Nissan Almera (ab 2000)
—Auffällig unauffällig
Karosserie und Technik
Gebrauchtwagensuche: Nissan Almera
Da aber selbst ein Almera in die Jahre kommt und jeder gerne wissen möchte, wie sein Wagen später aussieht, schauten wir uns einen drei Jahre alten Fünftürer genauer an. Der erste Eindruck überzeugt: Im Gegensatz zum Dauertest-Almera fanden wir hier keinen Rost an der Karosserie. Nur etwas Gammel am Auspuff, was nach 46.000 Kilometern durchaus tolerierbar ist. Der optische Zustand lässt vermuten, dass der Erstbesitzer sein Auto regelmäßig in der Garage parkte. Vorsorge kann nie schaden: Wer seinen Almera noch lange Zeit ohne Rost am Blech fahren will, lässt den Wagen kräftig mit Hohlraumschutz fluten und dick Unterbodenschutz auftragen. Damit steht einer rostfreien Zukunft nichts im Weg.
Der TÜV stellte in den letzten fünf Jahren für den Almera keine nennenswerte Hürde dar, auch der Vorgänger (Typ N15) unseres Testwagens hat keinen einzigen roten Balken, der auf Schwachstellen hinweist. Achsen, Lenkung, Auspuff – wenn hier etwas kaputt ist, liegt es selten am Fahrzeug. Meist war es der Besitzer, der den Kompakten beschädigte.
Qualität und Marktlage
Diese Autos suchen nicht lange nach ihrem neuen Besitzer. Trotz aller Qualität ist ein kritischer Blick immer angebracht. Reflektiert der Lack gleichmäßig, stimmen alle Spaltmaße? Die Probefahrt führt stets über eine schlechte Straße, auf der sich Verarbeitungsmängel hörbar machen. Und wie bei den meisten Nissan haben wir auch bei mehreren Almera hakelige Getriebe bemerkt. Flutschen die Gänge nicht wie geschmiert, ist ein Getriebeöl-Wechsel ratsam.
Quietschende Bremsen lassen sich ebenso einfach beseitigen. Klötze ausbauen, Ablagerungen abklopfen, Bremssattel reinigen – und wieder zusammenbauen. Bleibt noch die Sache mit dem Wertverlust. 36,6 Prozent verlor unser Gebrauchter in drei Jahren. Der alte N15 ist nicht weniger wertstabil, innerhalb von fünf Jahren verliert ein 90-PS-Almera 54 Prozent. Und dank der Nachfrage sollte der Verkauf kein großes Problem bereiten.
Historie, Schwächen, Kosten
Schwachstellen Bremsscheiben und -klötze gelten zwar als sehr haltbar, allerdings beobachteten wir schon bei mehreren Fahrzeugen starken Abrieb am Bremssattel, dieser bewirkt lautes und lästiges Quietschen • Rost an tragenden Teilen war bereits am alten Almera N15 häufig zu bemerken, nachträglicher Hohlraum- und Unterbodenschutz kann schlimmere Schäden verhindern • der Nockenwellensensor gilt als anfällig und wurde von Nissan im Rahmen einer Rückrufaktion ausgetauscht • ein defektes Abgasrückführungssteuerventil sorgte nicht nur bei unserem Dauertest-Wagen für Vibrationen im Leerlauf und Leistungsverlust, auch von unseren Lesern wurde uns dieses Problem schon mehrmals geschildert
Reparaturkosten Preise inklusive Lohn und Mehrwertsteuer am Beispiel Nissan Almera, 84 kW/114 PS, Baujahr 2000. Verschleißteile liefert der Fachmarkt, Original-Teile sind auffallend teuer. Für Gebrauchtteile gibt es bei diesem jungen Auto noch keinen Markt.
Fazit und Modellempfehlung
Modellempfehlung Nissan Almera 1.8 (84 kW/114 PS)
Steuer/Schadstoffklasse: 90 Euro im Jahr/D4 Testverbrauch: Werksangabe 7,5 Liter, gemessen 8,8 Liter (Super) Versicherung: Vollkasko (18/504 Euro SB): 935 Euro. Teilkasko (24/151 Euro SB): 156 Euro. Haftpflicht (15): 856 Euro (Basis: Ontos-Jahrestarife für Regionalklasse Berlin, 100 Prozent) Inspektion/Kosten: 15.000 Kilometer, etwa 100 bis 200 Euro Wertverlust: Dreijährige verlieren rund 37 Prozent vom Neupreis (Händlerverkaufspreis)