Opel Antara/Mazda CX-7/Mitsubishi Outlander: Test
Drei SUVs für Abstauber

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Opel hat den Antara noch mal aufpoliert. Jetzt stellt sich das Kompakt-SUV zwei anderen günstigen Alternativen: Mazda CX-7 und Mitsubishi Outlander.
Um das gesamte deutsche Straßennetz von rund 630.000 Kilometern abzufahren, bräuchte der Durchschnittsfahrer 42 Jahre. Es ist also nicht so, dass einem in der Republik auf einmal die Straße ausgeht. Da scheint es nur folgerichtig, dass selbst Geländewagen eher auf befestigten Straßen bewegt werden. Der Antara etwa, den Opel nach viereinhalb Jahren überarbeitet. Er bekommt jetzt einen neuen Diesel und ein strafferes Fahrwerk. Das Facelift senkt die Karosserie um einen Zentimeter ab und soll dem bei Chevrolet in Korea gebauten Opel nun erstmals zu so etwas wie Handling verhelfen. Ansonsten bleibt sich der Antara treu, moderne Spartechnik oder ein zeitgemäßes Infotainmentsystem bekommt er nicht. Innen fast unverändert, bietet der solide verarbeitete Allradler bis auf das knappe Ladeabteil viel Platz. Fahrer und Beifahrer reisen auf unbequem gepolsterten Sitzen und blicken auf ein Armaturenbrett, das sich aus der Vectra-C-Ära herübergerettet hat.
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Dynamik? Fehlanzeige. Die taube, indirekte Lenkung und das übereifrige ESP wissen Fahrspaß zuverlässig zu verhindern.
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Video: Opel Antara, Mazda CX-7, Mitsubishi Outlander
Günstige Kompakt-SUVs
Dagegen kapituliert der Mazda CX-7 schon vor gröberen Feldwegen, hat sich ganz der Dynamik verschrieben. Nun mag man darüber streiten, ob eiliges Kurvenkratzen Sinn eines SUV ist, doch im Vergleich zu den anderen fährt sich der Mazda am angenehmsten. Seine Passagiere sitzen tief im Auto, haben im Fond allerdings auch nicht mehr als ein ausreichendes Raumangebot. Seine direkte und ausgewogene Lenkung führt ihn präzise um Kurven. Dabei bleibt er lange neutral, und es bedarf schon einigen Übermuts, um sein ESP zu alarmieren. Die hohe Fahrdynamik erklärt auch die stramme Fahrwerkabstimmung, die wenig Verständnis für Komfortanliegen hat. Solche erfüllt eher der ebenfalls 2,2 Liter große Turbodiesel. Sein serienmäßiger SCR-Kat zerlegt die giftigen Stickoxide zu Stickstoff und Wasser. Auf das kleine Chemielabor im Auto macht den Fahrer aber nur die zusätzliche Anzeige für den Füllstand des 15,5 Liter großen Harnstofftanks aufmerksam. Ansonsten fällt der kultivierte Selbstzünder mit hoher Drehfreude, seiner homogenen Kraftentfaltung und dem ebenfalls günstigen Verbrauch positiv auf. Mit seiner kurzwegigen und präzisen Schaltung, den besten Bremsen und dem höchsten Wiederverkaufswert punktet sich der CX-7 weit nach vorn. Und beweist, wie gut Geländewagen sein können, die sich gar nicht ins Gelände wagen wollen.
Fazit
Mazda und Mitsubishi haben sich für unterschiedliche, aber jeweils schlüssige Interpretationen der SUV-Idee entschieden: Der CX-7 zielt auf sportliche Kunden, der Outlander auf Familien. Dass der CX-7 den Outlander deutlich distanziert, liegt am besseren Fahrverhalten und den hervorragenden Bremsen des Mazda. Der Antara lässt uns dagegen fragend zurück. Weil er die Vorzüge eines SUV-Konzepts nicht umsetzt und trotz des überarbeiteten Fahrwerks im Komfort ebenso schwächelt wie im Handling.
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