Die Autowäsche von außen und eine ordentliche Innenreinigung gehören bei den meisten zum Pflichtprogramm bei der Autopflege. Der Motorwäsche widmet man sich hingegen selten – und zwar nicht ohne Grund: Eine Motorwäsche tut nicht jedem Fahrzeug gut und sollte im Idealfall vom Fachmann erledigt werden. Beim Reinigen des Motorraums in Eigenregie sollte man höchste Vorsicht walten lassen.
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Wann ist eine Motorwäsche sinnvoll?

Wirklich nötig ist eine Motorwäsche auch nur selten, die meisten Motoren sind heutzutage ab Werk gut mit Korrosionsschutz behandelt und die von unten abgeschlossenen Motorräume lassen nur wenig Dreck eindringen. Bei einigen Modellen rät der Hersteller sogar von einer Motorwäsche ab, da die elektronischen Bauteile im Motorraum Schaden nehmen können. Wer es trotzdem macht, riskiert seine Garantieansprüche.
Sinnvoll ist eine Reinigung ...
... wenn der Motorraum stark durch Öl verschmutzt ist.
... wenn man mit dem Wagen im Gelände war und sich jede Menge Schlamm und Dreck am Motor angesammelt haben.
... wenn in einem harten Winter viel Streusalz in den Motorraum gelangt ist.
... nach einem Marderschaden, um die Duftmarken der Tiere zu entfernen und damit keine weiteren Eindringlinge anzulocken.
... vor dem Verkauf des Wagens. Ein sauberer Motorraum macht schließlich beim potenziellen Käufer einen guten Eindruck.
Finden sich dagegen nur Staub, Laub und Straßendreck im Motorraum, braucht man nicht zur kompletten Motorwäsche anzurücken: ein feuchter Lappen, ein Staubsauger und ein Handbesen reichen oft vollkommen aus.

Motorwäsche-Produkte

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Liqui Moly Motorraum-Reiniger
WD-40 Specialist Motor- und Kaltreiniger
Sonax Motor- und Kaltreiniger
Nigrin Motor- und Maschinenreiniger
Meguiar's Engine Clean
Liqui Moly Motor-Versiegelung
Eurolub Motorimprägnierung
Meguiar's Motorkonservierer

Kann man die Motorwäsche selbst machen?

Motor aus, es könnte Wasser angesaugt werden. Und: alle empfindlichen Aggregate in Plastik verpacken, bevor das Wasser drüber läuft.
Vorsicht bei modernen Autos, hier lauert viel Elektronik. Einige Hersteller untersagen die Motorwäsche ganz.
Bild: AUTO BILD
Klare Antwort: Ja. Man kann den Motorraum selbst reinigen, muss dabei allerdings sehr vorsichtig vorgehen, um nichts zu beschädigen. Zuvor sollte man außerdem beim Hersteller nachfragen, ob sie beim jeweiligen Modell erlaubt ist. Weiterhin braucht man einen geeigneten Waschplatz. Die heimische Hofeinfahrt oder der Parkplatz auf der Straße scheiden aus. Auch SB-Waschplätze untersagen in der Regel die Reinigung des Motorraums, denn dabei kann auslaufendes Öl ins Grundwasser gelangen. Erlaubt ist die Motorwäsche deshalb nur an Waschplätzen mit Ölabscheider, der eine Umweltverschmutzung verhindert.

Wie geht man bei der Motorwäsche vor?

Das Reinigen des Motors selbst ist kein großes Problem. Ein großer Teil der Arbeit entsteht durch das Abdecken und Abkleben bestimmter Bauteile, damit nichts beschädigt wird: Vor allem die elektrischen Bauteile im Motorraum, also Steuergeräte, Sicherungskasten oder auch die Lichtmaschine, sollten abgedeckt oder abgeklebt und gut vor Wasser geschützt werden; es schadet auch nicht, die Batterie abzuklemmen. Außerdem sollte man auf den Einsatz von Hochdruck- oder Dampfreinigern verzichten, auch sie können durch den starken Strahl Schäden anrichten. Und die Feuchtigkeit des Dampfreinigers dringt oft in empfindliche, elektronische Bauteile ein. 
Ist alles geschützt, kommt die eigentliche Motorwäsche dran. Dafür gibt es im Fachhandel spezielle Kaltreiniger, die auf den kalten (!) Motor aufgesprüht werden. Wichtig: Manche Reiniger greifen den Korrosionsschutz an, achten Sie beim Kauf deshalb unbedingt auf das richtige Waschmittel. Gute Reiniger gibt es schon für ein paar Euro. Nach kurzer Einwirkzeit spült man den Reiniger vorsichtig mit kaltem Wasser ab. Nachdem der Motor getrocknet ist, sollte er noch mit einem Konservierungsmittel versehen werden. Das schützt vor Korrosion und beugt neuen Verschmutzungen vor.

Was kann passieren, wenn man Fehler macht?

Wer bei der Motorwäsche nicht vorsichtig vorgeht, kann die empfindliche Elektronik des Fahrzeugs beschädigen, vor allem neuere Autos sind vollgepackt mit Steuergeräten. Von defekten elektrischen Fensterhebern über kaputte Sicherheitssysteme bis hin zum nicht mehr anspringenden Auto drohen deshalb verschiedenste Schäden. Wer mit einem Hochdruckreiniger zu Werke geht, kann mit dem harten Strahl zudem auch mechanische Bauteile verbiegen oder abreißen. Gefahr droht übrigens auch, wenn man den Motor vor der Wäsche nicht gut abkühlen lässt. Rückt man dem heißen Motorblock mit kaltem Reiniger oder Wasser zu Leibe, können sich Metallteile verziehen oder reißen. Und: Wer den Motor wäscht, obwohl der Hersteller eine Reinigung verbietet, riskiert sogar seinen Garantieanspruch, falls etwas kaputtgeht. 

Was kostet eine Motorwäsche beim Profi?

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte ein Profi ans Werk gehen. Werkstätten verfügen nicht nur über geeignete Waschplätze, um eine umweltverträgliche Motorwäsche durchzuführen. Sie besitzen auch über das nötige Know-how, um keine Schäden zu hinterlassen. Viele Werkstätten arbeiten außerdem mit der Trockeneismethode: Dabei wird gefrorenes Kohlendioxid auf den Motor gesprüht, das den Dreck förmlich abplatzen lässt. Feuchtigkeit ist dabei keine im Spiel, sodass keine Schäden an der Elektronik zu befürchten sind. Das Beste: Der finanzielle Aufwand für eine professionelle Motorreinigung hält sich in Grenzen. Zwar variieren die Preise stark, wer aber 30 bis 70 Euro kalkuliert, liegt meist richtig.

Kann man den Motor auch von innen reinigen?

Die Motorwäsche, die sich der äußerlichen Reinigung des Motorraums widmet, ist nicht zu verwechseln mit der Motorspülung. Dabei wird der Motor von innen gereinigt. Das ist allerdings nur bei Gebrauchtwagen mit hohem Kilometerstand zu empfehlen. Die Spülung wird bei warmem Motor durchgeführt. Dazu wird dem Motoröl ein spezielles Additiv beigemischt. Der Motor wird dafür etwa 10 bis 15 Minuten im Standgas laufen gelassen, währenddessen verteilt sich das Additiv und entfernt die Ablagerungen. Anschließend wird das Motoröl abgelassen und ein Öl- sowie Filterwechsel durchgeführt. Eine Motorspülung sollte unbedingt vom Fachmann durchgeführt werden. Vorsicht bei Oldtimern: Das Entfernen alter Verkrustungen durch moderne Additive kann hier schlimme Schäden anrichten.

Von

Michael Gebhardt