Der neue Mini Clubman wird groß wie nie zuvor, bekommt sechs Türen und komplette BMW-Technik. Wir sind den Engländer erstmals gefahren.
Video: Mini Cooper S Clubman (2015)
Die Luxusvariante des Mini
Clubman – das klingt schon so nach Luxushaus, nach schwerem Ledergestühl, exquisiten Speisen und edlem Ambiente. Davon war der bisherige Mini Clubman noch ein Stück entfernt. Doch nun wird dieser Mini maxi: vier Seitentüren statt drei, 103 mm mehr Radstand als der Fünftürer und von 278 auf 360 Liter vergrößerter Kofferraum. Gucken wir uns den Kerl mal an. Echt nett: die traditionelle geteilte Hecktür. Das Mini-Cockpit ist so verspielt wie eh und je, aber jetzt endlich stimmt die Verarbeitung, überzeugen die Werkstoffe, ist Premium keine Worthülse mehr.
Doch weil Club-Leder, Club-Luxus und Club-Atmosphäre teuer erkauft werden müssen, dürfte die Zahl der Clubman-Kunden nicht in den Himmel wachsen. Für den sehr komplett, aber nicht megavoll ausgestatteten Testwagen hätte der Händler 43.640 Euro aufgerufen. Klar, es geht auch billiger. Der karg eingerichtete Clubman-One-Grundvogel kostet 21.900 Euro, der von uns gefahrene Cooper S steht als Basismodell mit 27.500 Euro in der Liste. Extras sind teuer, aber dafür bewegt sich die Bandbreite des Angebots fast auf BMW-Niveau – Technik-Fans wird’s freuen.
Bildergalerie
Sitzprobe Mini Clubman
Die Top-Motoren hängen willig am Gas
4,25 Meter Länge – der neue Mini Clubman ist ein stattliches Fahrzeug geworden.
Das breiteste Grinsen garantieren aktuell die Topmodelle mit 192 PS (Benziner) und 190 PS (Diesel). Der eine Motor ist drehfreudig, klingt gut und hängt willig am Gas. Der andere punktet mit Bullen-Drehmoment-Plus – 400 Nm. Beide gibt’s wahlweise mit dem knochig-knackigen Schaltgetriebe oder der flinken Automatik. Drei Fahrprogramme verändern Minis Wesen: Der Clubman fährt sich zackig in Sport, erstaunlich souverän in der Mittelstellung, eher zahnlos in Eco. Was noch fehlt im Mini-Portfolio sind zusätzliche Assistenten, die nächste Stufe der Connectivity-Innovation und alternative Antriebe. Ein Plug-in-Hybrid ist in Arbeit, aber Elektromobilität dürfte erst 2020 ein Thema sein.Technische Daten Mini Cooper S Clubman Motor Vierzylinder, Turbo, vorn quer • Hubraum 1998 cm3 • Leistung 141 kW (192 PS) bei 5000/min • max. Drehmoment 300 Nm bei 1250/min • 0–100 km/h 7,2 s • Spitze 228 km/h • Antrieb Vorderrad/Sechsganggetriebe • L/B/H 4253/1800/1441 mm • Radstand 2670 mm • Leergewicht 1435 kg • Kofferraum 360-1250 l • EUMix 6,2 l Super/100 km • Abgas CO2 144 g/km • Preis ab 27.500 Euro.
Fazit
von
Georg Kacher
Es war schon immer teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Das gilt auch für den neuen Clubman, der Vernunft und Emotion auf einen gemeinsamen Nenner bringt. Mini-Fans, die praktisch denken, finden in ihm einen (teuren) Helden.
Von
Georg Kacher
Sitzprobe Mini Clubman
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Der neue Mini Clubman wird groß wie nie zuvor, bekommt sechs Türen und komplette BMW-Technik. Wir haben den edlen Engländer zur ersten Sitzprobe gebeten.
Bild: Werk
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Der Kombi wird der größte Mini bisher: Er baut stattliche 4,25 Meter lang, 1,80 Meter breit und 1,44 hoch. Damit ist er längst kein Mini im Wortsinn mehr, sondern erreicht die Größe eines gestandenen Kompakten.
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Doch auch wenn sich die Dimensionen verändert haben, beim Design setzt der Clubman weiter auf klassische Mini-Retro-Elemente, etwa die typische Front mit den großen Kulleraugen.
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Die Dachlinie ist dann ungewohnt lang und ganz hinten folgt der Höhepunkt, unserer Meinung nach. Das Heck ist eindeutig die Schokoladenseite des neuen Clubman, mit dicken Griffen in Chrom-Optik, auffälligen Rückleuchten ...
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... und mit optional auf Knopfdruck weit öffnenden Flügeltüren ("Split Doors"). Wunderbar, oder?
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Bei der Inneneinrichtung kombiniert der Clubman vertraute Mini-Details – also das große Zentralinstrument in Bratpfannen-Größe, das Kombiinstrument auf dem Lenkrad ...
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... und die vielen Kippschalter – mit einer komplett neuen Instrumententafel.
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Die läuft besonders breit aus und wird von einer umlaufenden Holzleiste eingefasst. Hinzu kommt, dass die Verarbeitung aufwändiger ist als bisher, sorgfältiger. In dieser Form wirkt das ganze Ensemble ziemlich edel.
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Und, klar, die neue Größe schlägt sich in einem grundlegend veränderten Platzangebot nieder: Der Clubman bietet tatsächlich soviel Platz wie ein Kompakter. Vorn jedenfalls geht es erstaunlich geräumig zu, ...
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... und auch im Fond sind Erwachsene anständig untergebracht, eine Folge des um zehn Zentimeter größeren Radstandes.
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Der Kofferraum schluckt mit 360 bis 1250 Litern jetzt ebenfalls solides Kompaktklasse-Maß, ...
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... die Rücklehne ist geteilt klappbar.
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Zum Start am 31. Oktober 2015 wird es den Clubman mit drei Motoren geben. Die stammen – wie bisher beim Drei- und beim Fünftürer – alle aus der jüngsten BMW-Motorenfamilie, ...
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... erstmalig ist auch eine Achtgang-Automatik im Angebot (für die Vierzylinder). Grundsätzlich teilt sich der Clubman die Technik ja mit dem BMW 2er Active Tourer.
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Als Cooper mit dem 136 PS starken 1,5-Liter-Dreizylinder kostet der Clubman 23.900 Euro, ...
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... als Cooper S mit dem 192 PS starkem 2,0-Liter-Vierzylinder 27.500 Euro ...
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... und als Cooper D mit dem 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel und 150 PS 26.900 Euro. Kompaktklasse eben.
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Das Fazit von Dirk Branke: "Ist der Clubman noch ein echter Mini? Wir sagen: Ja! Er sieht hinreißend aus, das Heck zum Beispiel ist einfach nur genial. Und dieses fröhlich-entspannte Design ...
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... kombiniert er mit ganz praktischen Vorzügen – so viel Platz und einen so großen Kofferraum gab es bisher nicht."