an, die man bereits bestens aus der aktuellen E-/S-Klasse sowie dem GLS kennt. Anfangs hatten die Daimler-Verantwortlichen in Betracht gezogen, das Topmodell mit zwölf Zylindern zu streichen. Doch längst ist durchgesickert, dass der Motor so lange als nur möglich im Programm bleiben wird – im W 223 auch mit Allradantrieb. Allerdings dürften nur die Maybach-Versionen und die schwer gepanzerte Guardvariante ab Mitte 2021 mit der Topmotorisierung ausgerüstet werden. Bei einer neuen S-Klasse geht es auch um zentrale Themen wie Sicherheit und Komfort. So soll das Topmodell mit Stern nicht nur Fahrerassistenz der Stufe drei bieten, die später auf die Stufe vier gehoben werden kann, sondern auch ein komplett neues Bedienkonzept und Sitze haben, die Maßstäbe setzen sollen.

Die S-Klasse-Konkurrenz hat längst aufgeholt

Mercedes S-Klasse
Der Herr der S-Klasse: Entwicklungschef Jürgen Weissinger ist stolz auf den neuen W 223.
"Man muss in den Sitz fallen und sich sofort wohlfühlen. Da werden wir völlig neue Sphären aufzeigen", sagt S-Klasse-Entwicklungschef Jürgen Weissinger, der auch für die Passagiere in Reihe zwei gute Nachrichten hat: "Der Fond wird immer wichtiger. Daher gibt es auch vier Zentimeter mehr Radstand und viele neue Features im Fond." Die Herausforderungen waren und sind für jede S-Klasse groß, und die Konkurrenz hat längst aufgeholt. Speziell BMW 7er und Audi A8 sind in der gleichen Liga unterwegs und sind in einigen Disziplinen vorbeigezogen. Zudem gibt es die immer größer werdende Bedeutung der Elektromobilität. Noch ist Vorreiter Tesla keine ernsthafte S-Klasse-Konkurrenz, doch der Wettbewerb in den kommenden Jahren dürfte härter werden. Aus diesem Grund bekommt die Mercedes S-Klasse Mitte 2021 einen elektrischen Bruder, den EQS.

Von

Stefan Grundhoff