Woran erkennt man einen Manta-Fahrer im Winter? An den Eiszapfen am Ellenbogen! 
Wir treffen Tina Ruland in Berlin, Parkplatz am Strandbad Wannsee. Es ist so verdammt kalt, dass der Schnee liegen bleibt. Tina trägt eine enge, schwarze Lederhose, ihre Stiefel ragen bis über die Knie, sie fragt: "Soll ich das schwarze Federteil oder die grüne Bomberjacke anziehen?" Dann posiert sie lässig am Manta und macht das, wofür wir sie lieben: Sie spielt die "Uschi". ("Manta Manta Zwoter Teil": Hier gibt es den ersten Trailer)
Carwow

Auto ganz einfach zum Bestpreis online verkaufen

Top-Preise durch geprüfte Käufer – persönliche Beratung – stressfreie Abwicklung durch kostenlose Abholung!


Tina Ruland ist 56 Jahre alt, sieht man ihr nicht an. Sie ist immer noch so schön wie damals, also 1991, als ihr mit "Manta Manta" der Durchbruch gelang, sie lächelt immer noch so süß. Sie war 25 und die Frisöse Uschi, lange, blonde Locken, kurzes, pinkfarbenes Kleidchen. Til Schweiger mimte Manta-Fahrer Bertie, hautenges Unterhemd, verliebt ein bisschen in Uschi und ganz doll in seinen extrabreiten und ultratiefen Opel.
Manta Manta
Es war 1991: Tina Ruland ("Uschi"), Til Schweiger ("Bertie") und der gelbe Opel aus "Manta Manta".
Bild: Tom Salt

Jetzt also das Wiedersehen mit Uschi. AUTO BILD hat den Elektro-Manta mitgebracht, den sie bei Opel umgebaut haben. Einen Typ A aus den 70ern – und nicht Variante B aus den 80ern wie im Kino.
Woran erkennt man einen Manta-Fahrer im Schwimmbad? Fuchsschwanz am Schnorchel!
Das Strandbad Wannsee hat Winterpause, alles ruhig hier, keiner, der Tina erkennen oder anquatschen könnte. Sie sagt: "Ich werde oft auf den Film angesprochen, die Leute fragen dann: Sind Sie nicht die Uschi?" Macht ihr nichts aus, ist schließlich Kult, gehört schließlich zu ihrem Leben. Tina posiert vorn am Manta, wirft sich am Heck in Pose, an der Seite, reißt die Arme hoch und schickt Küsschen in die Kamera, sie lächelt die Kälte weg. Professionell, natürlich, null arrogant. Tina ist die Uschi von nebenan.
Manta Manta
Alles für den Manta: Tina Ruland hat extra ihr "Uschi-Outfit" mitgebracht.
Bild: Tom Salt

Ende März 2023 kommt also "Manta Manta 2" ins Kino, der Streifen wurde im Sommer gedreht, wieder in bester Manta-Kulisse im Ruhrpott, wieder mit Tina als Uschi und Til als Bertie, wieder mit dem breiten, flachen und gelben Manta. Tina sagt: "Ich bin immer noch verliebt in Til." Sie meint das richtige, echte Leben – und natürlich auch den Film. Aber da ist sie mit einem Unternehmer verheiratet, der von Moritz Bleibtreu gespielt wird.
Uschi und Bertie haben sich nicht gekriegt, sie verbindet eine gemeinsame Tochter, Luna Schweiger spielt sie. Tinas Söhne aus dem echten Leben (12 und 18) sind auch kurz zu sehen. Die Mama: "Eigentlich halte ich sie aus so was raus, bei 'Manta Manta' hab ich eine Ausnahme gemacht."
Warum haben Manta-Fahrer neuerdings immer einen Strohballen auf dem Beifahrersitz? Hauptsache blond und ruhig!
Ist das Frauenbild aus dem ersten "Manta Manta"-Streifen eigentlich nicht längst überholt? Tina lächelt, sagt: "Wir sind politisch nicht korrekt, sind aber auch stolz drauf." Und dann erklärt sie: "Im ersten Teil hat die Uschi ja auch immer Stress gemacht, war anstrengend. Meine Einbauküche hab ich trotzdem nicht bekommen."
Manta Manta
Altblech trifft Neuzeit: Sie haben dem Manta die aktuelle Opel-Front verpasst.
Bild: Tom Salt

Die 90er, das war Vollgas, Klimakrise gab's noch nicht, es war viel Super und wenig E. Ist der ganze Auto-Kult heute noch zeitgemäß? "Na, klar", sagt die Schauspielerin, "wenn wir das Auto mit Sinn und Verstand nutzen, dann ist es umweltfreundlich." Und überhaupt: "Warum verteufeln wir das Auto? Wir sind doch wirtschaftlich auf unsere Industrie angewiesen!"
Sie will jedenfalls nicht darauf verzichten, warum auch? Ihr Vater war damals Ausbilder bei Mercedes, und die junge Tina fuhr mit ihm zu Treffen und Veranstaltungen. Ihr erstes eigenes Auto war die "große Schwester" der Ente, die Dyane. Bei der war irgendwann der Anlasser kaputt, Tina musste immer jemanden suchen, der mit dem Hammer draufhaute: "Ich habe auf diese Weise sehr viele neue Leute kennengelernt", erzählt sie und lacht.
Der Elektro-Manta von Opel Classic hat keinen Anlasser, der ist immer an, du musst nur das Knöpfchen drücken. Sie haben Front und Heck geändert, den neuen Opel-Grill mit Namen "Vizor" eingepasst und hinten runde LED-Leuchten drangeschraubt, sie haben dem Cockpit die Bildschirme aus dem aktuellen Mokka spendiert und Sportsitze eingebaut. Jetzt räkelt sich Tina hinterm Lenkrad und grinst: "Ich durfte den Film-Manta nie fahren. Aber den Ferrari vom Disco-Besitzer, den hab ich bekommen."
Manta Manta
Hier durfte Uschi nie sitzen, hinterm Lenkrad saß immer nur Bertie.
Bild: Tom Salt

Im neuen Film fährt sie Opel Mokka, so wie im echten Leben. Sie sagt: "Man sitzt so schön hoch und fühlt sich sicher." Dann erklärt sie: "Männer denken ja oft, wir Frauen könnten kein Auto fahren." Til, der im Film Regie führte, kam das wohl auch in den Sinn. Tina: "Er hat gesagt: Du kommst angeballert, Wut, Text, weg." Und dann erzählt sie, wie die Szene gleich beim ersten Versuch im Kasten war: "Ich kam volle Pulle angeballert, hab meinen Text gesagt, bin wieder eingestiegen, Rückwärtsgang, hab mich gedreht, weg." Klappe!
Warum werden die Mantas jetzt mit durchsichtigen Kotflügeln gebaut? Damit man die Cowboystiefel besser sieht.
Bald soll es ja wieder einen Manta geben, irgendwas mit E. Darf der wirklich Manta heißen? Tina sagt spontan: "Würde ich mir sofort anschaffen." Dann erklärt sie: "Wie viele Autonamen bleiben im Kopf? Käfer, Ente, Manta. Die kennt jeder."
Manta Manta
Einmal Til Schweiger sein: Tina und AUTO BILD-Mann May statt Uschi und Bertie.
Bild: Tom Salt

Als der Manta-Film Premiere hatte, 1991 in Bochum, der Stadt des Tuning-Katalogs von D&W, da verteilten sie weiße T-Shirts mit der Aufschrift "Ich bin Weltmeister – größtes Manta-Treffen der Welt". 1,2 Millionen Menschen kamen damals in die Kinos, über elf Millionen sahen den Film bei der Erstausstrahlung auf RTL. Und neben Tina und Til startete mit dem Film auch Michael Kessler seine Karriere. Der spielte Klausi, pinkelte sich in die eigenen Cowboystiefel. Tina ist hin und weg von Kessler: "Er ist ein sensationell guter Schauspieler, und den neuen Klausi interpretiert er sensationell gut."
Was ist ein Manta ohne Spoiler? Kaputt!
Zum Schluss müssen wir noch mal spoilern. Tina und Til küssen sich im Film doch noch. Sie schwärmt: "Er küsst am besten von allen, aber immer so schnell. Da habe ich ihn gefragt: Können wir noch mal, aber bitte ganz langsam?"