Peugeot 607 V6 gegen Mercedes E 280
Griff nach den Sternen

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Peugeot ist wieder da. Mit dem 607 kehren die Franzosen zurück in die Oberklasse - und suchen sich gleich den stärksten Gegner: Mercedes-Benz.
Mit dem 607 zurück in die Oberklasse
Franzosen haben den besseren Wein. Das feinere Essen. Vielleicht noch den schickeren Kleinwagen. Basta, das war es. Auf keinen Fall hat "Frongreisch" die bessere Oberklasse-Limousine. Da kann Präsident Chirac sich noch so nationalstolz im neuen Peugeot 607 niederlassen. Im "besten Auto, das Frankreich zu bieten hat", so Peugeot. Na ja, Citroën XM und Renault Safrane gehören so langsam wirklich eher ins Automuseum. Die Frenchies würden glatt einen neuen Nationalfeiertag ausrufen, könnte die Grande Nation endlich den deutschen Nachbarn besiegen. Genauer gesagt die Konkurrenz von der anderen Rheinseite: die E-Klasse von Mercedes, die seit 1995 den Maßstab in der Oberklasse setzt.
Zum Vergleich tritt das Topmodell Peugeot 607 V6 Privilège gegen den Mercedes-Benz E 280 Classic an. Beide mit Automatik (Mercedes Fünfgang-, Peugeot Viergang-), vergleichbarer Leistung (Mercedes 204, Peugeot 207 PS) und auf gleichem Preisniveau. Der Benz kostet 77.662 Mark, Peugeot mit 76.400 Mark kaum weniger.
Doch schon der erste Blick zeigt klare Unterschiede. Die Karosserie der E-Klasse strahlt Souveränität und Gediegenheit aus. Nach dem Motto: Gebaut für die Ewigkeit. Das französische Design dagegen wirkt verspielter, runder, moderner. Die Silhouette des 607 erinnert eher an ein Coupé, die dreieckigen Scheinwerfer könnten auch vom kleinen Spross 206+ stammen.
Zum Vergleich tritt das Topmodell Peugeot 607 V6 Privilège gegen den Mercedes-Benz E 280 Classic an. Beide mit Automatik (Mercedes Fünfgang-, Peugeot Viergang-), vergleichbarer Leistung (Mercedes 204, Peugeot 207 PS) und auf gleichem Preisniveau. Der Benz kostet 77.662 Mark, Peugeot mit 76.400 Mark kaum weniger.
Doch schon der erste Blick zeigt klare Unterschiede. Die Karosserie der E-Klasse strahlt Souveränität und Gediegenheit aus. Nach dem Motto: Gebaut für die Ewigkeit. Das französische Design dagegen wirkt verspielter, runder, moderner. Die Silhouette des 607 erinnert eher an ein Coupé, die dreieckigen Scheinwerfer könnten auch vom kleinen Spross 206+ stammen.
Peugeot-Interieur vom Feinsten
Von ebenso leichter Hand wurde das Interieur des 607 gestaltet. Ob dieser Stil - ebenso wie die rote Lederausstattung (3950 Mark extra) - den deutschen Geschmack trifft, bleibt abzuwarten. Im Gegensatz zur Verarbeitungsqualität. Denn die ist nahezu makellos. Wie bei der E-Klasse. Doch bei ihr wirken die verwendeten Kunststoffe und die üppig ausgelegten Holzeinlagen noch hochwertiger. Das konservativere Styling und die klarere Anordnung der Bedienelemente passen Traditionsbewussten besser zum Oberklasse-Auftritt.
Wer sich in diesen Kreisen bewegt, der erwartet Platz und luxuriöse Weite. Mercedes bietet vorn etwas mehr Beinfreiheit, Peugeot dafür mehr Luft nach oben und in der Breite. Anders im Fond. Im 607 sitzt es sich noch bequemer als in der E-Klasse, und nicht nur Politiker schätzen mehr Ellenbogenfreiheit. Monsieur Chirac, hier werden Sie sich wohl fühlen. Die geteilt umlegbaren Rücksitzlehnen interessieren den Präsidenten weniger, aber die Variabilität und das größere Raumangebot bringen im Alltag echte Vorteile.
Ist für Peugeot damit der Stern am Oberklasse-Himmel schon zum Greifen nah? Nun, so leicht verblasst der Glanz der Stuttgarter nicht. Bei Antrieb, Fahrdynamik und Komfort sammelt der Mercedes Pluspunkte. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Der 607 beherrscht diese Disziplinen auf hohem Niveau - die E-Klasse jedoch fast immer etwas besser. So läuft der schwäbische V6 geschmeidiger, und beim wichtigen "Lkw-Überholen" zwischen 60 und 100 km/h tritt der Motor kräftiger an.
Wer sich in diesen Kreisen bewegt, der erwartet Platz und luxuriöse Weite. Mercedes bietet vorn etwas mehr Beinfreiheit, Peugeot dafür mehr Luft nach oben und in der Breite. Anders im Fond. Im 607 sitzt es sich noch bequemer als in der E-Klasse, und nicht nur Politiker schätzen mehr Ellenbogenfreiheit. Monsieur Chirac, hier werden Sie sich wohl fühlen. Die geteilt umlegbaren Rücksitzlehnen interessieren den Präsidenten weniger, aber die Variabilität und das größere Raumangebot bringen im Alltag echte Vorteile.
Ist für Peugeot damit der Stern am Oberklasse-Himmel schon zum Greifen nah? Nun, so leicht verblasst der Glanz der Stuttgarter nicht. Bei Antrieb, Fahrdynamik und Komfort sammelt der Mercedes Pluspunkte. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Der 607 beherrscht diese Disziplinen auf hohem Niveau - die E-Klasse jedoch fast immer etwas besser. So läuft der schwäbische V6 geschmeidiger, und beim wichtigen "Lkw-Überholen" zwischen 60 und 100 km/h tritt der Motor kräftiger an.
Mercedes immer eine Spur voraus
Der Peugeot wirkt weniger agil, liefert jedoch die beste Entschuldigung an der Tankstelle: Mit 10,0 Liter Testverbrauch tun Quittungen weniger weh als bei Mercedes (11,3 Liter). Sanfter als der Mercedes (unser Testwagen überraschte mit leichtem Ruckeln beim Anfahren) schaltet die Automatik im 607. Eher hart als zart dagegen der Federungskomfort bei schneller Autobahnfahrt. Ausgestattet mit einer elektronischen Dämpferverstellung, wird das 607-Fahrwerk mit zunehmendem Tempo straffer. Das bringt zusammen mit einer elektronischen Stabilitätskontrolle (ESP, bei beiden Serie) hohe Fahrsicherheit auch im Extrembereich, geht aber zu Lasten des Komforts. Wellen und Querfugen dringen stärker durch.
Damit nicht genug. Die Sitze im Mercedes bieten mehr Seitenhalt, der Wendekreis ist kleiner, die Lenkung gefühlvoller und der Bremsweg kürzer. Und trotzdem reicht es unterm Strich nicht aus, den Angriff abzuwehren. Denn für weniger Geld tritt Peugeots Topmodell gegen die deutsche Grundversion an: mit CD-Player, Telefon, Klimaautomatik statt Klimaanlage, Reifendruckkontrollsystem, Regensensor, Warnblinkanlage, die bei Vollbremsung aufleuchtet, oder Außenspiegeln, die beim Abschließen die Ohren anlegen. Der 607 bietet das alles ohne Aufpreis.
Voilà, so greift man erfolgreich nach dem Stern. Frankreich feiert, Mercedes ist besiegt - den heutigen Tag werden sich die Franzosen garantiert rot im Kalender ankreuzen.
Damit nicht genug. Die Sitze im Mercedes bieten mehr Seitenhalt, der Wendekreis ist kleiner, die Lenkung gefühlvoller und der Bremsweg kürzer. Und trotzdem reicht es unterm Strich nicht aus, den Angriff abzuwehren. Denn für weniger Geld tritt Peugeots Topmodell gegen die deutsche Grundversion an: mit CD-Player, Telefon, Klimaautomatik statt Klimaanlage, Reifendruckkontrollsystem, Regensensor, Warnblinkanlage, die bei Vollbremsung aufleuchtet, oder Außenspiegeln, die beim Abschließen die Ohren anlegen. Der 607 bietet das alles ohne Aufpreis.
Voilà, so greift man erfolgreich nach dem Stern. Frankreich feiert, Mercedes ist besiegt - den heutigen Tag werden sich die Franzosen garantiert rot im Kalender ankreuzen.
Fazit und Zeugnis
Fazit Was für ein Auftritt! Peugeot meldet sich mit dem 607 eindrucksvoll in die Oberklasse zurück, und zwar mit einem Paukenschlag: Motor, Fahrverhalten und Komfort fallen nur um Nuancen schlechter aus als beim Mercedes. Bei Platzangebot, Variabilität, Preis und Ausstattung liegt er klar vor dem Mercedes E-Klasse und gewinnt am Ende überraschend den Vergleich.
Punktewertung
Im neuen Kapitel Fahrfreude/Antrieb werden Motoreigenschaften, Getriebe, Handling und Lenkung beurteilt.
Technische Daten und Kosten
Mercedes-Fahrer sparen Steuern. Da der E 280 die strenge Abgasnorm D4 erfüllt, wird er für die Dauer von 25 Monaten von der Kfz-Steuer befreit.
Testwerte
Viele Automatikgetriebe schalten beim vollen Beschleunigen auch ohne Kickdown zurück. Deshalb messen wir hier die Zeit für den schnellstmöglichen Zwischenspurt ohne Kickdown.
Service-Links