Navi-Geräte bis 300 Euro im Test
Wirklich gut und günstig?

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Was taugen Navis bis 300 Euro? COMPUTER BILD hat zehn Low-Budget-Lotsen für AUTO BILD getestet. Acht der zehn Prüflinge schnitten befriedigend ab. Testsieger wurde der Medion GoPal E3415.
Bild: Computer Bild
Ein Drittel der Navigationsgeräte bis 300 Euro bestimmen ihre Position im Stand in rund zehn Sekunden. Wer das Navi erst nach dem Losfahren startet, muss mit längeren Zeiten rechnen. Ein Grund: die Abschirmung der GPS-Signale durch Hochhäuser. Bei den Routen gab es trotz unterschiedlicher Vorschläge kaum Ausreißer in der Streckenlänge. Nervig: Das Novita lotst nicht über Landesgrenzen hinweg. Der Fahrer muss die Karte an der Grenze per Hand umschalten. Nur drei der Navis warnen vor Staus. Navigon 2110 und Navman F50 haben TMC an Bord, Testsieger Medion fährt sogar mit TMC pro. Die Umleitungsempfehlungen aller drei Geräte waren in Ordnung. Hier die Bewertungen der zehn Geräte im Detail:
1. Platz: Medion GoPal E3415
Schnelle Zieleingabe und Routenberechnung. Nur Durchschnitt: die Standortbestimmung in 30 Sekunden. Einziger Lotse unter 300 Euro mit TMC pro. Die Staumeldungen kommen nach rund 50 Sekunden. Sehr gut: viele Karten. PLUS: Karten von neun Nachbarländern, 26 europäische Länder; Stauwarner TMC pro; schnelle Routenberechung; einfache Zieleingabe. MINUS: unübersichtliche Anzeige; Bildschirm reflektiert stark. Preisurteil: günstig (279,- €), Urteil: gut
2. Platz: Navigon 2110

3. Platz: TomTom
Pluspunkt: Die dritte Version des TomTom One Europe hat einen etwas dunklen, aber gut ablesbaren und übersichtlichen Bildschirm. Die Strecken sind gut ausgearbeitet. Die Fahranweisungen kamen rechtzeitig und waren meist gut formuliert. Ausnahme: Vor dem Kreisverkehr irritierte die eingebaute Stimme mit der Anweisung: "Nach 100 Metern biegen Sie im Kreisverkehr links ab", schob dann aber noch hinterher: "dritte Ausfahrt". Weiterer Minuspunkt: Bei längeren Fahrstrecken braucht das TomTom-Navigationsgerät nach der Eingabe ein bis zwei Minuten, bevor es die gut ausgearbeiteten Routen auf dem Display anzeigt. Ärgerlich auch: Einen Stauwarner gibt es nur gegen 80 Euro Aufpreis. PLUS: Karten von sieben Nachbarländern, elf andere europäische Länder; einfache Zieleingabe; gut ablesbare Karten; übersichtlicher und gut ablesbarer Bildschirm. MINUS: etwas langsame Routenberechnung; kein Stauwarner, teils falsche Anweisungen vor den Abbiegemanövern. Preisurteil: günstig (249,- €), Urteil: befriedigend
4. Platz: Falk E60
Beim Falk E60 soll das "E" für einfach stehen: Die ausführliche und gut bebilderte Anleitung wird diesem Anspruch gerecht. Auch die Zieleingabe ist einfach. Seine Position bestimmt das E60 im Stand innerhalb von nur fünf Sekunden. Nicht so gut: Es sind nur wenige Karten vorinstalliert. Bei einer Reise nach Frankreich muss man die Karte wechseln. Alternative: eine größere Speicherkarte, auf die man die notwendigen Karten überspielt. Schade: Ein Stauwarner kostet 80 Euro Aufpreis. PLUS: Karten von sieben Nachbarländern, zehn andere europäische Länder; schnelles Routing; einfache Zieleingabe. MINUS: teure Kartenaktualisierung; nur Karten von D/A/CH und den Niederlanden vorinstalliert, kein Stauwarner. Preisurteil: günstig (270,- €), Urteil: befriedigend
5. Platz: Via Michelin

6. Platz: Garmin Nüvi 200
Das Garmin Nüvi 200 ist knapp handflächengroß. Sein sehr helles, gut ablesbares Display lässt sich so regeln, dass nichts mehr blendet. Die eigene Position findet der Lotse im Stand innerhalb von 20 Sekunden. Stadtrouten berechnet er innerhalb von 13 bis 17 Sekunden. Die Ansagen kommen rechtzeitig und eindeutig formuliert. Im 200-Megabyte-Speicher liegen nur Karten von Deutschland, Österreich, der Schweiz und Tschechien, weitere Länder sind jedoch als Zubehör zu bekommen. Der Nüvi 200 kommt ohne Stauwarner. PLUS: gut ablesbares Display, sehr gute Bildschirmdarstellung, GPS mit gutem Empfang. MINUS: nur Karten von D/A/CH und Tschechien; langsame Routenberechnung, kein Stauwarner. Preisurteil: günstig (179,- €), Urteil: befriedigend
7. Platz: Navman F50
Karten: Nur D/A/CH und Tschechien; langsame Routenberechnung, kein Stauwarner. PLUS: Karten von sieben Nachbarländern, neun andere europäische Staaten; TMC, fixes Routing. MINUS: unübersichtliche Anzeige; klobiges Gehäuse; keine Angaben zu Kartenpreisen. Preisurteil: preiswert (299,- €), Urteil: befriedigend
8. Platz: Magellan Maestro 4010

9. Platz: Pearl Navgear SN GP-35
Schnelle Positionsbestimmung im Stand, langsame Routenberechnung. Im Kreisverkehr hält der Lotse mehr als sechs Ausfahrten nicht für nötig, obwohl es im Test mehr gab. PLUS: Karten von neun Nachbarländern, 29 andere europäische Staaten; günstige Kartenaktualisierung. Neue Karten gibt es alle drei Monate. (Westeuropa: 60 Euro/ GP-35 für Deutschland: 99 Euro). MINUS: langsame Positionsbestimmung nach Tunnelfahrten; kein Stauwarner. Preisurteil: günstig (170,- €), Urteil: befriedigend
10. Platz: Novita M1 Western Europe
Navigation pur, ohne Stauwarner, mit schneller Routenberechnung und guten Ansagen. Bildschirm nachts zu hell. Die eigene Position bestimmt das Gerät in maximal zwei Minuten. Umständlich: Es gibt keine grenzüberschreitende Navigation, Karten müssen extra aktiviert werden. Das führt zur Abwertung. PLUS: Karten von sieben Nachbarländern, elf andere EUStaaten; schnelles Routing; einfache Zieleingabe. MINUS: Display reflektiert stark; keine grenzüberschreitende Navigation, kein Stauwarner. Preisvorteil: günstig (169,- €), Urteil: ausreichend
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Stefan Syzch
Unsere Kollegen von COMPUTER BILD haben sie getestet: Wirklich gut und günstig ist von den zehn Kandidaten nur das "E3415" von Medion, mit Staumelder und solider Routenberechnung. Dass es auch noch einigermaßen schick ist, ist eine nette Zugabe. Preis-Leistungs-Sieger wurde das Garmin Nüvi 200. Klarer Nachteil: Statt Europa hat das Nüvi nur Deutschland, Österreich, die Schweiz und Tschechien an Bord. Ein Sieger braucht etwas mehr.
Teil 2 des COMPUTER BILD-Navi-Tests finden Sie ab 15. Dezember 2007 auf unserer Seite. Darin geht es um die besten Geräte über 300 Euro.
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