Das ist der Wahnsinn auf Rädern: Dieser Nissan Juke leistet 700 PS und steht auf der Bodengruppe eines R35 GT-R! Getriebe und Bremsen stammen ebenfalls von Nissans Top-Sportwagen. Mit seiner Basis hat das Kompakt-SUV nicht mehr viel zu tun. Die Kreation steht in Gronau (NRW) zum Verkauf, zu einem ebenfalls nicht mehr Juke-mäßigen Preis!Eines vorweg: Der Händler preist diesen Juke-R als eines von fünf Exemplaren an. Das ist soweit richtig, allerdings entstanden nur vier unter der Ägide von Nissan in Zusammenarbeit mit RML-Motorsport. Das Auto wurde vom englischen Nissan-Tuner SVM in Eigenregie aufgebaut, wie das Magazin "Motortrend" zusammen mit Nissan Europa herausgefunden haben will. Damit handelt es sich streng genommen also nicht um ein offizielles Nissan-Produkt. Das ist aber kein Nachteil, im Gegenteil: Wo der "originale" Juke-R 530 PS leistet, wurde der SVM-Juke auf 700 PS aufgeblasen.

700 PS aus 3,8 Litern Hubraum

700-PS-Juke zum astronomischen Preis
Die 285er 20-Zoll-Walzen an der Hinterachse platzen fast aus den Radhäusern. Vorne sind es 225er.
Das Auto hört auf den Namen Juke-R700. Die Zahl ist Programm, unter der Motorhaube tobt ein auf 700 PS getunter, 3,8 Liter großer Biturbo-V6. Die Leistung wurde unter anderem mittels größerer Einspritzdüsen, neuer Downpipe, Luftansaugung, überarbeitetem Zylinderkopf und einer Komplett-Auspuffanlage erreicht. Neben dem Motor stammen auch der Allradantrieb, das verstärkte Getriebe, Felgen, Bremssättel und die gesamte Bodengruppe vom GT-R R35. Letztere wurde um 15 Zentimeter gekürzt, um unter das Juke-Kleid zu passen.

Breite Kotflügel und Carbon-Motorhaube

700-PS-Juke zum astronomischen Preis
Maximale Kühlung: Besonders die zerklüftete Front des Juke-R700 wirkt richtig fies.
Die Karosserie kommt übrigens von RML-Motorsport und stimmt somit exakt mit den Werks-Juke-R überein. Sie macht mit breiten Kotflügeln, Front- und Heckschürze, Carbon-Motorhaube und geteiltem Heckflügel einen stämmigen und aggressiven Eindruck. Fahrleistungen dieses Über-Juke sind nicht bekannt. Die "Serienversion" soll aber in ca. 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. Das dürfte dieses 700-PS-Monster locker unterbieten. AUTO BILD saß in einem Juke-R drin: Wie sich das Gerät anhört, zeigt das Video (oben)!

Ein Juke-R700 oder 34 Basis-Jukes

700-PS-Juke zum astronomischen Preis
Bis auf die hohe Sitzposition erinnert nur noch wenig im Cockpit an die Juke-Basis.
Der Innenraum schreit ganz laut GT-R. Mittelkonsole, Lenkrad und Tachoeinheit wurden direkt von Godzilla übernommen. Matten zur Geräuschdämmung, Rennschalensitze, Sabelt-Gurte, Feuerlöscher und Überrollkäfig vertreiben auch das letzte bisschen Juke-Flair. Das Auto hat zwar immer noch zwei Fond-Türen, die Rücksitze sind aber verschwunden. Alltagsnutzen sucht man hier aber ohnehin vergeblich. Nicht zuletzt, weil der Monster-Juke keine deutsche Straßenzulassung hat und ein reines Tracktool ist. Die Rennstrecke dürfte er aber noch nie gesehen haben, laut Händler stehen erst 20 Kilometer auf dem Tacho. Wie viel Geld das Projekt verschlungen hat, lässt sich nur erahnen. Der aufgerufene Preis dieses Juke-R700 spricht aber eine deutliche Sprache: 649.500 Euro stehen im Inserat. Dafür gäbe es drei neue Lamborghini Huracán oder 34 neue Nissan Juke! (Nissan Juke bei carwow.de mit einer Ersparnis bis 4199 Euro)

Von

Moritz Doka