Marderschutz und Marderabwehr fürs Auto
Welcher Marderschreck hilft wirklich?
Mit Hochspannung gegen Marder – so funktioniert's!
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Marder zerstören bei Revierkämpfen Kabel, Schläuche und Gummis im Motorraum. Wie man die kleinen Nager abwehrt und welcher Marderschutz wirklich hilft!
Inhaltsverzeichnis
Marder können für Autofahrer zum Problem werden. Und zwar dann, wenn sie sich unter der Motorhaube niederlassen und Schäden verursachen. In diesem Fall können zerbissene Wischwasser-Schläuche noch das kleinere Übel sein. Nicht selten sind Zündkabel zerfressen, sodass der Motor nicht mehr anspringt oder Kühlwasser-Leitungen beschädigt, wodurch der Motor nicht mehr ausreichend gekühlt wird. Auch Stromkabel oder Dämm-Material sind häufig das Angriffsziel von Mardern. Wird der Schaden nicht gleich erkannt, drohen teure Folgeschäden: Zündaussetzer können den Katalysator zerstören, undichte Kühlmittelschläuche zu Motorschäden führen. Autofahrer sollten deshalb vorsorgen und sich vor den Attacken der Nager schützen. Wie die Marderabwehr am besten funktioniert, erklärt AUTO BILD.
Marderschutz und Marderabwehr
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Ab März bis in den späten Sommer sind Marder besonders aktiv. Denn es ist Paarungszeit. Auch im Herbst werden sie vermehrt zum Problem für Autofahrer, denn zu dieser Zeit suchen sich die Nager ein warmes Winterquartier. Doch auch über den Rest des Jahres sind Marder aktiv. Mit Marderschäden muss man also das ganze Jahr über rechnen.
In den meisten Fällen ist es der Steinmarder, der sich gerne in Motorräumen von Autos niederlässt. Klar, denn dort ist es oft noch warm – der ideale Ort, um ein Nest zur Paarung einzurichten. Das Problem: Marder sind Einzelgänger und setzen Duftmarken, um ihr Revier zu markieren – so auch unter der Motorhaube. Steht das Auto dann im Bereich eines zweiten Marders, geht es zur Sache. Das ist besonders oft der Fall, wenn das Auto nicht immer am selben Platz steht (zum Beispiel abends zu Hause, tagsüber auf der Arbeit).

Der Marder ist eigentlich ein ganz possierliches Tierchen. Unter der Motorhaube kann er aber bösen Schaden anrichten.
Bild: dpa
Woran erkennt man einen Marder-Schaden?
Marderschäden sind nur schwer zur erkennen. Wenn man genau hinsieht, kann man gegebenenfalls Kratzspuren an der Dämmwolle, Haare oder Bissspuren an Schläuchen und Kabeln ausmachen – alles Hinweise, dass hier ein Steinmarder am Werk war. Kühlwasserschläuche können bei laufendem Motor auf einen Marderbiss überprüft werden: Tropft Kühlwasser heraus oder bildet sich ein feiner Strahl, war mit Sicherheit ein Marder am Werk. Das Auto auf keinen Fall weiterfahren, es droht Überhitzung des Motors! Auch kleine Pfotenabdrücke auf der Karosserie sind ein Hinweis, dass sich ein Marder niedergelassen hat.
Hausmittel: Wenn es um Marderabwehr geht, setzen viele Autobesitzer zunächst auf simple Lösungen. Besonders bekannt sind Hunde- oder Katzenhaare als Marderschreck. Daneben gibt es auch verschiedene Sprays oder Pasten, die die Marder mit ihrem Geruch fernhalten sollen. Auch Toilettensteine oder Mottenkugeln werden gerne als Marderschutz angeführt. Dass diese Abwehr-Methoden tatsächlich effektiv sind, ist jedoch nicht bewiesen. Auch der Drahtzaun unterm Auto hält den Marder nicht zwangsläufig fern. Er bringt ihn vielleicht nur dazu, sich einen anderen Weg zu suchen.
Ultraschall: Hohe Töne im Ultraschall-Bereich sind für die empfindlichen Ohren des Marders unangenehm. Während Menschen die hochfrequenten Geräusche nicht wahrnehmen können, halten sie den Nager davon fern. Ein solcher Marderschreck lässt sich problemlos unter der Motorhaube anbringen. In der Regel wird er entweder mit eigenen Batterien betrieben oder an die Autobatterie angeschlossen. Das akustische System hat den Vorteil, dass das Tier nicht verletzt wird oder Schmerzen leidet. Aber: Mit der Zeit können sich die Marder an das Geräusch gewöhnen oder es einfach ignorieren, wenn sie zum Beispiel auf einen Artgenossen treffen.
Strom: Die einzige dauerhafte Lösung, den Marder vom Auto fernzuhalten, ist der Einsatz von elektrischem Strom. Dabei werden im Motorraum an verschiedenen Stellen Elektroden angebracht. Im Prinzip funktioniert das wie der elektrische Weidezaun auf der Kuhwiese. Der Marder kommt gegen die beiden blanken Metallplatten und erhält einen Stromschlag, erschrickt und verzieht sich. Der Einbau eines solchen Bausatzes ist kinderleicht, zwei Knopfzellen sorgen für den Strom. Selbst die Kontaktplatten lassen sich ohne zu schrauben anbringen. Wie der Einbau funktioniert, zeigt die Bildergalerie!
Schutz empfindlicher Teile: Eine wirksame Methode ist der zusätzliche Schutz von Kabel und Leitungen. Spezielle Wellrohr-Schutzschläuche dienen als Ummantelung – sie kann der Marder nicht durchbeißen. Diese Form des Marderschutzes ist allerdings sehr aufwendig und lässt sich am besten in der Fachwerkstatt umsetzen. Besonders effektiv wird die Abwehr in Kombination mit Elektroden, die im Fall der Fälle einen kleinen Stromschlag abgeben.
Wichtig: Wenn sich der Marder schon im Motorraum niedergelassen hat, müssen zuvor in einer Motorwäsche die Duftmarken entfernt werden. Wie die Motorwäsche funktioniert, erfahren Sie hier!

Ob die Teilkasko für den Marderschaden am Auto aufkommt, hängt von der Police ab.
Bild: AUTO BILD
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