Nissan Qashqai: Fahrbericht
Neuer Qashqai im Extremtest

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Presse-Fahrvorstellung in Spanien. Wir haben uns mit Nissans neuem Qashqai aus dem Staub gemacht – auf eine 2845 Kilometer lange Probefahrt.
Es ist 22 Uhr, ich sitze in der Tapas-Bar Jarritus in der Calle de Alcalá in Madrid, trinke mein drittes San Miguel und werde gleich zurück in mein Billighotel gehen. Vor fünf Stunden hat mir David Valls von Nissan die Schlüssel für den neuen Qashqai gegeben. "Ich dreh mal kurz ?ne Runde", hab ich ihm erklärt, mit Händen und Füßen. Während der Fahrt revidierte ich meine Entscheidung. Kurz ist mir zu kurz, ich bring die Kiste nach Hamburg. Der Nissan-Typ hat sich noch nicht wieder gemeldet. Und wenn, dann könnte ich nicht antworten. Denn ich kann kein Spanisch. Und er kein Hessisch.
Mit dem 110-PS-Diesel quer durch Europa

Schnell weg hier: Um sechs Uhr geht es in Spanien auf die Autobahn. Fluchtfahrzeug: der neue Qashqai.
Der Qashqai ist für Nissan ein echter Verkaufsschlager

Qashqai klingt wohl nicht zufällig nach "Cash-cow" – in Europa fanden sich bisher 1,5 Millionen Käufer.
Wo ich schon mal stehe, gleich den tatsächlichen Spritverbrauch ausrechnen. Nissan sagt, der 1.5 dCi begnüge sich mit 3,8 Litern. Ich sage: Grober Unfug! Trotz Höchsttempo 120 genehmigt sich der Qashqai nach den ersten 815 km 6,65 Liter, auf den folgenden 2000 Kilometern wird sich das auch nicht mehr groß ändern. Nach dem Kaffeeschock, einem eher mäßigen, aber teuren Abendessen und einer kalten Nacht in einer unbeheizten und gottverlassenen Absteige in Montpellier beschließe ich: Frankreich und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr, Abfahrt nach Österreich.
Nach der langen Tour überzeugt das japanische SUV

Bequem einsteigen, hoch sitzen: Auch in der Generation 50+ kommt der neue Nissan gut an.
Und Michele hat dem Händler mit guten Argumenten einen satten Rabatt rausgeschlagen: "Ich parke immer vor meiner Pizzeria, das ist gute Werbung für dich!" Ach, Michele, ich könnte noch stundenlang zuhören und Pizza essen. Aber nutzt ja nix, muss weiter nach Hamburg. Und mir auf den restlichen 375 Kilometern überlegen, was außer der elektrischen Parkbremse und der Anfahrschwäche gegen den Qashqai spricht. Ich grüble. Und grüble. Bis Hamburg. Sven hat auch keine Idee. Vielleicht gehe ich in 'ne Tapas-Bar und grüble bei ein paar San Miguel weiter. Vielleicht meldet sich dann auch Señor Valls.
Fazit
Wetten, dass Nissan die Erfolgs-Story mit dem neuen Qashqai fortschreibt? Der kompakte Hochsitz sieht gut aus, ist richtig fein verarbeitet, gut ausgestattet – und noch bezahlbar.
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