Auto waschen: Tipps und Tricks
Gründlich und schonend: So geht Autowaschen richtig
Auto waschen Schritt für Schritt
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Es ist eine häufig diskutierte Frage unter Autofahrern: Wie wäscht man das Auto richtig? Per Handwäsche, in der Waschbox oder in der Waschstraße? AUTO BILD gibt Tipps, wie Sie ihr Auto schonend und gründlich waschen.
Inhaltsverzeichnis
Es ist eine Glaubensfrage, wie oft man das Auto waschen sollte. Während einige ihr Auto jede Woche waschen, kümmern sich andere nur alle paar Monate um die Außenpflege des Autos. Fakt ist: Die regelmäßige Reinigung des Autos ist wichtig. Wird das Auto nicht regelmäßig gereinigt, kann es an schlecht geschützten Fahrwerksteilen, Falzen und Blechkanten schnell zur Korrosion führen. Besonders rostanfällig ist kaputter Lack mit Kratzern und Abplatzern. Aber auch in puncto Sicherheit ist die Wagenwäsche wichtig: Nicht nur, dass die Sicht durch verschmutzte Scheinwerfer und Scheiben eingeschränkt wird, ebenso funktionieren Sensoren und Kameras mit einer Dreckschicht nicht mehr richtig. Wie oft das Auto letztlich gewaschen werden sollte, hängt von vielen Faktoren wie Witterung oder Verschmutzungsgrad ab. Wer sein Auto alle ein bis zwei Monate wäscht, der macht nichts verkehrt. AUTO BILD erklärt, was bei der Autowäsche zu beachten ist und gibt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Über das Waschen in der Waschanlage bzw. Waschstraße herrschen unter Autofahrern viele Vorurteile – zum Beispiel über Bürsten, die den Lack zerkratzen. Für moderne Waschanlagen und Autos kann man jedoch Entwarnung geben: Erstens ist der Lack moderner Autos sehr widerstandsfähig, sodass ihm die Bürsten in der Waschanlage nicht viel anhaben können. Zweitens bestehen heutzutage fast alle Bürsten aus Polyethylen (ein Kunststoff, der Textilfasern sehr ähnlich ist), weswegen die Bürsten auch als Textil-Bürsten bezeichnet werden. Im Zusammenspiel mit dem richtigen Reinigungsmittel droht dem Lack keine Gefahr.
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Es kann jedoch passieren, dass die Bürsten Spuren von Kunststoff auf dem Lack hinterlassen, die wie Kratzer wirken. Außerdem kommt es in seltenen Fällen vor, dass grober Schmutz des Vorgängers in den Bürsten sitzt. Die Folge könnten sogenannte Swirls sein, also feine, runde Kratzer. Wichtig: Bevor das Auto in die Waschstraße gefahren wird, sollte es einer gründlichen Vorwäsche unterzogen werden. So wird der gröbste Dreck vorab entfernt – und man beugt Kratzern durch Schmutzpartikel vor.
Tipps zur Autowäsche in Waschanlage und Waschstraße
Das richtige Waschprogramm wählen: Die Wahl des Waschprogramms hängt in erster Linie vom Geldbeutel und den Wetterbedingungen ab. Im Winter empfiehlt sich hin und wieder ein Programm mit Aktivschaum, Heißwachs und Unterbodenwäsche. Preise für normale Wäschen beginnen ab fünf Euro und hören bei der Edelwäsche für ca. 15 Euro auf.
Auto in die richtige Position bringen: Fenster und Schiebedach schließen. Bei laufendem Motor Scheibenwischer und vor allem Regensensor aus. Immer auch das Fahrzeug verriegeln, da sonst der Tankdeckel aufspringen kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, der klappt die Außenspiegel ein. Falls möglich, die Antenne abnehmen. Die genauen Regeln gibt der Betreiber auf einer Tafel vor.
Nachbereiten der Autowäsche: Sofort mit einem Mikrofasertuch trockenwischen, um unschöne Wasserflecken zu vermeiden. Schwer zugängliche Stellen, wie etwa in den Türfängen, von Hand nachreinigen. Tür- und Klappendichtungen erst trocknen und dann mit einem Pflegestift behandeln. Alle Scheiben von innen sowie die Wischerblätter mit Glasreiniger putzen. Beschädigte Lackstellen möglichst schnell mit einem Lackstift verschließen, um Rostbildung zu verhindern. Tipp: Nach der Wäsche den Scheibenreiniger kontrollieren und bei Bedarf nachfüllen.
Waschstraße oder Portalanlage: Ob Waschstraße oder Portalanlage, das spielt keine Rolle. Das Ergebnis ist in der Regel das gleiche, da beide Anlagen mit den gleichen chemischen Waschmitteln und lackschonenden Bürstenmaterialen arbeiten. Etwas teurer und mit manueller Vorwäsche ist die Waschstraße. Bei der Portalanlage muss der Kunde den Hochdruckreiniger noch selbst in die Hand nehmen.
Rechtslage: Kratzer, abgerissene Scheibenwischer – Schäden in der Anlage können passieren. Grundsätzlich gilt: Der Kunde muss dem Betreiber beweisen, dass der Schaden in der Anlage entstanden ist. Das heißt: Sofort nach dem Verlassen auf eventuelle Schäden kontrollieren, diese direkt beim Personal melden und schriftlich festhalten. Vor der Einfahrt auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Hinweise zur Benutzung der Anlage achten. Es kann sein, dass der Betreiber bestimmte außen angebrachte Autoteile von der Haftung ausschließt.
Die Alternative zur Waschanlage ist die Waschbox bzw. der Waschplatz, wo das Auto exakt nach eigenen Vorstellungen und Wünschen gewaschen werden kann. Gerade bei älteren Autos ist die Handwäsche unerlässlich, da der Lack weniger widerstandsfähig ist als bei modernen Autos. Um die SB-Wäsche zu starten, erwirbt man je nach Betreiber vorab Münzen oder wirft direkt Kleingeld in einen Automaten, an dem das Waschprogramm gewählt werden kann. Außerdem stehen verschiedenste Reinigungsmittel und -utensilien zur Verfügung. Viele Betreiber haben aber auch nichts dagegen, wenn die eigenen Pflegemittel, Lappen und Bürsten mitgebracht werden. Vor dem Einsatz sollte kontrolliert werden, ob die Werkzeuge sauber sind, denn Staub und Dreck können unschöne Kratzer auf dem Lack hinterlassen. Eine gründliche Vorwäsche mit dem Hochdruckreiniger ist auch in der SB-Waschbox das A und O. Wichtig: Auf ausreichend Abstand achten. Etwa 50 Zentimeter Entfernung zwischen dem Beginn des Wasserstrahls und der Oberfläche sind optimal.
Vorgehen bei der Autowäsche in der Waschbox
1. Gründliche Vorwäsche: Zuerst muss das Grobe herunter. Am besten mit dem Hochdruckreiniger, dadurch kommt man auch in versteckte Ecken.
2. Reinigung mit Pflegemittel: Die Karosserie mit Autoshampoo einschäumen und mit der Bürste (auf Sauberkeit achten!) waschen.
3. Abspülen der Rückstände: Reste der Reiniger mit viel Wasser abspülen. Anschließend trocknen und abledern, um Wasserflecken zu vermeiden.
4. Trocknen: Wagen mit der Hand trocknen, um Wasserflecken zu vermeiden.
5. Details nachreinigen: Hartnäckigen Schmutz mit speziellen Reinigern entfernen. Unzugängliche Stellen nachreinigen und trocknen.
Bundeseinheitliche Regeln fürs Autowaschen auf öffentlichem Grund oder auf dem Privatgelände gibt es nicht. Das Grundwasser darf durchs Waschen im Freien nicht verunreinigt werden, zum Beispiel durch Chemikalien oder gelöste Kraft- und Schmierstoffreste. Auf unbefestigtem Grund, wo das Abwasser direkt versickert und nicht über die Kanalisation abfließt, ist Autowaschen verboten. Auch auf Privatgrundstücken ist es ohne Ölabscheider und Genehmigung in der Regel nicht erlaubt. Die Entscheidung über die genauen Regelungen treffen jedoch die Kommunen. Im Zweifelsfall sollte man sich also vorher bei der Gemeinde nach den lokalen Regeln und Strafen erkundigen. Bei Zuwiderhandlungen drohen Geldstrafen bis zu mehreren Tausend Euro.
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