Navigationsgeräte-Test
Ins Ziel kommen sie alle

—
Der ADAC hat 13 elektronische Wegweiser getestet und nur kleine Mängel festgestellt. So enthielt kein Gerät Hinweise auf saisonal gesperrte Straßen. Doch fast alle sind mit aktuellem Staumelder ausgestattet.
"Sie haben Ihr Ziel erreicht!" So ertönt es mittlerweile in fast 25 Prozent der deutschen Autos, denn rund ein Viertel der Autofahrer hierzulande hat sein Fahrzeug schon mit einem Navigationsgerät ausgestattet. Die billigsten sind bereits unter 200 Euro zu haben. Ein Grund für den ADAC, die neueste Generation der elektronischen Helfer nun ausgiebig zu testen und für "gut" bis "befriedigend" zu befinden. Keines der 13 gängigen Fabrikate fiel durch, aber auch keines erhielt die Bestnote. Allerdings sind die registrierten Mängel minimal: Ein Navi zeigt weiße Straßen auf gelbem Grund, was der Ablesequalität abträglich ist. Ein anderes wies Mängel bei der Sprachausgabe auf. Auch die eigentliche Navigation der GPS-gestützten Rechner überzeugte nicht immer. Doch ins Ziel führten sie alle zuverlässig, ohne Ausnahme.
Fast alle Navis sind mit dem Nachrichtendienst TMC ausgestattet
Positiv fiel beim Test auch auf, dass mittlerweile fast alle Navigationshilfen mit dem Verkehrsnachrichtendienst TMC (Traffic Management Channel) ausgestattet sind. Damit lassen sich aktuelle Verkehrsnachrichten über Staus und Umleitungsempfehlungen mit der Route abgleichen, was die schnelle Suche nach einer Ausweichstrecke erleichtert. Auch Innovationen wie "text to speech" (gesprochene Straßennamen, um dem Fahrer fremde Aussprache zu erläutern) oder "reality view" (originalgetreue Darstellung der Straßenbeschilderung) halten zunehmend Einzug. Sieger war mit zwölf mal "sehr gut" in den insgesamt 18 untersuchten Kategorien das Navigon 8110, das mit einem Preis ab 379,95 allerdings auch zu den teuren Geräten gehört.
"Im Großen und Ganzen kann man den Herstellern attestieren, dass sie erfolgreich bemüht sind, die in vorherigen Tests aufgedeckten Schwachpunkte zu beseitigen", so der ADAC. Allerdings fehle noch vielfach die Möglichkeit, variable Routen für verschiedene Nutzerprofile anzulegen – so wünschen sich zum Beispiel Fahrer von Wohnwagengespannen Strecken mit geringen Steigungen, während Motorradfahrer eventuell am liebsten über kurvige Landstraßen von A nach B unterwegs sind. Auch aktuelle Sperrungen, die Schließungen von Hubbrücken oder Abfahrzeiten von Autofähren und Autozügen sind Features, die Autofahrern nützen, aber vielfach noch nicht angeboten werden. Selbst die Auswahl zwischen verschiedenen Strecken bietet unter den 13 Testgeräten nur der TomTom.
Service-Links