Mazda hat gut Lachen. Mit dem aktuellen 3 surfen die Japaner auf der Erfolgswelle, kommen mit der Produktion kaum nach und haben zwischen Fünftürer und Stufenheck ein gesundes 80 zu 20 Produktions-Verhältnis. Damit diese guten Ergebnisse auch in Zukunft eingefahren werden können, erfährt der Mazda3 nun eine dezente optische Auffrischung sowie technische Neuerungen und einige elektronische Gimmicks. An den Grundwerten des 4,42 Meter langen Kompakten (Viertürer 4,49 Meter) ändert sich nichts. Schließlich weiß schon ein altes Sprichwort: "Never change a winning team."

Bei den modischen Retuschen beläßt es Mazda bei neuen Schürzen, einem geänderten Kühlergrill, schwarz hinterlegten Rückleuchten und neuen Felgen. Auch im Cockpit erwartet den Mazda3-Fahrer nichts grundlegend Neues. Hier sind modernere Polsterstoffe, Klavierlack- oder Titanium-Look am Instrumententräger sowie silberne Zierringe an den Drehreglern die auffälligen Veränderungen.

Umfangreicher und ergebnisorientierter sind die technischen Modifikationen des neuen Mazda3 ausgefallen: Beim Zweiliter-Benziner (150 PS) äußert sich dies durch ein früher anliegendes Maximal-Drehmoment (187 Nm) sowie eine spritsparende Sechsgang-Box. Weitere Veränderungen sind die überarbeitete Vierstufen-Automatik des 1.6ers (105 PS), der um bis zu 0,4 Liter gesenkte Verbrauch aller Aggregate sowie eine beachtliche Geräuschreduzierung im Innenraum um 1,5 Dezibel.

Neu in der Optionen-Liste des Kompakt-Japaners finden sich unter anderem das schlüssellose Zugangssystem LogIn (bekannt aus Mazda5 und 6), ein Bose-Soundsystem sowie eine 20-GB-Festplatte für das Audiosystem (alles für Ausstattungslinie Top). Wer den Mazda3 in der Active-Linie ordert, kann außerdem neuerdings ein Häkchen hinter dem Tempomat machen.

In Sachen Motorwahl hat man mit dem 150 PS starken Benziner einen echten Sportler unter sich. Der Zweiliter dreht willig aus dem Keller hoch (neun Sekunden bis 100), ist agil und in Kombination mit dem sportlichen, aber nicht zu harten Fahrwerk eine echte Freude. Ob Topspeed (208 km/h) oder Kurvenhatz, der 2.0 (ab 21.000 Euro) macht Laune. Etwas behäbiger geht der einzig verfügbare Diesel mit 109 PS zu Werke. Nie müde und auch nicht laut, fehlt ihm doch das gewisse Quentchen Power, um im Mazda3 das rechte Feeling aufkommen zu lassen. Vor allem das zu weiche Fahrwerk des 1.6er Diesels (ab 19.300 Euro) verhindert den ungetrübten Genuß von 240 Newtonmetern Drehmoment. Einen Mittelweg bildet der 1,6-Liter-Benziner mit 105 PS. Er stellt die meistverkaufte Motorisierung, kann fast mit dem größeren Otto mithalten, bei höheren Tempi geht ihm jedoch die Puste aus.

Ergänzt wird die Mazda3-Palette ab November 2006 durch die mindestens 250 PS starke MPS-Variante. Als echter GTI-Schreck will der sportliche Ableger die Konkurrenz schocken und mit seinem dynamischen Image auf die zahmeren Brüder abfärben.

Von

Jan Kriebel