In Deutschland klettert der Anteil von SUVs stetig, jedes dritte neu zugelassene Auto gehört zu der meist gut motorisierten, hochgebauten Autokategorie. Einer Hochrechnung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen werde die Zahl der neu zugelassenen SUVs bis Jahresende 2019 zum ersten Mal die Millionengrenze knacken. Das ruft Kritiker aus der Politik auf den Plan, besonders von der Linkspartei, den Grünen und der SPD. Sie fordern, den Absatz der meist schweren Fahrzeug zu drosseln. Ebenfalls lautet eine Forderung, die Kfz-Steuer an den Kriterien des Klimaschutzes auszurichten – oder eine Öko-Maut einzuführen.

"Übermotorisierte Panzermodelle"

In  WELT nahm die Linke-Verkehrspolitikerin Ingrid Remmers die großen Autokonzerne ins Visier: "Statt weniger  schmutzige Autos zu bauen, setzt die Autoindustrie nun auf besonders große, schwere und noch schmutzigere Autos", so Remmers. Sie kritisiert: "Es ist völlig absurd, 1,9 Tonnen Gewicht zur Beförderung von durchschnittlich 80 Kilogramm Mensch zu bauen." Nach dem Dieselskal ließen sich alte Fahrzeuge nicht mehr verkaufen, daher sollte es nun "völlig übermotorisierte Panzermodelle" richten. Doch damit würde der notwendige Klimaschutz ad absurdum geführt."

SPD fordert geringere Flottengrenzwerte

Droht ein SUV-Verbot?
Der Marktanteil von SUVs in Deutschland steigt stetig. Bis Ende des Jahres 2019 könnte eine Million neu zugelassen werden.
Auch aus der SPD kommen kritische Stimmen:"SUV haben im Vergleich zu Kleinwagen einen erheblich höheren Schadstoffausstoß, werden aber zurzeit aus den verschiedensten Gründen – hohe Sitzposition, hohe Anhängelast, geländetauglich – vermehrt gekauft". Das sagte die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Kirsten Lühmann, ebenfalls in WELT. Deshalb fordere die SPD die Festlegung ambitionierter Flottengrenzwerte auf EU-Ebene.

Grüne planen Öko-Mautsystem

Von den Grünen kommt die Forderung nach einem Mautsystem mit "ökologischer und verkehrstechnischer Lenkungswirkung", wie es der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann fordert. Diese Lenkungswirkung sei im Sinne des Klimaschutzes notwendig. Von einem sozialen Ausgleich redet er nicht, den aber fordern die Unionsparteien CDU und CSU wie auch die SPD.