Mondeo ST220 gegen Vectra GTS 3.2 V6
Nie mehr zweite Liga!

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Das Duell der Aufsteiger: Die sportlichen Topversionen von Mondeo und Vectra wollen im Kampf um die Käufergunst künftig ganz oben mitspielen.
Zu stark für ein Schattendasein
Wenn Papa zum Fußball will, geht er in Köln zum FC, in Rüsselsheim führt sein Weg zur benachbarten Eintracht aus Frankfurt. Beide Teams spielen nicht mehr erstklassig, sondern in der zweiten Liga – und kennen nur ein Ziel: aufsteigen, so schnell wie möglich wieder nach oben. Ganz ähnlich ist das auch mit den Autos aus beiden Städten: Ford und Opel waren früher mal weit vorne, spielten in jüngerer Vergangenheit aber zweitklassig.
Das soll sich nun ändern. Dafür fuhren Mondeo und Vectra extra ins Fitnessstudio – und kamen nach der Kraftkur mit dem Sportabzeichen wieder heraus. Beim Ford heißt es ST220, beim Opel GTS. Schon die Optik unterstreicht ihren Anspruch: Nie mehr zweite Liga! Diese beiden fühlen sich zu stark für ein Schattendasein. Sie wollen dorthin, wo Audi A4 3.0, BMW 330i und Mercedes C 320 ihre Spiele gewinnen.
Anpfiff: Sowohl Ford als auch Opel protzen mit Doppelrohrauspuff, Spoilern, Nebelscheinwerfern und abgesenkter Karosserie. Eine erstaunliche Metamorphose – denn eigentlich bilden Mondeo und Vectra das Rückgrat der Mittelklasse. Sie sind brave Familienkutschen; Arbeitstiere ohne Allüren.
Das soll sich nun ändern. Dafür fuhren Mondeo und Vectra extra ins Fitnessstudio – und kamen nach der Kraftkur mit dem Sportabzeichen wieder heraus. Beim Ford heißt es ST220, beim Opel GTS. Schon die Optik unterstreicht ihren Anspruch: Nie mehr zweite Liga! Diese beiden fühlen sich zu stark für ein Schattendasein. Sie wollen dorthin, wo Audi A4 3.0, BMW 330i und Mercedes C 320 ihre Spiele gewinnen.
Anpfiff: Sowohl Ford als auch Opel protzen mit Doppelrohrauspuff, Spoilern, Nebelscheinwerfern und abgesenkter Karosserie. Eine erstaunliche Metamorphose – denn eigentlich bilden Mondeo und Vectra das Rückgrat der Mittelklasse. Sie sind brave Familienkutschen; Arbeitstiere ohne Allüren.
Aufgemotzte Aufschneider
Und nun das: aufgemotzte Aufschneider vorm Reihenhaus. Das bringt Unruhe in die Siedlung. Ford und Opel zeigen, wie man Brot und Butter zu Sekt und Kaviar verwandelt. Beide Modelle sind prickelnde PS-Protze mit schmackhaftem Styling. Der kantigere Opel hält sich äußerlich mehr zurück. Er rollt serienmäßig auf 16-Zoll-Rädern (Testwagen mit 17 Zoll), während der Ford mit üppigen 18-Zöllern vom Band stürmt. Eins zu null für den 1. FC Köln.
Die größere Bereifung macht den ST220 nicht nur bulliger, sondern auch sein Handling dynamischer. Dazu kommt ein harmonisch abgestimmtes Fahrwerk, das den Spagat zwischen straffer Grundauslegung und komfortabler Federung fehlerfrei hinlegt. Der Opel dagegen rollt weicher und damit etwas unsportlicher über den Asphalt. Dämpfer und Federn harmonieren bei der Fahrt über Unebenheiten weniger gut. Auf grobem Geläuf wie Kopfsteinpflaster beginnt er sogar leicht zu zittern. Kein besonders schöner Spielzug. Immerhin bleibt die Opel-Lenkung von Rillen und Löchern völlig unbeeindruckt.
Erstaunlich, wie wenig Antriebseinflüsse in beiden Autos in die Hände des Fahrers übertragen werden. Denn immerhin sorgen unter den Fronthauben zwei großvolumige V6-Aggregate für reichlich Kraftentfaltung, die allein an die Vorderachse abgegeben wird. Nur bei scharfen Ampelstarts mit ausgeschaltetem ESP werden durchdrehende Räder im Lederlenkrad spürbar.
Die größere Bereifung macht den ST220 nicht nur bulliger, sondern auch sein Handling dynamischer. Dazu kommt ein harmonisch abgestimmtes Fahrwerk, das den Spagat zwischen straffer Grundauslegung und komfortabler Federung fehlerfrei hinlegt. Der Opel dagegen rollt weicher und damit etwas unsportlicher über den Asphalt. Dämpfer und Federn harmonieren bei der Fahrt über Unebenheiten weniger gut. Auf grobem Geläuf wie Kopfsteinpflaster beginnt er sogar leicht zu zittern. Kein besonders schöner Spielzug. Immerhin bleibt die Opel-Lenkung von Rillen und Löchern völlig unbeeindruckt.
Erstaunlich, wie wenig Antriebseinflüsse in beiden Autos in die Hände des Fahrers übertragen werden. Denn immerhin sorgen unter den Fronthauben zwei großvolumige V6-Aggregate für reichlich Kraftentfaltung, die allein an die Vorderachse abgegeben wird. Nur bei scharfen Ampelstarts mit ausgeschaltetem ESP werden durchdrehende Räder im Lederlenkrad spürbar.
Kurvenkünstler Mondeo
Gleiches gilt für die flotte Fahrt über kurvige Landstraßen. Besonders der Mondeo ist hier in seinem Element. Seine Lenkung liefert sportlichen Fahrern die erwünschten Rückmeldungen von der Straße. Trotz seiner Größe folgt der ST220 sehr spontan den Lenkradbefehlen. Präzise erfüllt er selbst hektische Aktionen des Fahrers und schwenkt bei Lastwechseln sogar das Heck nach außen. Doch dafür können und wollen wir dem Fronttriebler nicht böse sein.
Im Gegenteil, schließlich ist der ST220 eine Sportlimousine, und das zeigt er eben gerne. Auch beim Motor. 226 PS ziehen den Ford vehement nach vorn. Nach exakt einer halben Minute ist er schon bei Tempo 200. Drei Sekunden schneller als der Opel Vectra. Zwei zu null für Köln.
Halbzeit: Der Mondeo liegt vorn – sportlichere Optik, besserer Komfort, mehr Fahrdynamik. Der Vectra kontert zaghaft. Sein Getriebe lässt sich besser schalten. Vor allem der erste Gang unseres Test-Mondeo gibt sich zuweilen störrisch, und der Knauf rutscht nicht auf Anhieb in seine Position. Anschlusstreffer für den GTS: eins zu zwei.
Im Gegenteil, schließlich ist der ST220 eine Sportlimousine, und das zeigt er eben gerne. Auch beim Motor. 226 PS ziehen den Ford vehement nach vorn. Nach exakt einer halben Minute ist er schon bei Tempo 200. Drei Sekunden schneller als der Opel Vectra. Zwei zu null für Köln.
Halbzeit: Der Mondeo liegt vorn – sportlichere Optik, besserer Komfort, mehr Fahrdynamik. Der Vectra kontert zaghaft. Sein Getriebe lässt sich besser schalten. Vor allem der erste Gang unseres Test-Mondeo gibt sich zuweilen störrisch, und der Knauf rutscht nicht auf Anhieb in seine Position. Anschlusstreffer für den GTS: eins zu zwei.
GTS – willkommen im Club
Auch bei den Interieur-Materialien präsentiert sich der Vectra überlegen. Schön für Opel-Chef Carl-Peter Forster. Der fährt den GTS zurzeit als Dienstwagen und kann sich so täglich an dem gut verarbeiteten Innenraum erfreuen. Fast jedenfalls. Denn die Gestaltung der Details ist nicht komplett gelungen. Zu kleine Tachoziffern und unübersichtliche sowie fummelige Bedienknöpfe in der Tür sind zwar keine entscheidenden Kriterien, aber für den Ausgleich reicht das nicht. Auch bei Kleinigkeiten ist der ST220 besser.
Viel wichtiger für Sportfans: 248 km/h nennt Opel als Spitzengeschwindigkeit für den GTS. Auf der linken Autobahnspur wirkt dieser Wert ziemlich optimistisch. Denn zumindest subjektiv scheint sich im Mondeo die Tachonadel schneller der 250-km/h-Marke zu nähern als im Vectra.
Immerhin stoßen beide Aufstiegskandidaten damit in jene Geschwindigkeitsbereiche vor, in denen selbst AMG-Mercedes, M-BMW und quattro-Audi elektronisch eingebremst werden. Willkommen im Club. So wie ST220 und GTS hier aufspielen, gehören sie ohne Zweifel in die erste Liga.
Viel wichtiger für Sportfans: 248 km/h nennt Opel als Spitzengeschwindigkeit für den GTS. Auf der linken Autobahnspur wirkt dieser Wert ziemlich optimistisch. Denn zumindest subjektiv scheint sich im Mondeo die Tachonadel schneller der 250-km/h-Marke zu nähern als im Vectra.
Immerhin stoßen beide Aufstiegskandidaten damit in jene Geschwindigkeitsbereiche vor, in denen selbst AMG-Mercedes, M-BMW und quattro-Audi elektronisch eingebremst werden. Willkommen im Club. So wie ST220 und GTS hier aufspielen, gehören sie ohne Zweifel in die erste Liga.
Fazit und Technische Daten
Fazit In allen Disziplinen bis auf Wirtschaftlichkeit siegt der Mondeo. Und die Kosten können bei über 200 PS starken Autos nur eine Nebenrolle spielen. Der ST220 ist das dynamischere Modell: stärkerer Motor, besseres Handling – der Mondeo definiert die Vokabel Sportlimousine besser als der Vectra. Aber auch der ist keine schlechte Wahl. Einen schnelleren Serien-Opel gibt es nicht.
Kosten und Ausstattung
Opel verlangt deutlich weniger Geld (27.450 Euro) als die Konkurrenz aus Köln (33.125 Euro). Der Vectra GTS ist im Grundpreis sogar 5675 Euro günstiger – eine stattliche Summe. Beim Ford sind dafür aber teure Technikdetails wie beispielsweise Xenon-Scheinwerfer oder 18-Zoll-Leichtmetallräder bereits serienmäßig.
Wertung und Endergebnis
Wir orientieren uns am Maßstab. Heißt: Das jeweils meistverkaufte Modell in Deutschland markiert in jedem Kapitel 100 Prozent. Für diesen Vergleich bedeutet das: Maß der Dinge bei den Sportlimousinen ist der Ford Mondeo ST220, der hier in der Wertung auf den fast gleich starken Opel Vectra GTS trifft. In den jeweiligen Kapiteln zeigt sich, ob "der schnellste Opel aller Zeiten" (Werbeslogan) besser oder schlechter abschneidet als der Marktführer aus Köln. So können Sie Ihren persönlichen Favoriten küren.
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