Mittelklasse-Diesel im Vergleich
Kleine Diesel – große Klasse?

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A4, 3er und C-Klasse: Das ist Premium in der Mittelklasse. Was bieten Audi, BMW und Mercedes an der Basis? Im Vergleich: die kleinsten Diesel.
Werksangaben und Testwerte
BMW 3er und Mercedes C stellen ihr Licht leicht unter den Scheffel. Da haben die kleinsten Dieselmotoren zwar zwei und 2,15 Liter Hubraum, doch statt 320 oder 220 prangen bescheiden "318" und "200" auf den Heckdeckeln. Nur der Audi A4 zeigt eine korrekte 1.9, er hat aber auch mit 115 PS genau sieben Zugpferde weniger als die beiden Konkurrenten. Audi und Mercedes bieten ihre Selbstzünder schon länger an. Neu im Trio ist der 318d, der sich deshalb hier seinen etablierten süddeutschen Konkurrenten stellen muß. In einem herrscht schon mal Einigkeit: Die Vierzylinder sind in Fahrtrichtung eingebaut, werden mit Turbos fit gemacht und stellen die jeweils kleinste Diesel-Motorisierung dieser Premium-Modellbaureihen dar.
Flüsterwunder wie in anderen Hubraumklassen sind bei diesen Dieseln nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Schon gleich nach dem Anlassen nageln sie ungehemmt los. Nur der Mercedes gibt sich nach kurzer Warmlaufzeit akustisch etwas komfortabler, hat die beste Laufkultur. Klar aber ist für alle drei: Die Arbeitsplätze der Entwickler und Lärmdämmer sind hier noch lange gesichert. Dafür lassen sich auch diese Diesel traditionell als Sparwunder feiern. Um die sechs Liter Verbrauch auf 100 Kilometer – das könnte vielleicht mal die fetten Gewinne der Öl-Multis reduzieren, zumal mit etwas feinfühligem Fußtritt dieser Testwert noch unterboten werden kann.
Der Audi-Motor mit Pumpe-Düse-Einspritzung und Oxidations-Katalysator ist eigentlich ein alter Bekannter. Leider aber noch ohne Diesel-Partikelfilter. Seit Anfang November jedoch werden neue 1.9 TDI mit einer Filter-Vorbereitung geliefert, "alte" 1.9er sollen Anfang nächsten Jahres eine preiswerte Nachrüstlösung bekommen. Der kleine Audi-Diesel hat noch eine weitere Schwäche: Seine Leistungsabgabe ist sehr spitz. Unter 1500 Touren geht gar nichts, dann kommt er schlagartig. Und über 2500/min stürzt er ziemlich schnell wieder ab.
Flüsterwunder wie in anderen Hubraumklassen sind bei diesen Dieseln nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Schon gleich nach dem Anlassen nageln sie ungehemmt los. Nur der Mercedes gibt sich nach kurzer Warmlaufzeit akustisch etwas komfortabler, hat die beste Laufkultur. Klar aber ist für alle drei: Die Arbeitsplätze der Entwickler und Lärmdämmer sind hier noch lange gesichert. Dafür lassen sich auch diese Diesel traditionell als Sparwunder feiern. Um die sechs Liter Verbrauch auf 100 Kilometer – das könnte vielleicht mal die fetten Gewinne der Öl-Multis reduzieren, zumal mit etwas feinfühligem Fußtritt dieser Testwert noch unterboten werden kann.
Der Audi-Motor mit Pumpe-Düse-Einspritzung und Oxidations-Katalysator ist eigentlich ein alter Bekannter. Leider aber noch ohne Diesel-Partikelfilter. Seit Anfang November jedoch werden neue 1.9 TDI mit einer Filter-Vorbereitung geliefert, "alte" 1.9er sollen Anfang nächsten Jahres eine preiswerte Nachrüstlösung bekommen. Der kleine Audi-Diesel hat noch eine weitere Schwäche: Seine Leistungsabgabe ist sehr spitz. Unter 1500 Touren geht gar nichts, dann kommt er schlagartig. Und über 2500/min stürzt er ziemlich schnell wieder ab.
Preise und Ausstattungen
Die beiden 122-PS-Common-Rail-Diesel von BMW und Mercedes kommen etwas früher und sanfter zur Sache und drehen auch schöner aus. Da der Fahrer bei beiden zudem aus einem Sechsganggetriebe wählen kann, läßt sich der wirtschaftliche Drehzahlbereich länger halten als im Audi mit seinen fünf Gängen. Sauberer sind seine Konkurrenten außerdem: Es flattern keine Rußfahnen aus dem Auspuff, da Diesel-Partikelfilter bereits serienmäßig an Bord sind. Wenn wir des Blicks in die Auspuffrohre unserer Vorfahrer überdrüssig sind, dann zeigt sich eine weitere Schwäche aller drei Testwagen: Mal eben schnell überholen oder davonsprinten ist nicht.
In unserer GTI-Leistungsgesellschaft, die sogar schon die bescheidensten Koreaner infiziert hat, grenzen 115 beziehungsweise 122 PS fast schon an Untermotorisierung. Zumal sie stattliche 1,5-Tonner beflügeln müssen, die denn auch sehr lange brauchen, um ihre durchaus respektable Endgeschwindigkeit zu erreichen. Kurzum: Wer sich auf der Autobahn einigermaßen erfolglose Rennen mit den allgegenwärtigen, linksspurigen Vertreter-Passat geliefert hat, der begreift die drei erst richtig. Gemütliche Reisewagen wollen sie sein, klassisch in der Form, schlicht im Auftreten. Die einprägsamen Kühlergrills machen sie wohltuend unterscheidbar, die umstrittenen BMW-Designlinien wirken für mich beim 3er am wenigsten verkniffen.
Gemütlich Reisende werden sich bei den dreien kaum dafür interessieren, daß ihre Fahrwerke große Sicherheitsreserven besitzen und im Ernstfall natürlich elektronisch eingebremst werden. Daß Audi und Mercedes die angenehmsten Lenkungen haben und sich nicht ganz so stramm wie die des BMW drehen lassen, bemerken auch eher wir Autotester bei den vielen Vergleichsfahrten. Viel wichtiger ist den Kunden der Komfort. Vorn räkelt es sich gut auf prima ausgeformten Sitzen.
In unserer GTI-Leistungsgesellschaft, die sogar schon die bescheidensten Koreaner infiziert hat, grenzen 115 beziehungsweise 122 PS fast schon an Untermotorisierung. Zumal sie stattliche 1,5-Tonner beflügeln müssen, die denn auch sehr lange brauchen, um ihre durchaus respektable Endgeschwindigkeit zu erreichen. Kurzum: Wer sich auf der Autobahn einigermaßen erfolglose Rennen mit den allgegenwärtigen, linksspurigen Vertreter-Passat geliefert hat, der begreift die drei erst richtig. Gemütliche Reisewagen wollen sie sein, klassisch in der Form, schlicht im Auftreten. Die einprägsamen Kühlergrills machen sie wohltuend unterscheidbar, die umstrittenen BMW-Designlinien wirken für mich beim 3er am wenigsten verkniffen.
Gemütlich Reisende werden sich bei den dreien kaum dafür interessieren, daß ihre Fahrwerke große Sicherheitsreserven besitzen und im Ernstfall natürlich elektronisch eingebremst werden. Daß Audi und Mercedes die angenehmsten Lenkungen haben und sich nicht ganz so stramm wie die des BMW drehen lassen, bemerken auch eher wir Autotester bei den vielen Vergleichsfahrten. Viel wichtiger ist den Kunden der Komfort. Vorn räkelt es sich gut auf prima ausgeformten Sitzen.
Betriebskosten und Garantien
Der Mercedes bietet die ausgeglichenste Federung, danach kommt gleich der Audi, während das recht straffe Fahrwerk des BMW die Freude am Fahren auf welligen Straßen den Insassen deutlich vermittelt. Innere Sicherheit wiederum interessiert jeden Käufer: Dafür sind alle drei Abteile rundum mit Airbags gepolstert, Seitenairbags hinten können bei Audi und Mercedes noch gegen Aufpreis bestellt werden. Elektronische Fahr- und Bremshilfen sind dafür komplett an Bord. Der BMW glänzt als einziger mit einer Reifenpannen-Anzeige, ebenfalls im Alleingang läßt sich Mercedes Isofix-Kindersitzhalter mit 46 Euro honorieren, dabei ist er schon der Teuerste im Vergleich.
Zur äußeren Sicherheit zählen wir kurze Bremswege. Hier punktet BMW, der Audi leidet ein wenig unter seiner Frontlastigkeit. Wenig aufregend dagegen die Innenräume dieser drei Klassiker. Fangen wir beim Erfinder des Automobils an: Speziell auf der Rückbank erinnert sein Bezugsstoff sehr an selige MB-Tex-Zeiten. Der Stoff ist sicher ungemein strapazierfähig, hat aber den Charme eines Taxis. Ob daher die Grundausstattungs-Stufe "Classic" ihren Namen hat? Die ohnehin kein Herz für Hinterbänkler zeigt: Wie bei Audi und BMW gibt es keinerlei Ablagen in den Türen, Netze hinter den Vordersitzlehnen kosten Aufpreis.
Immerhin: Eine Mittelarmlehne wird serienmäßig wenigstens in A4 und C-Klasse geboten, bei der sogar mit dem heute wohl unverzichtbaren Dosenhalter. Komisch, wieso sind unsere Eltern auf ihren Autofahrten eigentlich nie verdurstet? Dabei bekommen in keinem der drei Wagen die Insassen trockene Kehlen: Das Klima ist okay. Automatiken mit Pollenfilter sorgen bei Audi und Mercedes für angepaßte Luftzirkulation und passende Feuchtigkeit. Beim BMW kostet der Komfort einer Klimaautomatik 750 Euro, in der Grundversion gibt es nur eine einfache Aircondition, die aber dafür auch schon mit Feinstfilter, was Allergiker dankbar schniefen läßt.
Zur äußeren Sicherheit zählen wir kurze Bremswege. Hier punktet BMW, der Audi leidet ein wenig unter seiner Frontlastigkeit. Wenig aufregend dagegen die Innenräume dieser drei Klassiker. Fangen wir beim Erfinder des Automobils an: Speziell auf der Rückbank erinnert sein Bezugsstoff sehr an selige MB-Tex-Zeiten. Der Stoff ist sicher ungemein strapazierfähig, hat aber den Charme eines Taxis. Ob daher die Grundausstattungs-Stufe "Classic" ihren Namen hat? Die ohnehin kein Herz für Hinterbänkler zeigt: Wie bei Audi und BMW gibt es keinerlei Ablagen in den Türen, Netze hinter den Vordersitzlehnen kosten Aufpreis.
Immerhin: Eine Mittelarmlehne wird serienmäßig wenigstens in A4 und C-Klasse geboten, bei der sogar mit dem heute wohl unverzichtbaren Dosenhalter. Komisch, wieso sind unsere Eltern auf ihren Autofahrten eigentlich nie verdurstet? Dabei bekommen in keinem der drei Wagen die Insassen trockene Kehlen: Das Klima ist okay. Automatiken mit Pollenfilter sorgen bei Audi und Mercedes für angepaßte Luftzirkulation und passende Feuchtigkeit. Beim BMW kostet der Komfort einer Klimaautomatik 750 Euro, in der Grundversion gibt es nur eine einfache Aircondition, die aber dafür auch schon mit Feinstfilter, was Allergiker dankbar schniefen läßt.
Die AUTO BILD-Wertung
Dafür nervt der Münchner mit seinem Startsystem: Erst muß die Fernbedienung in ein Loch neben dem Lenkrad gesteckt werden, dann läßt das Antippen des darübersitzenden Knopfs den Anlasser losdrehen. Was er aber nur tut, wenn Bremse oder Kupplung getreten sind. Ach wie schön ist doch ein einfacher Schlüssel – reinstecken und starten, das lernt man schon als Fahranfänger. Und wenn der eine Schlüssel mal verlegt ist, kommt der Zweitschlüssel dran.
Bei BMW muß der schmale Reserveschlüssel erst in die passende Hülle gefummelt werden, die sich im Handschuhfach versteckt. Immerhin: Der Akku der Fernbedienung wird während der Fahrt im Zündschloß ständig aufgeladen. Daß wir hier die Einstiegs-Diesel der gehobenen Klasse gefahren haben, läßt sich an den Basispreisen kaum ablesen: Mit 26.400 Euro ist der A4 TDI am preiswertesten, 28.350 Euro verlangt BMW für den 318d, der Mercedes 200 CDI kostet stolze 30.218 Euro. Unser Tip: Wer nur sparen will, sollte Audi kaufen, das beste Rundum-Paket liefert BMW. Und der Mercedes ist auch beim Basismodell schon unverschämt teuer.
Bei BMW muß der schmale Reserveschlüssel erst in die passende Hülle gefummelt werden, die sich im Handschuhfach versteckt. Immerhin: Der Akku der Fernbedienung wird während der Fahrt im Zündschloß ständig aufgeladen. Daß wir hier die Einstiegs-Diesel der gehobenen Klasse gefahren haben, läßt sich an den Basispreisen kaum ablesen: Mit 26.400 Euro ist der A4 TDI am preiswertesten, 28.350 Euro verlangt BMW für den 318d, der Mercedes 200 CDI kostet stolze 30.218 Euro. Unser Tip: Wer nur sparen will, sollte Audi kaufen, das beste Rundum-Paket liefert BMW. Und der Mercedes ist auch beim Basismodell schon unverschämt teuer.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Ob ein Auto letztlich ankommt, wissen nur die Verbraucher selbst – also Sie. Deshalb ist uns Ihre Meinung wichtig. Vergeben Sie eigene Noten für BMW 318d, Mercedes-Benz C 200 CDI und Audi A4 1.9 TDI. Den Zwischenstand sehen Sie nach Abgabe Ihrer Bewertung.
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