Mercedes SLS electric drive: Fahrbericht
Das stärkste E-Auto der Welt

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1000 Nm Drehmoment, 751 PS, 250 km/h Spitze, 416.500 Euro teuer – das sind die nackten Fakten zum Mercedes SLS electric drive. Erster Fahrbericht!
Nichts, man hört einfach nur nichts. Da katapultieren einen 1000 Newtonmeter in weniger als vier Sekunden von 0 auf Tempo 100 – und statt des Brüllens eines Acht- oder Zwölfzylinders dringen nur das Rollen der Reifen und das Rauschen des Windes ans Ohr. Willkommen im wahrscheinlich abgefahrensten Sportwagen der Welt, willkommen im Mercedes SLS electric drive. Wie vor gut zwei Jahren versprochen, setzten die Schwaben jetzt ihren Silberpfeil unter Strom und stänkern munter gegen die Konkurrenz: "Wo andere aufgeben, geht es für uns erst so richtig los", sagt Entwicklungsvorstand Thomas Weber mit einem spöttischen Blick auf den gescheiterten Audi R8 e-tron und schickt stolz das stärkste und schnellste Elektroauto der Welt ins Rennen.
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Bürzel raus und Vollgas, der Sound wird künstlich erzeugt.
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Hinten erkennt man den SLS electric drive am fehlenden Auspuff.
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Zwar startet der SLS tatsächlich geräuschlos und geisterhaft. Doch wer weiß besser als die AMG-Entwickler, dass Spaß auch etwas mit Sound zu tun hat. Deshalb haben sie den eSound komponiert. Von außen nicht zu hören, füllt er auf Knopfdruck die Kabine mit einem Klangteppich, der passend zur Fahrsituation aus 20 verschiedenen Soundschnipseln gewoben wird. Aber so richtig überzeugen kann der Elektro-Pop noch nicht. Dafür ist er schlicht zu dezent und zu defensiv.
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Die benötigte Energie liefert im SLS electric drive ein Lithium-Ionen-Akku, den AMG gemeinsam mit den Mercedes Formel 1-Technikern aus Brixworth entwickelt hat. Er wiegt zwar über 500 Kilo, hat dafür aber auch eine Kapazität von 60 kWh: "Kein anderes Elektroauto hat einen Akku mit einer derart großen Energiedichte", freut sich Projektleiter Feustel und verspricht nach immerhin 20 Stunden Ladezeit eine Reichweite von 250 Kilometern. Im Normzyklus mag das zu schaffen sein. Aber bei forcierter Gangart kann man vielleicht mit der Hälfte kalkulieren. Und wenn die Entwicklungsmannschaft über die Nordschleife jagt, dann ist schon nach einer Runde Zeit für den Boxenstopp.
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