Es gibt Autos, die einem ganz bestimmte, eigene Erlebnisse bescheren. Das gilt für die zwei getunten S1 von O.CT und MTM gleichermaßen. 260 km/h schaffen beide, der RS-One visiert unter Zuhilfenahme des roten Drehzahlbereichs sogar die 270 km/h an – keine großartige Leistung für einen startenden Jet. Aber eine Menge Holz für einen Kleinwagen von weniger als vier Meter und deutlich unter 1400 Kilogramm Gewicht.
O.CT RS-ONE S1 gelb Frontansicht
Längsdynamisch hat der RS-One die Nase vorn, dazu ist er auch günstiger.
Dass die kleinen Kracher dermaßen vogelwild und keck voranstürmen, hat einen einfachen Grund: Ist schon der Werks-S1 mit 231 PS kein Trauerkloß, erwirkt MTM durch den Einbau eines Zusatzsteuergerätes 306 PS, O.CT Oberscheider kitzelt für den RS-One-S1 über direkten Eingriff in die Steuerelektronik 303 PS heraus. Das sind eine ganze Menge Extra-Pferdchen, die dem S1 ordentlich Druck machen und längsdynamisch locker zur nächsthöheren Kompaktklasse aufschließen lassen. Ein überraschender Spaß also, denn mit derart muskulösen Kraftzwergen rechnet erst mal niemand. Entsprechend unterentwickelt ist das sogenannte Überholprestige der Miniboliden. Auf äußerliche Anbauten verzichten sowohl MTM S1 als auch O.CT. MTM setzt auf 19-Zöller in Form eines Bimoto-Radsatzes und sportlicher Michelin Pilot Super Sport und verbaut das MTM-Performance-Fahrwerk. Die vordere Bremse wurde durch eine MTM-Anlage mit 330 Millimeter Scheibendurchmesser (Serie 310 mm) ersetzt.
Audi MTM S1 Sportback grau Frontansicht
Ein agiles Fahrwerk und die beste Rundenzeit lassen den S1 von MTM stark erscheinen.
Auch die unterschiedlichen Heckspoiler sind bereits ab Werk verbaut. Was tatsächlich unter der Haube steckt, sieht man von außen oder im Rückspiegel nicht. Neben den leistungssteigernden Eingriffen in die Elektronik haben sich die Tuner auch das Fahrwerk der kleinen Wilden vorgenommen. Dabei belässt es O.CT bei der serienmäßigen 18-Zoll-Rad-Reifenkombination, montiert aber das V3-Gewindefahrwerk von KW. Zusätzlich kommen Distanzscheiben zum Einsatz, die die Spur des RS-One vorn um 10, hinten um 15 Millimeter verbreitern.

Fazit

Das Ergebnis fällt denkbar knapp aus, da jeder der beiden eine Disziplin klar dominiert: Der MTM S1 punktet mit seinem agileren Fahrwerk und der besseren Rundenzeit. Längsdynamisch ist dagegen der RS-One überlegen, darüber hinaus bietet er die günstigere Lösung.