Eine Legende wie den 911 zu erneuern ist nicht leicht. Erinnert sei nur an den Aufschrei der Fangemeinde bei der Umstellung von Luft- auf Wasserkühlung. Jetzt kommt es ähnlich dicke: Porsche hat den seit 2004 gebauten 911 der Baureihe 997 modernisiert. Und die Umbauten gehen über das übliche Facelift hinaus. Wichtigste Veränderung: Ein neuer Sechszylinder-Boxer spritzt das Benzin jetzt direkt ein und leistet in der 3,6-Liter-Version 345 PS – 20 mehr als bisher. Beim 3,8-Liter im Carrera S stieg die Leistung um 30 auf 385 PS. Gleichzeitig sinkt der Verbrauch – beim 911 von 11,0 auf 10,3 Liter, beim 911 S von 11,5 auf 10,6 Liter. Die Fahrleistungen verbessern sich entsprechend zum Leistungszuwachs. Das Coupé stürmt in 4,9 Sekunden von null auf 100 (bisher 5,0 s), die S-Version in 4,7 Sekunden (4,8 s). Die Höchstgeschwindigkeit steigt beim Carrera von 285 auf 289 km/h und beim Carrera S von 293 auf 302 km/h.

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Porsche spendierte dem aufgefrischten 911 neue Rückleuchten mit LED-Technik. Die Heckschürze wurde modifiziert.
Porsche spendierte dem aufgefrischten 911 neue Rückleuchten mit LED-Technik. Die Heckschürze wurde modifiziert.
Zweite große Neuerung ist das Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK), Aufpreis 3510 Euro. Das PDK wechselt die sieben Gänge ohne Zugkraftunterbrechung – ähnlich wie die Systeme von Audi/VW, BMW oder Ford. Pikant: Obwohl Porsche schon 1983 ein Doppelkupplungsgetriebe im Rennsport einsetzte – erstmals im 956 beim Rennen in Kyalami –, starten die Stuttgarter mit dieser Technik in der Serie erstaunlich spät. Audi und VW bauen ihr DSG immerhin schon seit 2003. Neben neuen Motoren und dem PDK gibt es für den Elfer jede Menge Feinschliff. Serienmäßig ist ein Assistent fürs Anfahren am Berg an Bord, auf Wunsch ein Sperrdifferenzial, und das aktive Fahrwerk PASM wurde neu abgestimmt. Der Carrera kostet jetzt 83.032 Euro, der Carrera S 93.980 Euro. Exakt so viel verlangt Porsche für das Cabrio, für die Cabrio-S-Version sind es dann 104.928 Euro. Aber so etwas hat die 911er-Gemeinde ja noch nie gestört.

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Fazit von AUTO BILD-Redakteur Dirk Branke: Mal wieder der beste 911 aller Zeiten? Es sieht ganz danach aus. Es ist, wie gesagt, nicht leicht, erfolgreich Hand an eine Ikone zu legen. Porsche scheint es aber gelungen zu sein. Der Neue sieht praktisch aus wie bisher, hat es aber faustdick unter dem Blech. Direkteinspritzung und Doppelkupplungsgetriebe sind Stand der Technik – es könnte tatsächlich der beste Elfer aller Zeiten sein.