Man sieht es ihm nicht an, aber der überarbeitete 911 hat es faustdick unter der Haube. Dort tobt der komplett neue Sechszylinder-Boxer. Mit ähnlichem Hubraum wie bisher, also 3,6 Liter, aber kürzerem Hub und vor allem mit Benzin-Direkteinspritzung – Leistung: 345 statt vorher 325 PS. Der Neue klingt – fast – wie der Alte. Untenrum dröhnt er heiser mit tiefem Bass, bei Volllast schmettert er grell und sägend. Und alles ein bisschen heller und spitzer als bisher. Er dreht noch bissiger und giftiger, atmet freier. Die Höchstdrehzahl liegt jetzt bei 7500 statt vorher 7300 Touren. Kraft hat er auch im Drehzahlkeller genug, tritt aber über 4000 Touren noch mal verschärft an. Die Werksvorgabe von 4,9 Sekunden für den Sprint auf 100 verfehlte der Testwagen knapp, aber 5,0 Sekunden sind ja auch eine Ansage (Vorgänger im Test: 5,3 Sekunden).

Der 911 kostet jetzt mindestens 83.032 Euro

Porsche 911 Carrera Coupé
Die Heckleuchten sind jetzt etwas spitzer zugeschnitten.
Und zwei gute Nachrichten gibt es noch: Der Motor erfüllt schon jetzt die zukünftige Euro-5-Norm und verbraucht mit 11,4 Litern weniger als der 911 mit 325 PS mit 11,8 Litern im letzten Test. Abgesehen vom Motor blieb vieles beim Alten: Die Anschlüsse des eng gestuften Sechsganggetriebes passen, die direkte Lenkung liefert deutliche Rückmeldungen, die Traktion ist bestens, und die Bremsen verzögern erstklassig. Und das PASM-Fahrwerk mit regelbaren Dämpfern (1547 Euro) federt einen Hauch verbindlicher als bisher – ohne das präzise Handling einzuschränken. Der 911 kostet jetzt mindestens 83.032 Euro – das sind 1904 Euro mehr als für den Vorgänger. Aber er ist ja auch so schnell und gut wie nie zuvor.