Was Renault kann, kann Opel schon lange. Vom Riesenerfolg der Billigmarke Dacia inspiriert, wollen die Rüsselsheimer ebenfalls ein Zweit-Label starten – und dafür den traditionsreichen Namen Wartburg wieder zum Leben erwecken. Das sieht ein Geheimplan vor, den GM-Europa- Boss Carl-Peter Forster neben Verhandlungen mit Fiat und Magna über die Zukunft von Opel derzeit austüftelt. Das überraschende Konzept sickerte aus Eisenacher Verhandlungskreisen durch, nachdem Außenminister und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier am vergangenen Montag das thüringische Opel-Werk besucht hatte. Steinmeier zeigte sich von der Idee begeistert – verspricht das Billigkonzept doch neue Hoffnung für die 2300 Autowerker am Standort.

Auferstehung als neuer Dacia-Konkurrent

Schon ab rund 7000 Euro könnten die neuen Wartburg- Modelle angeboten werden, die technisch auf einem abgespeckten Corsa basieren. Durchgerechnet werden jetzt das aktuelle Schrägheck-Modell ebenso wie die ( wahrscheinlichere) Stufenheck-Variante, die in Brasilien als Chevrolet Corsa verkauft wird. Damit kann Opel auf einen Schlag leistungsfähige Konkurrenten zu den Dacia-Modellen Sandero und Logan aus dem Hut zaubern. Besonderen Charme gewinnt die Wartburg-Idee dadurch, dass in Eisenach vor der Opel-Übernahme des Standorts 1992 jahrzehntelang Dreizylinder gebaut wurden. Der neue Wartburg würde diese Tradition fortsetzen – auch der Basis-Corsa läuft auf drei Töpfen.
Neugierig geworden? Eine Studie zum neuen Wartburg finden Sie in AUTO BILD 19/2009 – ab 8. Mai am Kiosk.

Von

Bernd Wieland