Opel Astra GSe: Plug-in-Hybrid im Test
Kompakt-Sportler mit Stecker: Astra GSe setzt auf Plug-in-Hybrid
Opel Astra GSe im ersten Test
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Bei Opel hießen schnelle Brenner einst GSE. Und heute? Ist das Kürzel immer noch schnell – dazu noch sauber. Der Astra mit Plug-in-Hybrid-Herz im Test.
Bild: Opel Automobile GmbH
Auf die Größe kommt es nicht an? Oh doch! Jedenfalls bei Opel. Wir haben ein Beispiel: GSE in Großbuchstaben – das ist historisch und bedeutet schnell. Das Ganze jedoch mit kleinem e geschrieben steht für modern, sparsam und dennoch fix. Also ein in der Typografie winziger, in "echt" jedoch enorm wichtiger Unterschied.
Im Gegensatz zu den einst kernigen – wie auch arg versoffenen – Monza und Commodore GSE trinkt der neue Schnell-Opel nur 1,2 Liter Super auf 100 Kilometer. Na ja, theoretisch und nach Labor-Norm. Im richtigen Leben sieht die Sache natürlich anders aus – wir haben es ermittelt.

Der Opel Astra GSe soll nach WLTP mit nur 1,2 Litern Benzin auf 100 Kilometer auskommen – im Test sind es deutlich mehr.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Der Akku allein bringt den GSe nach unserer Prüfung rund 46 Kilometer weit. Deutlich länger hält er durch, wenn er sich im Verbund mit dem 1.6er Benziner ins Zeug legt.
Dann passt auch das Kürzel GSe zu seinem Wesen: Linear und mit lässigem Antritt aus dem Stand heraus legt der Opel los, wechselt während der Fahrt die Unterstützungsstärken und -strategien.
Plug-in-Hybrid arbeitet unauffällig
Heißt: Man bekommt kaum mit, was sich da an komplexer Technik zusammenbraut, genießt eine insgesamt ruhige Untermalung des Antriebs, kann den Verbrauch auf eine Vier vor dem Komma drücken.

Gut abgestimmt: Verbrenner und Elektromotor arbeiten perfekt und für den Fahrer unmerklich zusammen.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Dazu läuft der Wagen angenehm geradeaus, federt universell, hat trotz Tieferlegung noch Reserven für mächtige Bodenwellen und bietet vor allem tollen Sitzkomfort.
Bedienung erfordert Gewöhnung
Klare Sache: Der typische Bedien-Mix aus Lenkradtasten, Touch-Display in der Mittelkonsole und wenigen Tasten muss erlernt, verstanden und (in puncto Touch) sicher anvisiert werden.

Licht und Schatten: Volldigitales Cockpit mit zwei Bildschirmen, die Bedienung erfordert allerdings Eingewöhnung.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Der Sprint auf Tempo 100 zeigt: Hier ist kein Supersportler unterwegs, aber bei 7,5 Sekunden auch kein lahmer Öko. Bis 235 km/h schnell lässt Opel den GSe in der Spitze rennen, dann wird er per Elektronik eingebremst. Gut so – ab 200 läuft er derbe laut. Das Fahrwerk hat Opel sauber abgestimmt, dem Wagen Haftung und Haltung eingetrichtert.
Fahrzeugdaten
Modell
Astra Gse
Motor Bauart/Zylinder
Hubraum
Systemleistung
Systemdrehmoment
Antrieb/Getriebe
0-100 km/h
Vmax
Testverbrauch**
Reichweite
Tank/Batterie
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Sitzhöhe
Kofferraumvolumen
Leergewicht
Zuladung
Anhängelast
Garantie
Preis
Sehr gut: Die Lenkung arbeitet sportlich ohne Hektik, die elektronische Stabilitätskontrolle würgt nie ab, zeigt aber auch keine Schwächen in Sachen Fahrsicherheit. Trotz guter Führung über das Fahrwerk (variable Dämpfer) läuft er geschmeidig. Einzig die strammen 18-Zoll-Reifen rumpeln deftig.

Preisansage: Für den Astra GSe verlangt Opel durchaus selbstbewusste 46.160 Euro. Dafür gibt es aber auch viel Ausstattung.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Viel Ausstattung für 46.160 Euro
Autobahn wird teuer: Bei leerer Batterie trinkt der GSe über acht Liter. Ganz anders, wer den schnellen Kompakten zum Pendeln nutzt, dann freuen geringe Spritkosten. Für selbstbewusste 46.160 Euro gibt's immerhin ein hohes Ausstattungsniveau.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Fazit
Das Kürzel GSe verspricht mehr Tempo, als der Astra tatsächlich bietet. Macht nichts – denn der Plug-in bereitet auf andere, saubere Art Laune. Der Preis lässt uns allerdings schlucken. AUTO BILD-Testnote: 2
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