Zeiten ändern sich. Und auch Farben. Vor 44 Jahren sang unser damaliger Außenminister Walter Scheel noch "Hoch auf dem gelben Wagen". Für einen guten Zweck. Aktuell mischt die Autoindustrie das Volkslied leicht verändert ab, jetzt heißt es "Hoch auf dem grünen Wagen". Denn kompakte Hochsitze, neudeutsch als SUV verkauft, liegen voll im Trend. Und begeistern die Kunden umso mehr, wenn sie trotz ihres hohen und damit verbrauchssteigernden Aufbaus sparsam unterwegs sind.

Auch die Modellpflege ändert nichts am Kern des Qashqai

Nissan Qashqai
Frisch gemacht: Der Qashqai tritt als Facelift zum Vergleich an – am Raumkonzept ändert sich nichts.
Drei dieser Knauser-SUVs haben wir hier versammelt. Mit Grundpreisen um die 26.000 Euro alle noch bezahlbar. Und dank kleinem Diesel mit Handschaltung sowie dem Verzicht auf den meist überflüssigen Allrad auch mit rund sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer zufrieden. Klingt gut. Wie gut, das klärt unser Vergleich. Der frisch geliftete Nissan Qashqai trifft auf Peugeot 3008 und Mitsubishi ASX – welchem gelten am Ende die lautesten Hoch-Rufe? Das Raumkonzept des Qashqai haben sie bei Nissan nicht verändert. Einerseits gut so, denn im Qashqai-Innenraum kommen auch lange Kerls gut klar und genießen die manierlichen Sitze – vorn wie hinten. Und bis zu 1585 Liter Kofferraum sorgen für entspannte Urlaubstouren. Mehr schluckt hier keiner.
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Für große Passagiere wird es im Mitsubishi zu schnell eng

Mitsubishi ASX
Vergleichsweise eng: Panoramadach und hoch montierte Sitze rauben dem ASX Innenraumhöhe.
Andererseits zeigt der Peugeot, dass bei ähnlichen Abmessungen durchaus mehr geht. Im 3008 freuen wir uns vor allem über einen Hauch mehr Luft überm Scheitel und ein paar zusätzliche Zentimeter an den Schultern – vor allem wichtig, wenn hinten tatsächlich mal alle drei Plätze belegt sind. Richtig gemütlich wäre es im 3008, wenn außerdem die guten AGR-Sitze verbaut wären – die kosten zwar 1100 Euro extra, sind aber größer und bequemer gepolstert als die dünnen Seriensitze. Obwohl mit 4,36 Metern nur minimal kürzer als seine Mitstreiter, fühlen wir uns im ASX deutlich eingeengter. Ab 1,90 Metern fällt es schwer, erhobenen Hauptes zu reisen. Was zwei Ursachen hat. Erstens raubt das optionale Panoramadach wertvolle Innenhöhe. Und zweitens montiert Mitsubishi die eher schmächtigen Sitze vorne wie hinten höher als die Konkurrenz.
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Der Peugeot 3008 gehorcht seinem Piloten aufs Wort

Peugeot 3008
Gut gelungen: Beim Peugeot 3008 gefallen besonders das Cockpit-Layout und die Connectivity.
Im Fond verfallen wir so zwar weniger in die Frosch-Hocke, müssen aber den Kopf einziehen – auf langen Touren ziemlich unentspannt. Mit leiser Enttäuschung reagieren wir beim Qashqai auf die verpasste Chance, mit dem Facelift auch das Multimediamenü frisch abzuschmecken. Zwar bietet Nissan jetzt jede Menge Sicherheitsassistenten bis hin zum Querverkehrswarner hinten, außer ein paar Apps herrscht bei den Onlinefunktionen (wie im ASX) aber Ebbe – das kann der 3008 viel besser. Der Franzose unterstützt sowohl Android als auch Apple und gehorcht aufs Wort. Und mit seinem kleinen Lenkrad zum Darüberspicken bietet der Peugeot ein ebenso besonderes wie gut funktionierendes Cockpit-Layout.
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Weitere Details zu den drei getesteten SUVs finden Sie in der Bildergalerie.

Fazit

Geräumig und komfortabel, dazu sparsam und dank SCR-Kat sauber – der Peugeot 3008 wird souveräner Sieger. Dem Nissan fehlt nicht nur der NOX-Killer, sondern auch Feinschliff. Dem günstigen ASX merkt man die betagte technische Basis an – für Rechner.