NASCAR: Larson gefeuert
Rassismus-Skandal in der NASCAR

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Kyle Larson hat sein Cockpit bei Ganassi verloren, nachdem er bei einem virtuellen Rennen eine rassistische Äußerung getätigt hat.
Eigentlich sind die virtuellen Rennen ein Ersatzprogramm für Fahrer und Fans, solange die echten Rennen wegen der Coronakrise ausgesetzt werden müssen. Doch in der NASCAR haben sie nun für einen Skandal gesorgt. Jetzt steht Kyle Larson, einer der viel versprechendsten Fahrer der Zukunft, ohne Cockpit da.
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Was war passiert? Kyle Larson hat das virtuelle Rennen im Live-Stream übertragen. Als er die Verbindung zu seinem Spotter (Renningenieur am Funk) verlor, fragte er: „Kannst du mich hören? Hey, Nigger.“ Vor allem in Amerika gilt das N-Wort als rassistisches Schimpfwort.

Kyle Larson fuhr in der NASCAR für Ganassi
In einer Videobotschaft entschuldigte sich Larson: „Gestern Abend habe ich etwas gesagt, dass niemals, niemals gesagt werden sollte. Dafür gibt es keine Entschuldigung. So wurde ich nicht erzogen.“
Experten prognostizierten Larson eine große Zukunft in der NASCAR. Seit 2013 fuhr er 223 Rennen in der Topliga, gewann davon sechs und wurde im Vorjahr Sechster in der Gesamtwertung. Für die Saison 2021 war er als Nachfolger des siebenmaligen Meisters Jimmie Johnson im Gespräch, der seinen Rücktritt verkündet hat und sich nun Richtung IndyCar orientiert. Weil aber Johnsons Hendrick-Team wie Ganassi mit Chevrolet zusammenarbeitet und Chevrolet sich von Larson im Zuge der rassistischen Äußerungen getrennt hat, ist dieser Wechsel nun wohl vom Tisch.
Larson ist 27 Jahre alt, mit der Schwester des NASCAR-Fahrers Brad Sweet verheiratet und hat mit ihr zusammen ein Kind. Sein Vater ist Amerikaner, seine Mutter ist japanische Amerikanerin. Deren Eltern waren im Zweiten Weltkrieg in einem Internierungscamp für Japaner.
Larson kam wegen seiner multikulturellen Herkunft in das NASCAR-Programm „Drive for Diversity“ mit der die Stockcar-Meisterschaft gezielt Frauen und Fahrer aus Minderheiten fördern will. Die NASCAR-Szene gilt nämlich als konservativ, dominiert von weißen Männern.
Als nächstes muss Kyle Larson ein Schulungsprogramm zur Diversität der NASCAR durchlaufen.
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